In dieser Tradition steht das 1960 unter der Trägerschaft der Cusanus-Gesellschaft ins Leben gerufene Cusanus-Institut, das Leben und Werk des von Kues und vor allem die Wirkungsgeschichte des cusanischen Denkens erforscht. Von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit Drittmitteln gefördert werden Forschungsprojekte wie das „Cusanus-Portal - Text, Übersetzung, Bibliographie und Lexikon des Nikolaus von Kues im Internet“, „Cusanus und der Islam“ oder die Erstellung von Schulmaterialien zu Nikolaus von Kues. Die internationale Anerkennung des Instituts zeige sich in der Besetzung der Referenten zum 50-jährigen Bestehen, die aus den USA, Japan, Indien und Spanien stammten, so Ebling.
Vor allem der Unterstützung des Landes, des Bistums Trier und des Engagements der Stadt Bernkastel-Kues und der Cusanus-Gesellschaft sei es zu verdanken, dass Nikolaus von Kues den Menschen wieder ein Begriff sei. Bei einer aktuellen Hörerumfrage des SWR habe sich sogar gezeigt, dass er unter den 100 größten Rheinland-Pfälzern auf dem 17. Platz rangiere – noch vor dem ehemaligen Landesvater Peter Altmeier und Kaiser Barbarossa.
Nikolaus von Kues, latinisiert Nicolaus Cusanus, wurde 1401 in Kues an der Mosel, heute Bernkastel-Kues, geboren und starb 1464 in Umbrien. Der Sohn eines Kaufmanns stieg bis zum Kardinal der römischen Kirchen auf und spielte eine bedeutende Rolle insbesondere in den Auseinandersetzungen um die Kirchenreform. Er gehörte zu den ersten deutschen Humanisten in der Epoche des Übergangs zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit.
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