| Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff

Startsignal für den Keramikcampus

Wirtschaftsminister Hendrik Hering und Wissenschaftsstaatssekretär Michael Ebling haben heute in Höhr-Grenzhausen mit dem ersten Spatenstich das Startsignal für den Neubau des Europäischen Instituts für feuerfeste Keramik (ECREF) und die Erweiterung des Forschungsinstituts für anorganische Werkstoffe Glas/Keramik GmbH (FGK) gegeben. Diese beiden Institute bilden gemeinsam mit der Fachhochschule für Keramik und dem CeraTechCenter künftig den Keramikcampus und liefern so geballtes keramisches Wissen auf engstem Raum. „Der heutige Spatenstich ist ein wichtiger Meilenstein für die Region und ihre Menschen, für die Unternehmen und den Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff“, so Hering und Ebling. Für diese Maßnahmen investiert das Land Rheinland-Pfalz rund 13,5 Millionen aus Mitteln der EU und des Landes.

Die gemeinsame Baumaßnahme ist ein Novum – eine gelungene Fortführung des Clustergedankens: Wirtschafts-, Bildungs- und Innenministerium, die Kommunen und die Bauträger stemmen gemeinsam dieses Projekt. „Der Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff ist eines der wichtigsten Projekte der rheinland-pfälzischen Wirtschaftspolitik in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwald“, unterstrich Wirtschaftsminister Hendrik Hering. Ziel der Initiative sei die Vernetzung der Innovationspotenziale und die Bündelung der Kompetenzen aus Universitäten, Fachhochschulen, ortsansässigen Forschungseinrichtungen sowie den Unternehmen der Region, um innovative Produkte und Prozesse bis zur Marktreife zu entwickeln und somit zukunftsfähige Arbeitsplätze zu erhalten und zu generieren. Staatssekretär Ebling ergänzte: „Der heutige Spatenstich ist der Startschuss für eine Weiterentwicklung der mit dem Kannenbäckerland schon traditionell verbundenen Kompetenzen auf dem Feld der keramischen Technologien, der die Wettbewerbsfähigkeit der Region deutlich erhöhen wird. Voraussichtlich schon ab Mitte 2012 wird hier auf neuen Feldern sowie auf höchstem Niveau geforscht und werden neue Verfahren entwickelt.“ Der Spatenstich sei auch ein weiterer Beweis für die hohe Dynamik in der Forschungslandschaft, die derzeit landesweit herrsche. Beispielhaft verwies Ebling auf die Ansiedelung des bundesweit ersten Helmholtz-Instituts an einer Universität in Mainz, den bundesweiten Erfolg des IT-Softwareclusters und den Neubau des Max-Planck-Instituts für Softwaresysteme in Kaiserslautern sowie auf den durch die Unterstützung der Boehringer Ingelheim Stiftung ermöglichten Aufbau des Instituts für Molekulare Biologie in Mainz, die alle innerhalb des letzten Jahres erfolgten.

In knapp drei Jahren wurden unter dem Dach des Clusters mit Partnern aus Kommunen, Universitäten und Verbänden bislang zwei Technologie-Institute für die Bereiche „Metall“ und „Kunststoff“ gegründet: das Technologie-Institut für Metall & Engineering GmbH (TIME) in Wissen und das Technologie-Institut für funktionale Kunststoffe und Oberflächen GmbH (tifko) in Neuwied. Auf dem Keramikcampus in Höhr-Grenzhausen entsteht nun das Europäische Institut für Feuerfesttechnologie (ECREF). Parallel wird das Forschungsinstitut für anorganische Werkstoffe Glas/Keramik (FGK) erweitert.

Das ECREF steht ebenso wie das FGK für die innovative Keramik – von der traditionellen Nutzung hin zu den hochtechnologischen Anwendungsfeldern, vom einfachen Tongeschirr hin zu synthetischen Hightech-Produkten. In einem Umkreis von 50 Kilometern von Höhr-Grenzhausen, dem keramischen Focus des Innovationsclusters, sind 22 zur Feuerfestindustrie zählende Betriebe angesiedelt. Die Region hat sich somit zum Schwerpunkt der deutschen, ja sogar europäischen Feuerfestindustrie entwickelt. Für diese wird das ECREF in Zukunft als das Zentrum feuerfesten Wissens zur Verfügung stehen. Ohne Verwendung feuerfester Produkte sind moderne industrielle Verarbeitungsprozesse für Eisen und Stahl, Glas, Zement, Kalk, für die Chemie sowie die Energieerzeugung nicht denkbar.

„In der Zusammenarbeit sind ECREF, FGK, FH und CeraTechCenter sowie die Fachschulen für Keramik und das Institut für künstlerische Keramik und Glas ein Kompetenzverbund, der seinesgleichen in Europa sucht“, so Hering und Ebling.

Ein erster greifbarer Erfolg für das Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff ist die Ansiedlung der Qualitäts- und Entwicklungsabteilung der in Schwelm ansässigen VGH Viktoria Garten Hüttenindustriebedarf AG in Hilgert bei Höhr-Grenzhausen.

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