Generell ist die Fachschulausbildung in Teilzeitform besonders interessant für Menschen, die sich beruflich verändern und weiterqualifizieren wollen, dies aber gleichzeitig beispielsweise mit der Sicherung des eigenen Lebensunterhaltes oder auch mit der Betreuung von Familienangehörigen in Einklang bringen müssen. In der Regel dauert eine Teilzeitausbildung an einer Fachschule vier Jahre.
In einem Schulversuch wird nun ab dem kommenden Schuljahr an neun Fachschulen für Sozialwesen ein Konzept erprobt, in dem die Ausbildungsdauer auf drei Jahre verkürzt wird. Voraussetzung für die Verkürzung ist, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer parallel zu der dreijährigen Ausbildung in der Schule hauptberuflich in einer sozialpädagogischen Einrichtung arbeiten. In diesem Fall kann die Arbeitszeit aus dem Beschäftigungsverhältnis auf die Dauer des Berufspraktikums angerechnet werden, das ansonsten in der Regel ein Jahr dauert. Dieses Konzept erspart nicht nur den zukünftigen Erzieherinnen und Erziehern ein Jahr Ausbildungszeit, sondern ist auch für die Kindertagesstätten ein attraktives Angebot. Sie können – vom Jugendamt genehmigt – Helferinnen und Helfer für die Mitarbeit in den Kita-Gruppen einstellen, die sich gleichzeitig zur pädagogischen Fachkraft weiter qualifizieren. Vor allem in den großen Städten und in Ballungsräumen, wo der Fachkräftebedarf in den Kindertagesstätten besonders hoch ist, haben viele Träger diese Chance bereits erkannt und entsprechende Arbeitsverträge abgeschlossen.
Die Bewerberinnen und Bewerber für die neue Teilzeit-Fachschulausbildung bringen eine Vielzahl unterschiedlicher beruflicher Kompetenzen sowohl in die Einrichtungen als auch in die Fachschulausbildung mit: Es finden sich darunter beispielsweise die Kinderkrankenpflegerin oder Musikpädagogin ebenso wie der Tischler, Koch, die Bürokauffrau und sogar ein Fachinformatiker.
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