„Ziel der Landesregierung ist und bleibt es, allen Kindern ein möglichst gutes Rüstzeug für einen erfolgreichen Bildungsweg mitzugeben. Ein wesentlicher Bestandteil in dieser Konzeption ist die Leseförderung. Denn viele Bildungsstudien haben bewiesen: Die Fähigkeit, Sinn erfassend zu lesen, und der souveräne Umgang mit Texten sind Schlüsselkompetenzen nicht nur für schulisches Lernen, sondern für den Zugang zu Bildung insgesamt“, unterstrich die Bildungsministerin. Die Landesregierung verfolge dabei eine umfassend angelegte Strategie, um auf unterschiedlichen Wegen Kinder und Jugendliche für das Lesen zu begeistern und an das Lesen heranzuführen. „Wir wollen zum einen für ,lesefreundliche’ Rahmenbedingungen sorgen, indem das Land beispielsweise die Einrichtung von ,Leseecken’ und Medienzentren in Schulen finanziell unterstützt oder die Anschaffung von ,Lesespaß-Kisten’ fördert. Unterstützt wird das Land dabei auch durch Initiativen aus der Privatwirtschaft – so zum Beispiel die Gemeinschaftsaktion der Hochwald Sprudel Schupp GmbH mit der Stiftung Lesen ,Wasserkästen für Bücherkisten’. Zum anderen aber geht es gerade im Rahmen der Kampagne ,Leselust in Rheinland-Pfalz’ darum, gemeinsam mit vielen Partnern – von den Bibliotheken und Büchereien im Land und dem Landesbibliothekszentrum, über das LiteraturBüro Mainz, den Börsenverein des Deutschen Buchhandels und den Friedrich-Bödeker-Kreis, der sich seit 1954 der Leseförderung widmet, bis zur in Mainz ansässigen Stiftung Lesen – die uns erfreulicherweise hier unterstützen, Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, wie viel Spaß das Lesen bereiten kann. Denn: Wer gern liest, liest auch mehr und besser als diejenigen, die keine Freude am Lesen haben“, hielt Doris Ahnen fest.
Kleine Projekte mit großer Wirkung – Leseförderung in Kita und Schule
Das Spektrum der Aktivitäten in der Kampagne beginne mit der Information für frisch-gebackene Eltern in der Aktion „Bücherminis“, bei der bereits kurz nach der Geburt einer neuen Landesbürgerin oder eines neuen Landesbürgers so genannte „Startpakete zur frühen Sprach- und Leseförderung“ über ortsansässige Büchereien verteilt werden. Es folgten verschiedenste Aktivitäten für Kinder im Kindergartenalter wie das Projekt „Lesewelten entdecken mit dem Wimmelbild“, die Vorleseaktion „Dezembergeschichten“ oder aber Programme für „Vorlesepaten“. Einen deutlichen Schwerpunkt bilde dann die Leseförderung für Schülerinnen und Schüler in Grundschulen. Neben dem Unterrichtsangebot und zusätzlichen Förderangeboten vor allem in den Ganztagsgrundschulen gebe es für diese Altersgruppe beispielsweise die „Aktion Schultüte“ der Bibliotheken und Büchereien, die Sammlungen von Vorlese- und Lesegeschichten in der Aktion „Adventskalender“ oder den „Bibliotheksführerschein“. Und die Aktionspalette ende im Bereich der weiterführenden Schulen dann in Projekten wie den „Lesescouts“ (Jugendliche fördern jüngere Schulkameradinnen und Schulkameraden), dem unter Beteiligung von Jugendlichen jährlich vergebenen Jugendbuchpreis ,Goldene Leslie’, dem Wettbewerb ,Mit Leselust auf Klassenfahrt’ oder den ,Poetry Slams’, die insbesondere Jungen und junge Männer ansprechen sollen, weil sie statistisch gesehen seltener zum Buch greifen als Mädchen und Frauen. „Obendrein gibt es dann noch Projekte wie den ,Lesesommer’, der ebenso altersstufenübergreifend konzipiert ist wie die alljährlichen ,Tage des Lesens’ rund um den Termin der Frankfurter Buchmesse oder die insbesondere vom Friedrich-Bödeker-Kreis organisierten Autorenlesungen in Schulen“, sagte die Bildungsministerin.
All diese speziellen Zusatzangebote würden stetig erweitert, wie das demnächst startende Projekt „Bücherei-Piraten“ zeige, sagte Doris Ahnen. Das von der äußerst kreativen Arbeitsgruppe „Lesespaß aus der Bücherei“ unter Federführung des Landesbibliothekszentrums entwickelte neue Projekt werde offiziell am diesjährigen „Tag der Bibliotheken“ (24.10.2011) in der Stadtbibliothek Speyer gestartet. Der bundesweite Tag der „Bibliotheken“ erinnert seit 1995 an die Einrichtung der ersten Schulbibliothek am 24. Oktober 1828 in Großenhain (Sachsen), die zur Keimzelle der ersten öffentlichen Stadtbücherei in Deutschland wurde. „Ich bin überzeugt davon, dass man in Speyer ein spannendes Piratenfest erleben wird, das den richtigen Schub für diese Aktion liefert, die Grundschülerinnen und Grundschülern eine spielerische Einführung in die Bibliotheksbenutzung und das Aufspüren literarischer Schätze geben soll“, so die Bildungsministerin.
Landesweite Lehrerfortbildung in der Leseförderung – Erfolge weiter ausbauen
„Als Weiterentwicklung des Projektes ,Pro Lesen’ der Kultusministerkonferenz, an dem sich von 2008 bis 2010 auch das Land Rheinland-Pfalz beteiligt hat, hat die Landesregierung zudem gemeinsam mit dem Pädagogischen Landesinstitut (PL) und mit dem Landesbibliothekszentrum ein Gesamtkonzept ,Lesen in der Schule’ entwickelt“, unterstrich Bildungsministerin Ahnen. Unter besonderer Berücksichtigung der Herkunft, des Geschlechts und der eventuell vorhandenen Leseschwächen und unter Einbindung verschiedenster Akteure, die bereits in der Leseförderung aktiv sind, solle damit in den Schulen die Lesefähigkeit aber auch die Lesemotivation der Schülerinnen und Schüler gesteigert werden. Das Erlernen und Einüben von unterschiedlichen Lesestrategien sowie differenzierte Unterrichtsmaterialien dienten dazu, die individuelle Förderung weiter zu verstärken. „Nach der Auftaktveranstaltung für das neue Leseförderkonzept Anfang September in der IGS Mainz-Hechtsheim wird nun im November eine Serie von Weiterbildungsveranstaltungen für Lehrerinnen und Lehrer beginnen, die aus jeweils neun Modulen bestehen“, kündigte die Ministerin an.
„Eine hohe Lesekompetenz ist und bleibt der Schlüssel für schulischen Erfolg“, betonte Doris Ahnen abschließend. Bisherige länderübergreifende Bildungsstudien bescheinigten, dass die Schülerinnen und Schüler im Land hier bereits ein gutes Niveau erreicht haben. So hatten in der Internationalen Grundschuluntersuchung in der Lesekompetenz (IGLU) 2006 die rheinland-pfälzischen Grundschülerinnen und Grundschüler einen internationalen Spitzenwert erreicht. Und bei der letzten Länderauswertung von PISA 2006 kamen die Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schülerinnen und Schülern aus Rheinland-Pfalz bei der Beurteilung der Lesekompetenz unter die „Top Five“ aller Länder. „Es gibt also eine gute Basis, auf der wir weiter aufbauen können. Wir werden auch in Zukunft die Leseförderung wo immer möglich unterstützen“, versicherte Bildungsministerin Ahnen abschließend.
Anlage: Einzelaktivitäten in der Leseförderung und ihr Echo
Weitere Informationen im Internet unter: <link http: external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster ge>lesen.rlp.de ;<link http: external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster ge> www.leselust-rlp.de ; oder überregional unter: <link http: external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster ge>www.boedecker-kreis.de; <link http: external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster ge>www.stiftunglesen.de
Anlage: Wichtige Leseförderaktivitäten und ihr Echo
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