Eine der grundlegenden Aufgaben schulischer Bildung und Erziehung ist nach dem rheinland-pfälzischen Schulgesetz, dass die Bildungsangebote in den Schulen einen Beitrag „zum gewaltfreien Zusammenleben und zur verpflichtenden Idee der Völkergemeinschaft“ leisten. „Dieses Ziel soll mit Hilfe der Kooperationsvereinbarung künftig noch besser erreicht werden. Authentische Erfahrungen und Informationen von Menschen, die sich für gewaltfreie Konfliktlösungen einsetzen und daher in der Friedenserziehung engagieren, können und sollen das Angebot der Lehrkräfte zu diesem Thema ergänzen“, sagte Bildungsstaatssekretärin Reiß. Sie erinnerte daran, dass das Land gerade in der politisch-historischen Bildung mit dem Einsatz von „Zeitzeugen“ in dem gleichnamigen Projekt sehr gute Erfahrungen gesammelt habe, und dass die seit 2002 vom Land eingerichteten Ganztagsschulen in Angebotsform auf einem sehr viel breiteren Themenfeld sehr gute Erfahrungen mit außerschulischen Partnern hätten. Pfarrer Friedhelm Schneider unterstrich: „Wir begrüßen es sehr, dass Rheinland-Pfalz als erstes Bundesland eine eigenständige Kooperationsvereinbarung mit Friedensorganisationen abschließt. Das ,Netzwerk Friedensbildung Rheinland-Pfalz’ will dazu beitragen, dass gelungene Praxiserfahrungen ziviler Friedensarbeit verstärkt den Weg zu Schülerinnen und Schülern finden. Ein vielfältiges Angebot an Informationen und Anregungen soll es den jungen Menschen ermöglichen, ihr eigenes lebensfreundliches Weltbild auszugestalten. Wir hoffen, dass möglichst viele Schulen davon Gebrauch machen.“
Hintergrundinformationen zu der Kooperation:
Das Netzwerk Friedensbildung Rheinland-Pfalz, das noch offen für weitere Mitglieder ist, stellt für den Einsatz in Schulen einen Pool fachlich versierter und pädagogisch geeigneter Personen als außerschulische Fachleute zur Verfügung. Den konkreten Ablauf der Unterrichtseinheiten und Projekte vereinbaren die Schulen mit den ausgewählten Expertinnen und Experten aus dem Netzwerk direkt. Das Bildungsministerium wird die Koordinierung zwischen dem Netzwerk Friedensbildung und den Schulen finanziell und organisatorisch unterstützen. Gemeinsam wollen Ministerium und Netzwerk die Fort- und Weiterbildung der außerschulischen Fachkräfte fördern. Zudem soll erreicht werden, dass der Sachverstand der Friedensdienste auch in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern stärker zum Tragen kommt.
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