Die vier Preisträger erhalten jeweils 50.000 Euro. Das strategische Konzept der Universität Mainz wird über einen Zeitraum von drei Jahren mit insgesamt 100.000 Euro gefördert. Der Exzellenzwettbewerb Studium und Lehre wurde bereits zum vierten Mal ausgeschrieben. Wissenschaftsministerin Doris Ahnen zeichnet die Preisträger am 'Tag der Lehre' am 31. Mai 2010 in der Akademie der Wissenschaften und der Kunst aus.
„Anliegen der Landesregierung ist es, Strukturen zu unterstützen, in denen sich gute Lehre entwickeln kann, die gute Lehre belohnen und die Innovationen in diesem für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Hochschulen so bedeutenden Bereich fördern. Daher ist der Exzellenzwettbewerb Studium und Lehre ein wichtiger Baustein der Qualitätssicherung an rheinland-pfälzischen Hochschulen. Alle ausgewählten Studiengänge und Projekte überzeugten durch eine deutliche Ausrichtung auf die Studierenden und ihre Lernprozesse“, betonte Wissenschaftsministerin Doris Ahnen.
Inhaltliche Schwerpunkte der innovativen Projekte lagen auch in diesem Jahr wieder im Bereich Studienbetreuung und Studienberatung, des Prüfungswesens sowie der Schnittstelle zwischen Studium und Beruf. Für die Bewertung der institutionellen Lehrleistung waren beispielsweise Kriterien wie Praxisbezug, Studienorganisation, Kompetenzgewinn oder Berufseinstieg entscheidend. Die auf die gesamte Hochschule bezogenen strategischen Konzepte zielten auf Maßnahmen zur systematischen Personalentwicklung des Lehrpersonals und ein Qualitätsmanagement für Studium und Lehre unter Einbeziehung der Studierenden.
Ausgewählte Studiengänge und Projekte
Das Projekt des Fachbereichs Informatik und Mikrosystemtechnik der FH Kaiserslautern „ix-Mentor“ überzeugte die Jury mit einem innovativen Konzept der Studienberatung durch den Einsatz einer multitouch basierten Benutzerschnittstelle als zentrale Informationsplattform. Damit können Studienberatende und Studierende beispielsweise gemeinsam individuelle Stundenpläne zusammenstellen oder Prüfungen planen. Positiv hervorgehoben hat die Jury an diesem Projekt die Schaffung von Transparenz für die Studierenden durch die Bündelung und Bereitstellung von studienrelevanten Informationen und den Ausbau einer strukturierten Kommunikation zwischen Studienberatenden und Studierenden.
Die Universität Trier will mit dem Projekt „Trierer Cross-Mentoring Programm Theorie trifft Praxis“ des Fachbereichs Pädagogik beruflich Qualifizierte, die berufsbegleitend ein Zertifikatsstudium absolvieren, und Bachelor-Studierende des Studiengangs Erziehungswissenschaften in Tandems zusammenführen und durch die Koppelung der unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen neue lehr- und Lernmöglichkeiten erschließen. Die beispielgebende Zusammenarbeit zwischen Praxis und Theorie, die Integration in das Curriculum sowie das Modell des gegenseitigen Lernens hat die Jury besonders überzeugt.
Das Projekt „MINVERVA“ der Universitätsmedizin Mainz setzt am praktischen Jahr (PJ) an und will den reibungsloseren Übergang vom Studium in den Beruf unterstützen. Aus Sicht der Jury überzeugten bei diesem Projekt die Betonung des anwendungsorientierten Lernens, die Verbindung von praktischen Fertigkeiten mit Soft-Skills sowie der Ansatz, Lernerfolge im praktischen Jahr weiter zu steigern und damit eine gezielte Berufsvorbereitung zu leisten.
Im Studiengang Biologie der TU Kaiserslautern ist das Lehrkonzept der Zellbiologie ausgezeichnet worden. Es legt Schwerpunkte auf forschendes Lernen, die Förderung der Selbstorganisation der Studierenden und die daraus resultierende innovative Form der Berufsvorbereitung.
In der Förderlinie „Strategische Konzepte“ konnte die Johannes Gutenberg-Universität Mainz die Gutachter nachdrücklich überzeugen. Das Konzept der strategischen Ausrichtung der Lehre und der Weiterentwicklung der Lehrkompetenz umfasst die gesamte Hochschule mit ihren unterschiedlichen Fächerkulturen einschließlich einer systematischen Personalentwicklung. Zum Konzept gehören beispielsweise der gegenseitige kollegiale Veranstaltungsbesuch der Lehrenden, begleitet durch hochschuldidaktisch ausgewiesene Expertinnen und Experten, Evaluation und Dokumentation des Erfahrungsaustausch in einem „Forum Lehre und Lernen“. Nach Ansicht der Gutachtergruppe handelt es sich hierbei um einambitioniertes und innovatives Konzept, das Ziele verfolgt, die für die Lehre an allen Hochschulen beispielgebend sind.