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Projekt „Keine(r) ohne Abschluss“ erfolgreich

Das mit der Einführung der Realschule plus verbundene Pilotprojekt "Keine(r) ohne Abschluss" hat im Startjahr die damit verbundenen Erwartungen voll erfüllt und die Ausgangsposition der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler für ihren weiteren beruflichen Lebensweg deutlich verbessert. Dieses Fazit zog Bildungsministerin Doris Ahnen heute auf der Fachtagung „Ein Jahr ,Keine(r) ohne Abschluss’ – Rückblick, Chance und Wissenschaft“ in Mainz. Mehr als 120 Lehrerinnen und Lehrer, Wirtschaftsvertreter sowie Fachleute aus der Schulaufsicht, der Bundesagentur für Arbeit und den Kammern von Handwerk, Industrie und Handel informierten sich im Bürgerhaus Mainz-Lerchenberg über das Projekt selbst und seine Beurteilung aus wissenschaftlicher Sicht durch den Trierer Professor Dr. Roland Eckert und das Wissenschaftlerteam, das die Evaluationsstudie zu dem Projekt durchführt.
Logo Keiner ohne Abschluss

Mit dem Projekt „Keine(r) ohne Abschluss“ sollen Jugendliche, die ansonsten die allgemeinbildende Schule ohne Abschluss verlassen würden, in einem zehnten Schuljahr durch ein verpflichtendes Ganztagsangebot mit gezielten Förderangeboten im Unterricht sowie durch eine intensive Verknüpfung mit Praxisanteilen in Betrieben zum Schulabschluss und zur Ausbildungsreife geführt werden. Das Pilotprojekt wurde zum Schuljahr 2009/2010 an den Realschulen plus in Ransbach-Baumbach und Ramstein-Miesenbach gestartet und läuft seit dem Beginn dieses Schuljahres auch an Schulen in Lauterecken-Wolfstein, Bad Sobernheim und Bad Bergzabern.

„Von den 35 Schülerinnen und Schülern, die in den beiden Pilotschulen des letzten Schuljahres an dem Projekt teilgenommen hatten, haben 30 Schülerinnen und Schüler den Abschluss der Berufsreife erreicht. Das entspricht einem Anteil von fast 86 Prozent. Rund 60 Prozent aller jungen Leute durchlaufen mittlerweile eine Berufsausbildung oder haben eine betriebliche Beschäftigung. Damit wurden die Ziele deutlich übertroffen“, resümierte Bildungsministerin Ahnen. Bei der Entwicklung des neuen Angebots seien als Zielvorgaben für das Projekt formuliert worden, dass mindestens 80 Prozent der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler einen schulischen Abschluss und 40 Prozent einen unmittelbaren beruflichen Anschluss erreichen sollten.

„Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe von Fördermaßnahmen, die vom Beginn der weiterführenden Schulausbildung an auf eine höhere Ausbildungs- und Berufsreife zielen. Dazu zählen beispielsweise die Wahlpflichtbereiche in der Realschule plus, vielfältige Berufsorientierungsangebote in allen Schularten oder aber das Angebot des wöchentlichen Praxistags, das mit massiver finanzieller Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit in diesem Schuljahr an 170 Schulstandorten mit Hauptschulbildungsgang landesweit gemacht wird. Zudem leisten die berufsbildenden Schulen unter anderem mit dem Berufsvorbereitungsjahr einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Startchancen in Ausbildung und Beruf. Ergänzend dazu eröffnet bereits in den allgemeinbildenden Schulen das Projekt ,Keine(r) ohne Abschluss’ gerade den jungen Leuten eine Chance zu einem erfolgreichen Übergang ins Berufsleben, die aus den verschiedensten Gründen zur Gruppe der so genannten ,Risikojugendlichen’ gerechnet werden“, hielt Bildungsministerin Ahnen fest. Selbst die Pilotschulen sprächen von „unerwarteten Ergebnissen“. Insbesondere mit dem sehr starken Praxisbezug des Projekts gelinge es offensichtlich, Jugendliche zum Lernen und Arbeiten zu motivieren, ihnen Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu geben und Selbstbewusstsein zu vermitteln. Den mit dem Projekt verbundenen Zuwachs an Kompetenzen hätten auch Betriebe unter anderem aus dem Maler-, dem Schreiner- und dem Friseurhandwerk, aus dem Einzelhandel, der Gastronomie oder der Altenpflege durch Ausbildungszusagen honoriert.

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