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Neue Fachoberschulen und Fachhochschulen vereinbaren intensive Zusammenarbeit

Die Fachhochschulen (FH) und die neuen Fachoberschulen (FOS) in Rheinland-Pfalz wollen in Zukunft eng zusammenarbeiten, um Jugendliche besser und gezielter über die beruflichen Ein- und Aufstiegsmöglichkeiten durch ein praxisnahes Schul- und Studienangebot zu informieren. Diese Absprache trafen die Präsidentin und die Präsidenten der sieben staatlichen Fachhochschulen (FH) und die Schulleitungen der zwölf Realschulen plus, an denen zum kommenden Schuljahr erstmals eine FOS organisatorisch angebunden wird. Die FOS ist ein zweijähriger Bildungsgang aus dem beruflichen Bereich, der mit einem hohen berufspraktischen Anteil – zum Beispiel durch eine lange Praktikumsphase in der 11. Klasse, zur Fachhochschulreife führt.

„Das Bildungsangebot an den rheinland-pfälzischen Fachhochschulen deckt ein breites Spektrum an zukunftsorientierten Studiengängen ab, die ebenso wie die Universitäten sowohl zum Bachelor- als auch zum Masterabschluss führen “, erklärte Prof. Dr. Konrad Wolf (FH Kaiserslautern) als Sprecher der rheinland-pfälzischen Fachhochschulen. Mit einem strukturierten Studienverlauf und interaktiven Lehr- und Lernformen führten sie in angemessener Zeit zu Studienabschlüssen, nach denen auf dem Arbeitsmarkt eine rege Nachfrage herrscht. Weiterhin böten die Fachhochschulen mit ihrer praxisorientierten Lehre und ihrer anwendungsnahen Forschung Absolventinnen und Absolventen der Fachoberschulen einen idealen Studieneinstieg, mit dem sie in der Regel nahtlos an ihr Wissen und ihre Erfahrungen aus der Schulzeit anknüpfen könnten.

Rheinland-Pfalz eröffnet im Rahmen der Schulstrukturreform Realschulen plus und deren Schulträgern die Möglichkeit, Fachoberschulen organisatorisch anzuschließen. Somit kann auch über die Realschule plus ein Zugang zur Hochschulreife erreicht werden. Die ersten zwölf Fachoberschulen starten zum 1. August 2011 in Adenau, Asbach, Bingen, Dahn, Edenkoben, Göllheim, Hachenburg, Kobern-Gondorf, Nierstein, Schifferstadt, Sohren-Büchenbeuren und Wolfstein-Lauterecken. Die Anmeldefrist an den einzelnen Standorten läuft bis zum 1. März 2011. Voraussetzung für den Besuch einer Fachoberschule ist die Aussicht auf den qualifizierten Sekundarabschluss I, die sogenannte Mittlere Reife. Dabei muss ein Notenschnitt von 3,0 erreicht werden.

Der für Hochschulen zuständige Staatssekretär, Michael Ebling, erinnerte daran, dass die sieben rheinland-pfälzischen Fachhochschulen mit ihren Dependancen in der Fläche verankert seien, enge Beziehungen zu ihrem regionalen Umfeld pflegten und so auch ein wohnortnahes Studium mit hervorragenden Berufsaussichten ermöglichten. Das Land habe die Fachhochschulen in den vergangenen Jahren konsequent ausgebaut und finanziell unterstützt, betonte Ebling. So weise das Land zum Beispiel den Fachhochschulen im Rahmen der FH-Forschungsinitiative bis Ende 2013 zusätzliche 5,4 Millionen Euro für Forschungsprojekte zu. „Die Angebote der Fachoberschule und der Fachhochschule sind hervorragende Instrumente, um in Zeiten des demographischen Wandels für unsere mittelständische Wirtschaft hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte zu gewinnen“, so der Staatsekretär. Deshalb werde die Landesregierung in Zukunft noch stärker Eltern sowie Schülerinnen und Schüler über das breite und attraktive Studienangebot der Fachhochschulen – von der Technik über Wirtschaft, Informatik, Gestaltung bis hin zu sozialen Berufen – informieren.

Seine für Schulen zuständige Kollegin, Vera Reiß, unterstrich die enge inhaltliche Verbindung zwischen den schulischen Angeboten der Realschule plus und der Fachoberschulen sowie den Studiengängen der Fachhochschulen, die alle eine starke Praxisorientierung, gepaart mit der Vermittlung von umfassendem Allgemeinwissen und fachtheoretischen Kenntnissen aufwiesen. „Mit der Realschule plus und ihrem Wahlpflichtbereich, der Fachoberschule mit ihren beruflichen Inhalten und der Fachhochschule mit ihrer Anwendungsorientierung halten wir in Rheinland-Pfalz zukünftig ein durchgängiges Qualifizierungsangebot vor, das an Attraktivität und Berufschancen keinen Vergleich zu scheuen braucht“, stellte Vera Reiß abschließend fest.

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