Die beeindruckende Dichte an antiken Monumenten werde zunehmend als kulturtouristische Chance und als unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor wahrgenommen. Gleichwohl stelle die Pflege, Erhaltung und Bespielung der Monumente eine immense finanzielle Herausforderung dar, an deren Bewältigung sich das Land beteiligen wolle, sagte Ahnen.
Oberbürgermeister Klaus Jensen würdigte das finanzielle Engagement des Bundes und des Landes für die Belange der Denkmalpflege. Damit könnten wichtige, in die Zukunft gerichtete Investitionen umgesetzt werden. Gerade Trier als Stadt des UNESCO-Weltkulturerbes profitiere hiervon in vielfacher Weise. Unschätzbare Kulturgüter würden nachhaltig geschützt, was wiederum der Förderung des Tourismus zugute komme.
Aus dem Investitionsprogramm des Bundes zu Gunsten nationaler UNESCO-Welterbestätten fließen zwischen 2009 und 2013 1.370.700 Euro Bundesmittel nach Trier. Das Land investiert ebenfalls weitere 1.370.700 Euro. Die Stadt Trier beteiligt sich mit 304.600 Euro. Insgesamt stehen damit über 3 Millionen Euro an öffentlichen Mitteln für vier Maßnahmenpakete zur Verfügung.
Diese Mittel kommen unter anderem dem Dom St. Peter für die Sanierung des gotischen Kreuzgangs zugute. Bei der Porta Nigra und der Römerbrücke fließen die Mittel in die Durchführung eines Wettbewerbs zur jeweiligen Umfeldgestaltung mit dem Ziel einer denkmalgerechten Verkehrsführung und einer intensiveren Erlebbarkeit der Kulturdenkmäler. In der Liebfrauenkirche werden wichtige Teile der Ausstattung restauriert, insbesondere die Wandmalereien mit den zwölf Apostelbildern. Investiert wird in Liebfrauen auch in die Restaurierung des Nordportals mit der Krönung Mariens und die Restaurierung von vier Seitenaltären und 22 Grabdenkmälern.
Die Liebfrauenkirche erhält darüber hinaus Mittel aus dem Konjunkturprogramm II. 400.000 Euro hat das Land zugesagt, weitere 400.000 Euro hat der Bund in Aussicht gestellt. Die Basilika Liebfrauen zählt zu den beeindruckendsten gotischen Kirchen Deutschlands. Aufgrund dringender Renovierungs- und Sanierungsarbeiten ist die Kirche seit 2008 geschlossen und steht nicht für liturgische, kirchenmusikalische oder touristische Zwecke zur Verfügung.
Domkapitular Hans Wilhelm Ehlen, Pfarrer von Liebfrauen, begrüßte dankbar die hohe finanzielle Förderung von Bund, Land und Stadt Trier. In der zurzeit geschlossenen Kirche könnten mit den Fördermitteln u. a. die 500 Jahre alten Apostelbilder, das filigrane hochgotische Tympanon im Nordportal aus dem 13. Jahrhundert, die bedeutenden Seitenaltäre und Grabdenkmäler restauriert werden. „Die Restaurierungsarbeiten, die noch bis Herbst 2011 andauern, werden die Kirche in ihrer Schönheit neu erstrahlen lassen“, ergänzte Ehlen.
„Mit Hilfe der zusätzlichen finanziellen Mittel kann die noch nicht abgeschlossene Innenrenovierung der Liebfrauenkirche deutlich vorangetrieben werden. Das gesamte Maßnahmenpaket in Trier ist jedoch nicht nur eine Chance zur Aufwertung einzelner Objekte, sondern auch eine zukunftsorientierte Investition für Stadt und Region“, sagte Kulturministerin Doris Ahnen.
Die zur Förderung ausgewählten Projekte stehen sowohl im Eigentum der Kommune (Römerbrücke), der katholischen Kirche (Dom St. Peter und Liebfrauenkirche) und des Landes Rheinland-Pfalz (Porta Nigra).