„Es ist die erste Woche seitdem die Museen ihre Türen wieder öffnen dürfen. Besonders Museen können Vorreiter bei der Wiederaufnahme des kulturellen Lebens sein, da sie oftmals die räumlichen Möglichkeiten besitzen, um anspruchsvolle Schutz- und Sicherheitskonzepte umzusetzen“, so Denis Alt. „Mein erster Besuch in dieser Wiedereröffnungsphase gilt dem Museum Schlosspark in Bad Kreuznach. Wir mussten lange darauf verzichten, Kultur live zu erleben. Umso mehr habe ich mich gefreut die reichhaltige Kunstsammlung des Museums mit Skulpturen der Künstlerfamilie Cauer und Darstellungen unserer schönen Nahe-Region sehen zu können.“
Ein Schwerpunkt der Sammlung des Museums Schlosspark liegt auf der Kurgeschichte Bad Kreuznachs. Besonders sehenswert sind die Skulpturen der aus Bad Kreuznach stammenden Bildhauerfamilie Cauer. Beginnend in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vermittelt die Sammlung einen Eindruck vom künstlerischen Schaffen der Cauer-Generationen mit kleinformatigen Genreplastiken, Portraitbüsten, Grabmalplastik und Denkmälern im öffentlichen Raum. Von besonderem Reiz ist außerdem die Sammlung der Glaskünstlerin Ida Paulin (1880-1955), die lange Zeit in Bad Münster lebte.
Die durch Museumsleiter Marco van Bel begonnene Modernisierung der Dauerausstellung setzt ganz besonders auf die Öffnung des Museums in den Schlosspark im englischen Stil und die Landschaft der Region. Ein Highlight ist dabei seit kurzem die Präsentation des 1938 erstellten Aquarells „Nahe-Landschaft“ des bekannten Expressionisten Erich Heckel. Es konnte letztes Jahr für das Museum erworben werden und tritt nun in einem renovierten Seitenflügel in den Dialog mit anderen künstlerischen Positionen des 20. und 21. Jahrhunderts zu diesem Thema.
Eng mit der Region verbunden sind auch die Steinbildhauer Livia Kubach und Michael Kropp. Sie zeigen in der aktuellen Sonderausstellung „Spannungsfelder – Kubach & Kropp“ eine Werkauswahl von über 30 Skulpturen, die ihr umfangreiches Schaffen der vergangenen zehn Jahre repräsentiert. Das Künstlerpaar arbeitet in unmittelbarer Nachbarschaft zum Steinskulpturen-Museum in Bad Münster am Stein. Die beiden bearbeiten dort u.a. mit großer Bohr- und Schleifmaschine die verschiedensten Gesteinsarten aus der ganzen Welt, wie Gabbro, Granit, Marmor, Quarz, Serpentin in den unterschiedlichsten Farben.
Darüber hinaus steht im Erdgeschoss des Anbaus des Museums seit vergangenem Sommer ein moderner Ausstellungs- und Veranstaltungsraum für lokale und regionale Kunst- und Kulturschaffende, aber auch für private Feierlichkeiten zur Verfügung. Derzeit ist dort die Gemeinschaftsausstellung „ARTenvielfalt“ der Künstlergruppe Nahe e.V. zu sehen.