Der neue Masterplan zur Stärkung der ambulanten ärztlichen Versorgung in Rheinland-Pfalz umfasst mehr als 30 unterschiedliche Maßnahmen wie Förderprogramme, innovative Regelungen für das Medizinstudium oder auch Beratungs- und Qualifizierungsangebote. Über die Zusammenarbeit zum Masterplan stimmen das Land und Partnerorganisationen wie die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz, Landesärztekammer, Landespsychotherapeutenkammer, Hausärzteverband Rheinland-Pfalz sowie die Mainzer Universitätsmedizin und weitere Verbände ihre Maßnahmen aufeinander ab, damit die diese gemeinsam möglichst gut greifen. Wichtige Eckpunkte im Masterplan sind die Niederlassungsförderung (Zuschüsse für Tätigkeitsaufnahme in ausgewählten Fördergebieten) oder die Landarztquote, mit der ein Teil der Studienplätze für angehende Landärztinnen und Landärzte reserviert wird. Neben den Anreizen, junge Medizinerinnen und Mediziner insbesondere für eine hausärztliche Tätigkeit auf dem Land zu interessieren, geht es dem Minister auch darum, die Strukturen und Abläufe in Arztpraxen und Medizinischen Versorgungszentren so weiterzuentwickeln, dass Ärztinnen und Ärzte im Team arbeiten können und damit ihre Zeit den Patientinnen und Patienten widmen können. „Die Arbeitszeit der Ärztinnen und Ärzte, für deren Ausbildung unsere Gesellschaft viel investiert, ist knapp und kostbar – und soll direkt der Versorgung zugutekommen“, so Clemens Hoch.
Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) trägt einen erheblichen Teil der Maßnahmen zum Masterplan bei. „Wir unterstützen die jungen Kolleginnen und Kollegen auf dem Weg zur Niederlassung oder zur Anstellung im ambulanten Bereich lückenlos,“ so Dr. Peter Heinz, Vorsitzender des Vorstands der KV RLP. „Neben Förderangeboten zur Niederlassung, Weiterbildungsförderung oder Famulatur gewährleisten wir auch viele Beratungsangebote – zum Beispiel die Kooperation von Ärztinnen und Ärzten in Berufsausübungsgemeinschaften oder Medizinischen Versorgungszentren.“ Diese Angebote werden nicht nur für sich allein genommen bedarfsgerecht organisiert, sondern mit den Projekten der anderen Partnerorganisationen abgestimmt, so dass diese gut ineinandergreifen.
Eine zentrale Rolle bei der Qualifikation der Ärztinnen und Ärzte jenseits des Medizinstudiums nimmt die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz (LÄK RLP) ein. „Wir sind stolz darauf, dass in Rheinland-Pfalz inzwischen über 20 Weiterbildungsverbünde den Medizin-Absolventen eine allgemeinmedizinische Weiterbildung wie aus einer Hand anbieten“, so Dr. Günther Matheis, Präsident der LÄK RLP. „Es ist gut, dass wir im Masterplan zur Stärkung der ambulanten ärztlichen Versorgung gemeinsam ein Bild der Versorgung der Zukunft entwickeln, an dem wir unsere Qualifizierungs- und Fördermaßnahmen ausrichten können.“ Die Ärztekammer organisiert im Rahmen des Masterplans unter anderem Wiedereinstiegskurse in den Arztberuf und das Angebot „Quereinstieg in die Allgemeinmedizin“ für Ärztinnen und Ärzte aus anderen Fachrichtungen.
Der Hausärzteverband Rheinland-Pfalz vertritt die etwa zweieinhalbtausend Hausärztinnen und Hausärzte im Land beim Masterplan. Die Vorsitzende Dr. Barbara Römer hat darüber hinaus den Nachwuchs fest im Blick und wirbt mit einer klaren Botschaft für ambulante Tätigkeit in der Allgemeinmedizin: „Der Hausarztberuf ist mit modernen Methoden, familienfreundlichen Arbeitsmodellen und zeitgemäßer Arbeitsteilung mit anderen Berufen absolut auf der Höhe der Zeit. Wir setzen uns weiter dafür ein, die Berufsbilder unserer Praxismitarbeiterinnen und -mitarbeiter weiterzuentwickeln und aufzuwerten. Ärztliche Versorgung ist mehr denn je Teamarbeit. Das gilt auch für die gute Zusammenarbeit für den Masterplan: Gemeinsam kann man mehr erreichen.“
Die neue Übersichtsdarstellung zum Masterplan ist online abrufbar über die Website www.hausarzt.rlp.de. Interessentinnen und Interessenten etwa für bestimmte Förderprogramme werden Service-orientiert direkt zu den maßgeblichen Anlaufstellen und weiterführenden Informationen geleitet.