Frühe Arbeiten aus den 1950er Jahren, die mit wenigen Ölbildern und nahezu kubistisch anmutenden Zeichnungen vorgestellt werden, bilden das Fundament seiner später fast ausschließlich abstrakten Bildsprache. Seine Arbeiten sind in Galerien und Privatsammlungen, vor allem in den USA, in Frankreich und Japan zu finden. „Otto Fried ist mit seiner Kunst der Kulturlandschaft von Koblenz seit vielen Jahrzehnten verbunden. Zuletzt stiftete er 2002 sein Ölgemälde ‚Leewärtige Illusion‘ der Sankt Maximin Kirche in Koblenz-Horchheim. Jedes einzelne Projekt – gleich ob groß oder klein – trägt dazu bei, Kultur und Kunst lebendig zu halten, so auch die Ausstellung von Otto Fried“, ergänzte der Staatssekretär.
Otto Fried wurde 1922 im heutigen Koblenz-Horchheim geboren. Er verließ Deutschland wegen der Verfolgung jüdischer Bürger durch die Nationalsozialisten bereits 1936 und lebte zunächst in Portland, Oregon. Anschließend an sein Kunststudium an der University of Oregon reiste er 1949 nach Frankreich, um zwei Jahre im Atelier des berühmten französischen Avantgarde Künstlers Fernand Léger zu arbeiten. 1951 erhielt er seine erste Einzelausstellung in der Amerikanischen Bibliothek von Paris, kurz darauf wurden Werke von ihm in New York gezeigt. Fried lebte und arbeitete lange Zeit in New York und Paris, bevor er sich ab 2010 dauerhaft in Paris niederließ. Seine Werke befinden sich heute in zahlreichen Sammlungen in den USA, Deutschland und Frankreich, unter anderem im Museum of Modern Art, New York, im Metropolitan Museum of Art, New York, im Portland Art Museum sowie im Centre Georges Pompidou, Paris.
Das aus Koblenz und Aachen stammende Kunstsammler-, Kunsthistoriker- und Industriellenehepaar Peter und Irene Ludwig etablierte im Jahr 1992 ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Koblenz. Durch das dichte Netz an Museumsinstitutionen, die das Ehepaar Ludwig weltweit ins Leben rief, ist es dem Ludwig Museum in Koblenz möglich, bedeutende Koalitionen mit großen Museen einzugehen und internationale Ausstellungsprojekte zu realisieren. Durch seine Spezialisierung auf aktuelle französische Kunst schließt das Ludwig Museum eine entscheidende Lücke in der deutschen Museumslandschaft und nimmt eine einzigartige Vermittlerfunktion wahr, die auch jungen Künstlern zugutekommt. Diese Vermittlungsarbeit hat auch aus Landesperspektive einen hohen Stellenwert. Seit vielen Jahren schon unterstützt die Landesregierung die Museumspädagogik am Ludwig-Museum mit einer Abordnungsstelle.
„Ich möchte noch erwähnen, dass der Besuch der Kultureinrichtungen, der Galerien und Museen, der Archive und Bibliotheken mir während des so genannten Lockdowns doch sehr gefehlt hat und ich sehr erleichtert bin, dass dies nun – wenn auch nach wie vor mit gewissen Einschränkungen – wieder möglich ist“, sagte Staatssekretär Dr. Alt abschließend. „Denn die Begegnung mit dem Original ist in der Kunst nun einmal nicht zu ersetzen, unbeschadet der wertvollen und wichtigen Möglichkeiten zur Präsentation und Vermittlung des Kulturellen Erbes, die sich durch die Digitalisierung ergeben.“