| Bildungsstandards in Mathematik und Naturwissenschaften

Rheinland-Pfalz mischt in der Spitzengruppe mit

„Die rheinland-pfälzischen Schulen haben bei der Überprüfung der Bildungsstandards für Mathematik und für die Naturwissenschaften in allen untersuchten Fächern überdurchschnittlich abgeschnitten. Dies ist ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis und ein schönes Kompliment für das Engagement, die Förderung und die Anstrengungsbereitschaft in unseren Schulen.“ Das stellte Bildungsministerin Doris Ahnen anlässlich der Präsentation des Ländervergleichs zu den mathematisch-naturwissenschaftlichen Kompetenzen fest, der vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) erstellt worden ist.

Für die Leistungen rheinland-pfälzischer Schülerinnen und Schüler der 9. Klassenstufe in Mathematik, Biologie, Physik und Chemie wurden in der Vergleichsuntersuchung durchweg Punktwerte ermittelt, die über dem bundesweiten Durchschnittswert liegen, hielt die Bildungsministerin fest. Diese guten Punktwerte würden ergänzt durch ein statistisch signifikant besseres Abschneiden in Biologie und Chemie. In diese Spitzengruppe der Länder hätten es über alle Testbereiche hinweg neben den neuen Bundesländern mit anderen mathematisch-naturwissenschaftlichen Traditionen überhaupt nur zwei weitere Bundesländer geschafft: nämlich Bayern und Rheinland-Pfalz. Teilweise hätten dabei Bayerns Schülerinnen und Schüler die Nase vorn, teilweise die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler aus Rheinland-Pfalz.

Im Einzelnen erreichten die rheinland-pfälzischen Schülerinnen und Schüler bei einem Bundesdurchschnittswert von 500 Punkten im Fach Biologie 514 Punkte (beim Fachwissen) und 511 Punkte (im Bereich Erkenntnisgewinnung), im Fach Chemie 504 Punkte (Fachwissen) und 509 Punkte (Erkenntnisgewinnung), in Physik 505 Punkte (Fachwissen) und 508 Punkte (Erkenntnisgewinnung) sowie in Mathematik bei der dort vorgenommenen Globalbewertung 503 Punkte.

Statt die statistisch wenig aussagekräftigen Platzierungen zu bewerten (Rheinland-Pfalz landete in allen genannten Bereichen auf Rängen zwischen 5 und 7), stellt das Forscherteam des IQB auf statistisch signifikante Abweichungen vom Mittelwert ab. Mit dem Ergebnis: In Biologie und Chemie gehören die Schülerinnen und Schüler aus Rheinland-Pfalz zur Spitzengruppe.

Die Ergebnisse der rheinland-pfälzischen Neuntklässlerinnen und Neuntklässler aus dem Frühsommer 2012 seien umso bemerkenswerter, wenn man berücksichtige, dass bei ihnen die im Schuljahr 2008/2009 auf den Weg gebrachte Aufstockung der Stundentafel noch nicht gegriffen habe. Dabei wurde mit vier zusätzlichen Wochenstunden vor allem die mathematisch-naturwissenschaftliche Bildung verstärkt. „Trotz guter Ergebnisse sind wir also weiter ehrgeizig unterwegs“, sagte Doris Ahnen.

An dem IQB-Ländervergleich haben im Zeitraum zwischen 23. April und dem 15. Juni 2012 insgesamt 2.782 Schülerinnen und Schüler aus 78 Schulen in Rheinland-Pfalz teilgenommen. Neben Neuntklässlerinnen und Neuntklässlern aus 30 Gymnasien (durchgängig aus 9-jährigen Gymnasien), aus 27 Realschulen plus und aus 9 Integrierten Gesamtschulen waren dabei auch Schülerinnen und Schüler von 5 damals noch existierenden Realschulen und 3 Hauptschulen sowie aus 4 Förderschulen beteiligt. 17 der 74 Regelschulen waren als Schwerpunktschulen ausgewiesen, unterrichteten also nicht-behinderte und behinderte Kinder gemeinsam.

Bildungsministerin Ahnen unterstrich weiter, erfreulicherweise habe der aktuelle Ländervergleich des IQB bestätigt, was dem Bildungssystem in Rheinland-Pfalz in anderen Vergleichsuntersuchungen der jüngeren Vergangenheit bereits mehrfach bescheinigt worden sei: Es gelingt den Schulen im Land also vergleichsweise gut, Schülerinnen und Schüler zu fördern, deren Eltern einen niedrigen sozioökonomischen Status haben. Hier stehe das Land besser da als die meisten anderen Bundesländer, hielt Bildungsministerin Ahnen fest. Im Fach Physik gelinge dies in Rheinland-Pfalz sogar von allen Bundesländern am besten. Bei der Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund zeige die Studie bundesweit einen weiterhin großen Handlungsbedarf. Rheinland-Pfalz werde hier eine im Ländervergleich gute Ausgangsposition bescheinigt. „Das Thema Chancengleichheit bleibt ein großes Thema für die Zukunft genauso wie die weitere Intensivierung der Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund“, so Doris Ahnen. „Festzuhalten bleibt aber auch: Die beiden bisherigen IQB-Ländervergleiche – einmal im sprachlichen und einmal im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich – bescheinigen den Schulen im Land eine grundsolide Leistungsfähigkeit im Hinblick auf die Schulabschlüsse ihrer Schülerinnen und Schüler.“

Abschließend betonte Bildungsministerin Ahnen: „Wir halten fest an unserem Kurs. Wir stellen Schritt für Schritt das Schulsystem im Land auf gestiegene Anforderungen ein und schaffen Bedingungen, die einen solchen Prozess unterstützen – wie die bereits umgesetzte Erhöhung der Stundentafeln in der Sekundarstufe I beispielhaft zeigt. Wir freuen uns über Erfolge, aber lehnen uns nicht zurück. Nach dem deutlichen Ausbau des Ganztagsschulangebots und der Umsetzung der Schulstrukturreform haben wir nun die Verkleinerung der maximalen Klassengrößen fest im Blick.“

Mehr Informationen zum IQB-Ländervergleich unter:
<link http: _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster ge>www.iqb.hu-berlin.de/laendervergleich/lv2012

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