| Erste Überprüfung der bundesweiten Bildungsstandards

Spitzenplätze für Rheinland-Pfalz im Ländervergleich

„Bei der ersten Überprüfung der von der Kultusministerkonferenz (KMK) beschlossenen Bildungsstandards in den Fächern Deutsch und Englisch hat Rheinland-Pfalz sehr erfolgreich abgeschnitten.“ Das stellte Bildungsministerin Doris Ahnen anlässlich der Präsentation des Ländervergleichs zu den sprachlichen Kompetenzen fest, der vom Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) im Auftrag der KMK erstellt wurde. In allen getesteten Domänen stuft die Studie die Leistungen rheinland-pfälzischer Schülerinnen und Schüler im oberen Drittel der Bundesländer ein, in zwei Testbereichen sogar unter den besten Drei. Besonders bemerkenswert ist zugleich, dass Rheinland-Pfalz bei einer der zentralen Fragen für die Bildungspolitik – bei der Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund – deutlich bessere Ergebnisse erzielt als die allermeisten Bundesländer. Auch beim Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungschancen werden Rheinland-Pfalz im Ländervergleich gute Werte bescheinigt.

„Ich bin glücklich über die Leistungen unserer Schulen sowie Schülerinnen und Schüler. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse sind das Ergebnis eines hohen Engagements der Lehrkräfte in den Schulen, für das ich mich hiermit ausdrücklich bedanke. Die Resultate sind allerdings auch eine Bestätigung für eine durch Kontinuität und Konsequenz gekennzeichnete Bildungspolitik im Land“, unterstrich Doris Ahnen.

In der Zeit von Ende April bis Ende Mai 2009 waren mehr als 2.500 Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 9 in 110 allgemeinbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz in den Fächern Deutsch und Englisch jeweils in den Domänen Hör- und Leseverstehen getestet worden, im Fach Deutsch gab es noch einen zusätzlichen Test in Orthografie. Bereits ein Jahr davor waren zwischen Ende April und Ende Mai landesweit zudem in 60 Realschulen und Gymnasien, in denen Französisch als erste Fremdsprache unterrichtet wird, über 1.000 Neuntklässlerinnen und Neuntklässler an einem Testtag in den Domänen Hör- und Leseverstehen getestet worden. Da Französisch nur in sechs Bundesländern überhaupt als erste Fremdsprache angeboten wird, gibt es für diese Überprüfung keinen Ländervergleich. Auf das Land bezogen seien in den Schulen auch hier gute Ergebnisse erzielt worden.

Ergebnisse im Einzelnen:

In Deutsch erreichten die rheinland-pfälzischen Schülerinnen und Schüler im Hörverstehen den dritthöchsten Punktewert bundesweit. Beim Leseverstehen landete Rheinland-Pfalz auf Rang 4 und in der Orthografie auf Platz 5. In Englisch erwies sich das Leseverstehen der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler vergleichsweise als sehr gut (Platz 3), beim Hörverstehen erreichten sie Platz 6. Gemessen an den Punktwerten erzielten die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler überall Werte im oberen Drittel der Länderergebnisse. Bundesweit verwiesen allerdings die Leistungsrückstände von Jungen in allen sprachlichen Bereichen auf einen deutlichen Bedarf an Förderung und an geschlechtersensiblen Unterrichtskonzepten. Dies gelte auch für Rheinland-Pfalz.

Erfreulich sei, dass viele Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz bereits in der Klassenstufe 9 die Regelstandards für den Mittleren Schulabschluss (Ende Klasse 10) erreichten oder überträfen; dies gelte insbesondere in den Gymnasien.

Bei der Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund gebe es weiterhin bundesweit großen Handlungsbedarf, unterstrich Bildungsministerin Ahnen. Erfreulicherweise bescheinige die Studie Rheinland-Pfalz hier bereits gute Erfolge. Die Leistungsunterschiede zwischen Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund und allen anderen Schülerinnen und Schülern seien in Rheinland-Pfalz mit am geringsten unter allen Bundesländern, bezogen auf das relativ hohe Leistungsniveau sogar am niedrigsten überhaupt. Auch beim Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg gehöre Rheinland-Pfalz zu den wenigen Bundesländern, die gute Leistungen mit vergleichsweise hoher Chancengleichheit verbinden könnten.

„Die Ergebnisse sind Anlass zur Freude und Ansporn zugleich“, resümierte die Bildungsministerin.

Teilen

Zurück