| Hochschulen

Ministerialdirektor Daniel Stich: Rund 525.000 Euro für gemeinsames Bibliotheksprojekt von TU Kaiserslautern und Campus Landau der Universität Koblenz-Landau

Der Campus Landau der Universität Koblenz-Landau und die Technische Universität Kaiserslautern (TU) planen, ihr Bibliotheksmanagementsystem mit der Einführung eines cloudbasierten „Next Generation Library Systems“ (NGS) und eines auf Suchmaschinentechnologie basierten „Discovery Systems“ an die besonderen Anforderungen von E-Ressourcen anzupassen. Das Projekt zielt darauf ab, das Bibliotheksmanagementsystem der zusammengeführten Universität zu modernisieren, indem ein neues Bibliotheksmanagementsystem sowie eine moderne Scanstation für ein effizienteres Management digitaler Ressourcen eingeführt werden.

Hierdurch kann die wachsende Zahl von digitalen Inhalten in den Bibliothekssystemen besser verwaltet und ihre Zugänglichkeit für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende nachhaltig verbessert werden. Zur Finanzierung des gemeinsamen Projektes überreichte Ministerialdirektor Daniel Stich eine Bewilligung in Höhe von 524.140 Euro an Prof. Dr. Gabriele Schaumann, die Vizepräsidentin der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau sowie an den Vizepräsidenten für Forschung und Technologie der TU Kaiserslautern, Prof. Dr. Werner Thiel.

„Das bewilligte Projekt ist ein wichtiger Baustein in der Hochschulstrukturreform der künftigen Technischen Universität. Es trägt dazu bei, dass sie pünktlich zu ihrem Start über eigene moderne Bibliotheksstrukturen verfügt und somit attraktiv für Studierende und Forschende ist“, sagte Ministerialdirektor Daniel Stich bei der Überreichung der Bewilligung. Die Corona-Pandemie habe deutlich gemacht, wie unausweichlich eine noch stärkere Digitalisierung der Hochschulbibliotheken sei und gleichzeitig die Bedeutung eines zeit- und ortsunabhängigen digitalen Zugriffs auf wissenschaftliche Literatur für ein reibungsloses Studium und ein uneingeschränktes Forschen gezeigt. Hochschulbibliotheken sollten dabei auch weiterhin Orte der Begegnung und des gemeinsamen Lernens bleiben. Die Landesregierung habe das erkannt und ein Sonderprogramm in Höhe von 50 Millionen Euro zur Stärkung der Digitalisierung an den Hochschulen zur Verfügung gestellt.

„Das neue gemeinsame Bibliothekssystem der zukünftigen Universitätsbibliothek Kaiserslautern-Landau wird darüber hinaus auch ganz wesentlich das Zusammenwachsen der beiden Bibliotheksstandorte unterstützen, beispielsweise durch gemeinsame Regelungen wie einheitliche Benutzerbedingungen oder ein interner Direktlieferdienst. Das ist ein erster, aber wichtiger Baustein für Forschung und Lehre der neuen TU“, so Prof. Dr. Gabriele E. Schaumann, Vizepräsidentin für Landau der Universität Koblenz-Landau.

Prof. Dr. Werner R. Thiel, Vizepräsident für Forschung und Technologie der TU Kaiserslautern: „Durch das neue und vom Land geförderte Bibliothekssystem können die Auswirkungen der Pandemie für Forschung und Lehre abgemildert werden, da elektronische Ressourcen besser sichtbar und verfügbar werden. Die Bedeutung der Digitalisierung von Lehre und neuer digitaler Formate hat in den vergangenen Monaten rasant zugenommen. Daraus ergibt sich für uns die Verpflichtung, in unseren Bibliotheken Studierenden wie Forschenden auch in Zukunft einen optimalen Zugang zu einem bedarfsgerecht ausgestatteten elektronischen Angebot zu ermöglichen.“

Hintergrund:

Die Bibliotheken sind zentrale Infrastruktureinrichtungen der Hochschulen und stellen die Literatur- und Informationsversorgung ihrer Einrichtungen und damit die Funktions- und Wettbewerbsfähigkeit von Forschung, Lehre und Studium sicher. Die Kontakt­beschränkungen während der Corona-Pandemie haben die Hochschulbibliotheken auf eine harte Probe gestellt. Studierende, Lehrende und Forschende konnten nicht wie gewohnt vor Ort Literatur recherchieren, sondern mussten dezentral – von zu Hause – auf Literaturbestände zugreifen. Digitale Formate des wissenschaftlichen Diskurses wie digitale Veröffentlichungen oder digitale Forschungsdaten wurden im Zuge der Corona-Pandemie deshalb deutlich intensiver genutzt als zuvor. Aber auch nach der Pandemie können verbesserte Online-Recherchemöglichkeiten dabei helfen, ein Studium einfacher mit besonderen Lebenssituationen und einer zunehmenden Mobilität zu vereinen. Angesichts deutlich gestiegener Erwartungen an die digitale Verfügbarkeit von Informationen wird der digitale Bestand der wissenschaftlichen Bibliothek auch in Zukunft weiterwachsen. Bislang können wissenschaftliche Bibliotheken solche digitalen Ressourcen aber nur mit erheblichem Aufwand in ihre Bibliothekskataloge integrieren, was die Auffindbarkeit und den Zugang zu E-Literatur erschwert. Die neue Technische Universität plant deshalb, ihr Bibliotheksmanagementsystem mit der Einführung eines cloudbasierten „Next Generation Library Systems“ (NGS) und eines auf Suchmaschinentechnologie basierten „Discovery Systems“ besser an die besonderen Anforderungen von E-Ressourcen anzupassen. Ein NGS ermöglicht den Bibliotheken Erwerbung, Management und Recherche von elektronischen Ressourcen ohne umständliche Hilfslösungen. Das bewilligte Projekt unterstützt den Transformationsprozess im Rahmen der Hochschulstrukturreform Kaiserslautern-Landau-Koblenz, sodass pünktlich zum Start der neuen Hochschulen die zusammengeführte Universität über eigene Bibliotheksstrukturen sowie Recherchemöglichkeiten für ihre Nutzenden verfügen wird. Außerdem tragen die Einführung des NGS sowie des Discovery Systems zu einer stärkeren Vereinheitlichung der eingesetzten Systeme in den rheinland-pfälzischen Bibliotheken bei, woraus Synergien wie etwa der Aufbau gemeinsamer Expertise oder die Harmonisierung von Suchmöglichkeiten entstehen.Die Anschaffung moderner Scanstationen ermöglichen, dass bislang nur gedruckt vorhandene Medienbestände Nutzerinnen und Nutzern bei Bedarf urheberrechtskonform digital zugänglich gemacht werden.

 

#Themen

Hochschulen

Teilen

Zurück