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Neue Botschafter der Integration in Rheinland-Pfalz

Acht Jugendliche aus Rheinland-Pfalz werden heute in Mainz offiziell in das START-Stipendienprogramm für engagierte und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund aufgenommen. Das Stipendium, das eine materielle und eine intensive ideelle Förderung vorsieht, hat zum Ziel, die Jugendlichen auf ihrem Weg zum höheren Schulabschluss zu unterstützen und ihnen damit die Teilhabe an der Gesellschaft zu erleichtern. Die START-Stipendiatinnen und -Stipendiaten zeichnen sich durch gute schulische Leistungen und soziales Engagement aus. Die START-Stiftung, ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, vergibt das Stipendium in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz und gemeinsam mit folgenden weiteren Förderern: Credit Suisse, The Gingko-Foundation, The Goldman Sachs Foundation, Herzenssache e.V., Koblenzer Bürgerstiftung, Nikolaus Koch Stiftung, Lions Club Speyer, Margret Suckale, Stiftung Berdelle-Hilge und Zonta Club Koblenz Rhein-Mosel. In Rheinland-Pfalz profitieren aktuell 40 Jugendliche von der START-Förderung; 25 weitere haben bereits die Schule abgeschlossen und gehören damit zum Netzwerk der START-Alumni. Seit seiner Einführung im Jahr 2002 hat das START-Stipendienprogramm in den 14 Bundesländern, in denen es angeboten wird, ein finanzielles Gesamtvolumen von rund 25 Mio. Euro erreicht.

In einer feierlichen Zeremonie im Landtag erhalten die neuen START-Stipendiatinnen und der neue START-Stipendiat aus Rheinland-Pfalz heute ihre Aufnahmeurkunden aus den Händen von Staatssekretärin Vera Reiß. „Es ist mittlerweile Allgemeingut, dass Deutschland es sich auch vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung nicht leisten kann, auf die beruflichen Fähigkeiten, die wirtschaftliche Leistungsbereitschaft und das gesellschaftliche Engagement seiner Migrantinnen und Migranten und deren Kinder zu verzichten. Erfreu-licherweise bescheinigen nationale Vergleichsstudien Rheinland-Pfalz, dass die Integration und Förderung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund hier gut gelingt“, so die Bildungsstaatssekretärin. Vera Reiß ergänzt: „Das Stipendienprogramm START ist in Rheinland-Pfalz Bestandteil einer breit gefächerten Palette von Förder- und Bildungsmaßnahmen, mit denen das Land – von der Kindergartenzeit bis zum Studium – die Integration von Zugewanderten fördert. Vorbilder aus den eigenen Reihen – und diese werden durch das START-Stipendium herausgestellt – sind bei diesem Prozess besonders wichtig.“

Die acht Jugendlichen, die neu in das START-Stipendienprogramm aufgenommen werden, sind zwischen 15 und 17 Jahre alt und ägyptischer, kongolesischer, kosovarischer, libanesischer, nigerianischer, polnischer und türkischer Herkunft. Sechs von ihnen besuchen Gymnasien, eine Stipendiatin besucht eine Gesamtschule und eine die Realschule plus.

Die heute Aufgenommenen zählen zu den bundesweit rund 720 Jugendlichen, die aktuell unterstützt werden. Dass sie nicht nur durch ihr schulisches Leistungsvermögen, sondern auch durch ihr gesellschaftliches Engagement überzeugen, erläutert Andrea Bartl, Geschäftsführerin der START-Stiftung gGmbH: „Unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten zeigen, wie vielfältig soziales Engagement und damit der Beitrag für unsere Gesellschaft sein kann. Die jungen Menschen sind hochmotiviert und möchten der Gesellschaft etwas zurückgeben. Das Ergebnis ist eine Bereicherung für alle Seiten.“ Die neuen Stipendiatinnen und der neue Stipendiat in Rheinland-Pfalz engagieren sich als Klassen- und Schülersprecher, in der Streitschlichtung und Hausaufgabenhilfe, sie  betreuen behinderte Kinder und übernehmen die Leitung von Jugendgruppen in ihren Gemeinden.

„Bildung zu erlangen ist ein lebenslanger Prozess, der sich nicht nur auf die Anhäufung von Wissen, sondern auch auf die Ausbildung kultureller, persönlicher und sozialer Kompetenzen erstreckt. Wir versuchen mit der Unterstützung des START-Programms den Jugendlichen in all diesen Bereichen eine Starthilfe zu geben und sind zuversichtlich, dass diese die Stipendiaten auch nach Beendigung des Stipendiums positiv beeinflusst“, unterstreicht Torsten Hunke, Leiter Recht Asset Management, Credit Suisse, im Namen der weiteren Förderer in Rheinland-Pfalz.

Das Stipendium umfasst neben der finanziellen Förderung in Höhe von monatlich 100 € und bei Bedarf einer PC-Grundausstattung vor allem die ideelle Förderung. Angeboten werden verpflichtende Bildungsseminare beispielsweise zu den Themen „Demokratie und Partizipation“, „Medien in Theorie und Praxis“ und „Rhetorik“ genauso wie frei wählbare Seminare im künstlerisch-kreativen, musikalischen und naturwissenschaftlichen Bereich, die die Stipendiatinnen und Stipendiaten in ihren Interessensgebieten unterstützen. Hinzu kommen Exkursionen in privatwirtschaftliche Unternehmen und öffentliche Verwaltungseinrichtungen, Besu-che von Kulturveranstaltungen sowie Beratungen für die Ausbildungs-, Studien- und Lebensplanung.

Die Jugendlichen erhalten das START-Stipendium zunächst für ein Jahr. Bei anhaltend guten Leistungen und gesellschaftlichem Engagement wird es in der Regel bis zum Erreichen eines höheren Bildungsabschlusses, wie dem Abitur, verlängert.


Die START-Stipendiatinnen und -Stipendiaten des Jahrgangs 2011/2012 in Rheinland-Pfalz:

Vorname w/mAlter Herkunftsland Wohnort
Liliannw15ÄgyptenBruch
Gabrielaw17PolenBruchmühlbach-Miesau
Riemw16LibanonLudwigshafen
Felicia Tolo w15NigeriaMainz
Lizgew16TürkeiMainz
Rüthnaw15KongoMontabaur
Nurcanw16TürkeiNeuwied
Premtimm16Kosovo Traben-Trarbach

 

Anmerkung: Aus Datenschutzgründen veröffentlicht die START-Stiftung nicht die vollen Namen der Stipendiatinnen und Stipendiaten. Einen Kontakt zu den einzelnen Stipendiatinnen und Stipendiaten vermittelt die START-Stiftung allerdings gerne.

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung hat das START-Schülerstipendienprogramm im Jahr 2002 mit rund 20 Stipendien in Hessen begonnen. Heute unterstützen über 100 Kooperationspartner das Programm – Stiftungen, Kultusministerien, Kommunen, Privatpersonen, Unternehmen und Vereine. Seit 2007 führt die START-Stiftung gemeinnützige GmbH als Tochter-gesellschaft der Hertie-Stiftung das Programm durch. Im Schuljahr 2011/2012 werden insgesamt rund 720 Schülerinnen und Schüler aus rund 80 Herkunftsländern gefördert. Zusammen mit den Stipendiaten, die bereits das Abitur abgelegt haben, profitier(t)en rund 1.400 Jugendliche von dem Programm.
START ist in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen vertreten.


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