| „Das Gedächtnis der Nation“

Schülerinnen und Schüler gehen auf Zeitzeugensuche

Die Erinnerungen von Zeitzeugen zu unterschiedlichen Themen der jüngeren Geschichte festzuhalten, ist das Ziel des Vereins „Unsere Geschichte. Das Gedächtnis der Nation“. Dessen Arbeit entwickelt sich zunehmend zu einem Generationen übergreifenden Projekt: Um gerade Jüngere für Erfahrungen und Erinnerungen älterer Menschen zu interessieren, hat der Verein mit Unterstützung des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums und des Verbands der Geschichtslehrer Deutschlands (VGD) den Schülerwettbewerb „Miteinander statt Gegeneinander – Migrationsgeschichten“ ins Leben gerufen, der am 12. September 2012 startet. „Gerade für Schülerinnen und Schüler kann die Arbeit mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sehr fruchtbar sein, kann sie doch helfen, die räumliche und zeitliche Distanz, die Jugendliche im Umgang mit Geschichte häufig empfinden, zu überwinden“, so Bildungsministerin Doris Ahnen.
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Genau hier setzt der Wettbewerb an – und geht sogar noch einen Schritt weiter: Schülerinnen und Schüler sollen selbst historische Hintergründe recherchieren, Zeitzeugen suchen und diese vor der Kamera befragen. Gegenstand des Wettbewerbs ist die Geschichte der Migration in Deutschland. Dabei soll es um drei historische Phasen gehen: 1) um die Zwangsmigration vor und nach 1945, also um Flucht und Vertreibung, 2) um die Arbeitsmigration in den 1950er und 1960er Jahren, sprich um die Zeit der „Gastarbeiter“ und 3) schließlich um die Migration nach 1989 und damit um die Situation der Aussiedler und Asylbewerber, die nach Deutschland gekommen sind.

„Rheinland-Pfalz hat als erstes Bundesland vor fünf Jahren eine Koordinierungsstelle eingerichtet, die Zeitzeugen in Schulen vermittelt. Seitdem stellen wir immer wieder fest, dass es mit ihrer Hilfe auf wunderbare Weise gelingt, gerade bei Kindern und Jugendlichen Begeisterung für die jüngere Geschichte hervorzubringen oder wachzuhalten“, so Doris Ahnen weiter. „Der konkrete Themenschwerpunkt des Wettbewerbs kann zudem das interkulturelle Interesse der Schülerinnen und Schüler wecken und das Verständnis der Kulturen füreinander fördern.“ Das Bildungsministerium unterstützt das Projekt „Gedächtnis der Nation“ mit insgesamt 10.000 Euro für die Erstellung von didaktischen Begleitmaterialien, die in den rheinland-pfälzischen Schulen zum Einsatz kommen sollen.

Bewerberinnen und Bewerber können in Gruppen von zwei bis fünf Schülerinnen und Schülern Videointerviews einreichen, die nicht länger als 15 Minuten dauern sollen. Sie können auf dem Mitmachkanal des Vereins hochgeladen werden (www.youtube.com/unseregeschichte). Die Jury, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Ministerium, Verein, Landesschülervertretung und dem Verband der Geschichtslehrer Deutschland zusammensetzt, wird die Beiträge anhand der Kriterien technische Kompetenz, Befragungsqualität und fachliche Kompetenz bewerten und drei Preisträger-Gruppen auswählen. Die Wettbewerbsunterlagen gehen allen weiterführenden Schulen in Rheinland-Pfalz in diesen Tagen zu. Nähere Informationen finden Interessierte unter <link http: _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster ge>www.gedaechtnis-der-nation.de

Der Verein „Unsere Geschichte. Das Gedächtnis der Nation“ mit den Vorsitzenden Guido Knopp (Leiter des ZDF-Programmbereichs Zeitgeschichte) und Hans-Ulrich Jörges (Mitglied der Chefredaktion des „Stern“) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Erinnerungen von Zeitzeugen zu den unterschiedlichsten Themen der Zeitgeschichte filmisch festzuhalten und auch künftigen Generationen verfügbar zu machen. Dem Kuratorium, das den Verein und sein Vorhaben unterstützt, gehört auch Ministerpräsident Kurt Beck an. Unterstützt wird der Wettbewerb von Google, Gruner + Jahr und dem ZDF.

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