Das Projekt wird realisiert durch eine Finanzierung aus dem Sonderprogramm des Landes “Für unser Land: Arbeitsplätze sichern – Unternehmen unterstützen – nachhaltig investieren“, mit dem das bundesweite Konjunkturprogramm II in Rheinland-Pfalz umgesetzt wird, sowie durch die Partnerschaft mit der Mainzer Wirtschaft, an allererster Stelle mit SCHOTT.
Prof. Dr. Falko Daim, Generaldirektor des RGZM, Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer, Vorsitzender des Vorstandes der SCHOTT AG, und Michael Ebling, Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz, stellten das Vorhaben heute auf einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vor.
Die Kernpunkte der Neuerungen im Museum für Antike Schiffahrt des RGZM sind die energetische Sanierung des Daches mittels modernster Solartechnik, die didaktische Neugestaltung der Dauerausstellung und damit der Ausbau zu einem Ort moderner Forschungsvermittlung sowie die Umgestaltung des Eingangsbereiches zum „Treffpunkt Archäologie“ mit Museumsshop, kleiner Café-Bar, Filmraum und Leseecke.
Der Schaubereich des Museums für Antike Schiffahrt des RGZM soll bis 2011 neu gestaltet werden, damit den veränderten Erwartungen der Öffentlichkeit an eine moderne Museumsvermittlung auch in Zukunft weiter auf hohem Niveau Rechnung getragen werden kann. „Dadurch wollen wir die Positionierung unseres Hauses als Forschungsmuseum von internationaler Bedeutung stärken“, sagte RGZM-Generaldirektor Daim. „Noch stärker als bisher sollten auch junges Publikum und Familien angesprochen werden.“
Zudem erhält das Haus im Rahmen der energetischen Sanierung ein völlig neues Dach mit einer neuartige Photovoltaikanlage von SCHOTT. SCHOTT liefert und montiert als Generalunternehmer rund 1.100 qm Oberlichtverglasung mit semitransparenten Dünnschichtmodulen. Die Gesamtleistung der Photovoltaikanlage beträgt rund 39 KWp. Neben der solaren Stromerzeugung bietet das neue Dach gleichzeitig natürliches Tageslicht für die Ausstellungsräume und sorgt zusätzlich für die Beschattung der Präsentationsfläche.
Für die neue Ausstellungsgestaltung liefert SCHOTT im Wesentlichen entspiegeltes Glas, das eine Restreflexion von lediglich etwa 1 Prozent aufweist. Neben Spezialglaslösungen wird sich SCHOTT intensiv in die Beleuchtung der wertvollen Exponate einbringen und sie dadurch stärker hervorheben.
"Die Förderung wissenschaftlicher und gemeinnütziger Einrichtungen am Standort Mainz sehen wir als Teil unserer Unternehmenskultur. Mit dem RGZM besteht eine langjährige und erfolgreiche Kooperation bei Ausstellungen und öffentlichen Präsentationen. Mit der Neugestaltung des Museums für Antike Schiffahrt eröffnet sich nun eine neue Dimension der Zusammenarbeit", erläuterte der Vorsitzende des Vorstandes der SCHOTT AG, Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer.
„Die Ausrüstung des Daches des Museums für Antike Schiffahrt mittels modernster Solartechnik ist ein erster Baustein einer Offensive, das RGZM zum ,grünen Museum’ zu machen. So wird auch bei den weiteren Bau- und Sanierungsprojekten des RGZM Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielen“, so Prof. Daim, „ außerdem spielt das Verhältnis von Mensch und Umwelt in der Vergangenheit in einer Reihe von Forschungsvorhaben unseres Hauses eine große Rolle.“
Die Neuerungen im Museum für Antike Schiffahrt können realisiert werden durch Mittel aus dem Konjunkturpaket II des Bundes und des Landes Rheinland –Pfalz und durch Förderungen der SCHOTT AG sowie weiterer Unterstützer wie der Tischlerinnung Rheinhessen. Bei der Umsetzung wirken neben den Wissenschaftlern, Pädagogen, Grafikern, Vermittlungsexperten und Technikern des RGZM auch weitere Partner aus Mainz mit - wie die Fachhochschule Mainz oder regional ansässige Handwerksbetriebe. Architekt des Projektes ist Ralph Schulte (Neuwied), für das Ausstellungsdesign zeichnet Stefan Fuhrer (Wien) verantwortlich.
„Mit den Maßnahmen, die jetzt realisiert werden, erhöht sich die Attraktivität des Museums für Antike Schiffahrt, das ja bereits zu den Publikumsfavoriten in der Mainzer Museumslandschaft zählt, ganz erheblich weiter“, unterstrich Staatssekretär Ebling. Mit der neuen Bau- und Ausstellungskonzeption könne das RGZM als ältestes Mainzer Forschungsinstitut und überregional anerkannte Wissenschaftseinrichtung seine faszinierende Arbeit den vielen Menschen, die sich für die spannenden Ergebnisse der Archäologie interessieren, noch besser als bisher quasi „live“ zugänglich machen. „Mit dem innovativen Dachkonzept entwickeln wir aber auch den Wissenschaftsstandort Mainz weiter“, sagte Ebling weiter und verwies darauf, dass die überregionale Bedeutung der Stadt auf diesem Feld gerade in den letzten Monaten deutlich gewachsen sei – nicht zuletzt durch die Auszeichnung mit dem Titel „Stadt der Wissenschaft 2011“ durch den Stifterverband der deutschen Wissenschaft. „Auch aus diesem Grund war es daher richtig, die jetzt begonnenen Umgestaltungsmaßnahmen in die Finanzierung durch das Konjunkturpaket II aufzunehmen, das vom Land Rheinland-Pfalz zur nachhaltigen Stärkung insbesondere der Bildung und der Wissenschaft genutzt wird", hielt der Staatssekretär fest.
Im Zentrum der didaktischen Neuerungen steht die vollkommene Überarbeitung der Gestaltung, der Grafik und der Texte, mehrere Themen erhalten deutlich mehr Raum als bisher. Die wertvollen Originalschiffswracks und die beliebten Nachbauten, können so noch spannender präsentiert werden. Zu den neuen Elementen gehören große begehbare Themenwürfel, in denen der Besucher durch Bild, Text, Ton und Film Informationen zu den großen Themen der Ausstellung erhält. Völlig neu wird zum Beispiel das Thema „Schiffbau in der Antike von der Südsee bis zum Nordmeer“ präsentiert.
Wie wichtig, dem RGZM, der Dialog mit der breiten Öffentlichkeit ist, zeigt sich darin, dass das RGZM ein engagierter Akteur im Rahmen der Aktivitäten zum Titel „Mainz Stadt der Wissenschaft 2011“ ist, den die Stadt Mainz im Wettbewerb des Stifterverbandes gewonnen hat.
Hintergrundinformationen zum RGZM:
Die Neuerungen im Museum für Antike Schiffahrt des RGZM sind Teil einer ganzen Reihe von Maßnahmen, das RGZM auch im 21. Jahrhundert zu einem europäisches Zentrum der Forschung und modernen Vermittlung in der Archäologie zu machen. Als eines der acht deutschen Forschungsmuseen in der Leibniz-Gemeinschaft vermittelt das RGZM seine Forschungsergebnisse an die breite Öffentlichkeit. Seit 1977 wird das RGZM vom Land Rheinland-Pfalz sowie von Bund und Ländern gemeinsam finanziert, seit 2002 ist es, als eine von drei wissenschaftlichen Institutionen in Rheinland-Pfalz, Mitglied der renommierten Leibniz-Gemeinschaft. Weitere aktuelle Zukunftsprojekte des RGZM der Jahre 2010 -2011 des RGZM sind die energetische Sanierung und die Erweiterung der Forschungsstelle Altsteinzeit und des Museums für die Archäologie des Eiszeitalters in Neuwied, und auch 2011 die Eröffnung eines neuen Zentrums für experimentelle Archäologie in Mayen, beide ebenfalls aus Mitteln des Konjunkturpaketes II finanziert. Darüber hinaus sollen 2011 im direkten Umfeld des Museums für Antike Schiffahrt die Bauarbeiten für das neue Archäologische Zentrum Mainz beginnen. Das Museum für Antike Schiffahrt wird damit Teil eines Komplexes, mit dem das RGZM künftig auch an seinem Stammsitz Mainz über einen modernen Standort für Forschung und Ausstellungen verfügen wird.