| Tag der Technologie

Medientechnologischer Fortschritt ist Herausforderung für Wissenschaft, Forschung und das Bildungssystem

„Der rasante Fortschritt auf dem Feld der Medientechnologien führt dazu, dass Ansätze in der außerschulischen Medienerziehung, der schulischen Medienbildung und in der Medienwissenschaft immer wieder neu auf den Prüfstand gestellt und weiterentwickelt werden müssen. In Rheinland-Pfalz sind dabei auf den beiden ersten Feldern mit dem dynamisch angelegten Zehn-Punkte-Programm ,Medienkompetenz macht Schule’ sowie vielfältigen Kooperationen, die in den außerschulischen Bereich hineinwirken, und auf dem Feld der Wissenschaft unter anderem mit dem Forschungsschwerpunkt ,Medienkonvergenz’ in Mainz Konzeptionen und Strukturen entstanden, die auf künftige Herausforderungen ausgerichtet sind.“ Das unterstrich Bildungs- und Wissenschaftsministerin Doris Ahnen beim „Tag der Technologie 2010“ unter dem Thema „Medientechnologien als Zukunftschance“ in der Fachhochschule Mainz.

Die zunehmende Überschneidung der klassischen Medien, Print, Audio und Video, und deren Zusammenwachsen im Internet sowie das damit quantitativ und qualitativ immer breiter werdende Informationsangebot stelle nicht nur die einzelnen Mediennutzer und Unternehmen der Medienbranche, sondern auch die Medienforschung vor neue Herausforderungen, unterstrich die Wissenschaftsministerin. Folgerichtig sei am Hochschulstandort Mainz, der an der Universität und der Fachhochschule über ein sehr breites Fächerspektrum in den Medienwissenschaften – von der Buch- oder der Theaterwissenschaft über die Publizistik, das Medienrecht oder die akademische Journalistenausbildung bis hin zum Mediendesign und der Medieninformatik – verfüge, mit dem Forschungsschwerpunkt „Medienkonvergenz“ ein Kristallisationspunkt geschaffen worden, der die technologische Entwicklung auf dem Mediensektor unter den verschiedensten Aspekten beleuchten könne. Im Zusammenschluss verschiedener Einzeldisziplinen der Hochschulen und Kooperationsbeziehungen, die von Zeitungs- und Zeitschriftenkonzernen im Rhein-Main Gebiet, der Verlagsgruppe Holtzbrinck, dem ZDF und dem SWR bis zur Deutsche Nationalbibliothek und dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels reichen, ist ein einmaliges Netzwerk entstanden in dem es darum geht, vor allem die sozialen, ökonomischen und rechtlichen Folgen dieser Entwicklung zu analysieren und mit zu gestalten. In dem „Medienhaus Mainz“ solle der Forschungsschwerpunkt, der im Rahmen der Forschungsinitiative des Landes mit insgesamt 1,6 Millionen Euro gefördert wird, baldmöglichst auch optimale Arbeitsmöglichkeiten durch den Umbau des bisherigen Studierendenwohnheims Inter I und den Neubau eines Technischen Medienzentrums als Anbau erhalten.

„Der medientechnologische Fortschritt fordert neben einer intensiven und breit gefächerten wissenschaftlichen Begleitung aber auch die Stärkung der Medienkompetenz insbesondere von Kindern und Jugendlichen und der bereits im Arbeitsprozess stehenden Erwachsenengeneration“, unterstrich Doris Ahnen weiter. Mit einem breiten Angebot in der Medienbildung für Schülerinnen und Schüler, mit einem Netz von Beraterinnen und Beratern zum Jugendmedienschutz oder auch mit vielfältigen Informationen und Fortbildungen für Lehrkräfte und Eltern setze das Land auf diesem Sektor mit dem Programm „Medienkompetenz macht Schule“ deutliche Akzente. So seien bereits mehr als 20.000 Lehrkräfte im Land im Umgang mit neuen Medientechnologien aber auch auf den Feldern Daten- und Verbraucherschutz sowie Jugendmedienschutz fortgebildet und rund 13.000 Eltern in „Medienkompetenz-Elternabenden“ über diese Themen informiert worden. Durch die Ausbildung von „Medienscouts“ seien mehr als 600 kompetente ältere Schülerinnen und Schülern bereit, in ihrer jeweiligen Schule ihr reflektiertes Medienwissen an Mitschülerinnen und Mitschüler weiterzugeben. Und: Fast 400 Schulen sowie die Studienseminare für die Lehrerausbildung seien durch das Programm mit modernster Technik ausgestattet worden. Initiativen wie die vom Land initiierten regionalen Medienkompetenznetzwerke sowie zahlreiche Weiterbildungsangebote verschiedener Träger sorgten zudem dafür, dass auch bei den Erwachsenen die Medienkompetenz stetig ausgebaut werde. „Diesen Kurs müssen wir konsequent weiter verfolgen“, betonte die Bildungs- und Wissenschaftsministerin abschließend.

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