| Universität Koblenz-Landau

Neues Labor- und Hörsaalgebäude richtungweisend

Das neue Labor- und Hörsaalgebäude der Universität Koblenz-Landau wird vor allem durch sein innovatives und richtungweisendes Energiekonzept Maßstäbe setzen, es ist aber auch ein deutlich sichtbares Signal für die weitere Stärkung und Profilbildung des Universitätsstandorts Koblenz. Das betonten Vertreterinnen und Vertreter des Landes und der Universität Koblenz-Landau heute beim offiziellen ersten Spatenstich im Koblenzer Stadtteil Metternich.

Der Neubau hat eine Hauptnutzfläche von rund 1.800 Quadratmetern und soll spätestens Ende 2011 fertig gestellt sein. Die Gesamtkosten liegen bei 15 Millionen Euro. Das Gebäude befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Pionierkaserne in Koblenz-Metternich und besteht aus vier Ebenen sowie einer Technikzentrale auf dem Dach. Die übrige Dachfläche wird als Gründach gestaltet. Die Mittel stammen im Wesentlichen aus dem Sonderprogramm des Landes „Für unser Land: Arbeitsplätze sichern - Unternehmen unterstützen - nachhaltig investieren“, mit dem das bundesweite Konjunkturprogramm II in Rheinland-Pfalz umgesetzt wird.

Wissenschaftsministerin Doris Ahnen unterstrich, die Universität Koblenz-Landau habe sich als drittgrößte Hochschule im Land qualitativ kontinuierlich weiterentwickelt und erfreue sich eines guten Rufs sowie gewachsener Popularität bei Studienbewerberinnen und Studienbewerbern. Diesem Trend entsprechend habe das Land die Personalausstattung und die zur Verfügung gestellten Mittel innerhalb des letzten Jahrzehnts stetig gesteigert. „Seitdem hier in der ehemaligen Pionierkaserne nach umfangreichen Umbauarbeiten im Jahr 2002 der Studienbetrieb voll aufgenommen werden konnte, ist die Zahl der Studierenden um rund 40 Prozent gestiegen. Der Neubau, zu dem wir heute den Startschuss geben, ist daher dringend notwendig und wird die Voraussetzungen für gute Forschung und Lehre in Koblenz deutlich weiter verbessern“, sagte Doris Ahnen und verwies darauf, dass zur Verbesserung der Studienbedingungen an der Universität auch unter anderem im Rahmen des Landesprogramms „Wissen schafft Zukunft“ und des bundesweiten Hochschulpakts zusätzliche Ressourcen bereitgestellt wurden. Die Wissenschaftsministerin bilanzierte: „Nachdem bereits in den vergangenen zehn Jahren die jährlich bereitgestellten Landesmittel für die Universität Koblenz-Landau um 50 Prozent auf fast 49 Millionen Euro im Jahr 2009 angehoben wurden, kommen in diesem Jahr nochmals bis zu 6,9 Millionen Euro aus verschiedenen Programmen hinzu. Zwischen 2007 und 2010 sind der Universität zudem insgesamt 58 zusätzliche Stellen für Professuren und wissenschaftliches Personal zugewiesen worden“.

Dr. Rüdiger Messal, Staatssekretär im Finanz- und Bauministerium, sagte: „Mit dem Neubau wird an idealer Stelle ein gut konzipiertes Labor- und Hörsaalgebäude entstehen.“ Weil es dem Land wichtig sei, dass das Gebäude in möglichst kurzer Zeit fertig gestellt werde, errichte man nur das Erdgeschoss in konventioneller Bauweise, alle weiteren aufgehenden Geschosse mit Fertigbauteilen. „Innovativ ist vor allem, dass durch die Nutzung der Geothermie die Energiebewirtschaftung optimiert wird. Das im Erdreich gespeicherte thermische Potential wird für die Heizung und die Kühlung gewonnen. Das verringert die CO2-Emissionen.“ Das Land sehe sich bei dem Einsatz moderner Technologie zugunsten des Klimaschutzes in einer Vorreiterrolle.

Hubert Heimann, Geschäftsführer des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB), verwies darauf, dass eine „Grundbeheizung mittels Wärmepumpen über Erdsonden und Beton-Kernaktivierung“ vorgesehen sei, die etwa drei Viertel des Heizwärmebedarfs decke, „Spitzenlasten werden über das vorhandene Nahwärmenetz der Universität abgedeckt“. Parallel hierzu könne das Gebäude im Sommer mit der über die Erdsonden gewonnenen geothermischen Energie auch gekühlt werden. Auch die Möglichkeit der hocheffizienten Wärmerückgewinnung werde genutzt.

„Das neue Labor- und Hörsaalgebäude verbessert nachhaltig die Bedingungen für Lehre und Forschung in den Naturwissenschaften am Campus Koblenz“, erklärte Prof. Dr. Roman Heiligenthal, Präsident der Universität Koblenz-Landau. Das Studium der BioGeoWissenschaften sowie das Studium naturwissenschaftlicher Fächer im Rahmen der Lehrerausbildung würden attraktiver und gerade an Lehrerinnen und Lehrern für naturwissenschaftliche Fächer - wie zum Beispiel Chemie - bestehe noch Bedarf an rheinland-pfälzischen Schulen. Der Neubau werde künftig auch das Kompetenzzentrum „Funktionale Oberflächen und Materialeigenschaften“ beherbergen. Von diesem Zentrum als wichtigen Baustein des regionalen Innovationsclusters „Metall und Keramik“ würden vielfältige Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit regionalen Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen ausgehen, so Heiligenthal. Davon profitierten Universität und Region.

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