„Denkmalpflege braucht die Aufmerksamkeit möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger. Denn nur das was geschätzt und gepflegt wird, wird langfristig erhalten bleiben. Der Tag des offenen Denkmals ist ein willkommener Anlass, diese Aufmerksamkeit zu erzielen“, sagte Kulturministerin Doris Ahnen bei der Vorstellung des abwechslungsreichen rheinland-pfälzischen Programmangebots heute im Erthaler Hof in Mainz. „Ein bedeutsamer Faktor ist die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit den Zeugnissen ihrer Geschichte und Kultur“, kommentierte die Ministerin weiter. Ziel sei es daher, den Stolz auf das eigene kulturelle Erbe zu stärken und öffentlich zugängliche Denkmäler zu echten Erlebnisräumen zu machen.
Dass dieses Konzept aufgeht, zeigt die stetig wachsende Resonanz auf den Tag des offenen Denkmals. Seit dem ersten bundesweiten Aufruf 1993 hat sich die Zahl der Besucherinnen und Besucher mehr als verdoppelt. Alleine in Rheinland-Pfalz sind jährlich mehr als 100.000 Bürgerinnen und Bürger auf den Beinen.
Einen besonderen Dank sprach die Ministerin den vielen privaten Eigentümerinnen und Eigentümern und Vereinen aus, die sich tagtäglich für die Denkmalpflege einsetzen. „Ohne die Begeisterung und das Engagement dieser Menschen wäre der Erhalt vieler Denkmäler und auch eine Aktion wie der Tag des offenen Denkmals nicht möglich“, so Ahnen.
„Denkmalpflege ist eine Bürgerbewegung“, schloss sich der Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE), Thomas Metz, an. Aktionen wie der Tag des offenen Denkmals verbesserten zum einen die Wahrnehmung der Arbeit der Denkmalpflege und Archäologie in der Öffentlichkeit und machten sie damit transparenter, zum anderen förderten sie einen intensiveren Austausch und Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. In diesem Zusammenhang erinnerte er auch den im Juni 2010 erstmals vergebenen Sparkassen Denkmalpreis Rheinland-Pfalz, der auf überaus gute Resonanz gestoßen war.
Offiziell eröffnet wird der diesjährige Tag des offenen Denkmals in Rheinland-Pfalz durch Kulturstaatssekretär Walter Schumacher mit einer Auftaktveranstaltung am Samstag, 11. September 2010, 11 Uhr im Kaiserlautern, an dem Ort, an dem Friedrich Barbarossa einst seine prachtvolle Kaiserpfalz errichten ließ.
Dr. Joachim Glatz, Leiter der Direktion Landesdenkmalpflege in der GDKE, freute sich über die erneut hohe Beteiligung von privaten, kommunalen und kirchlichen Trägern am diesjährigen Tag des offenen Denkmals. „Insgesamt werden 286 Bauten und Stätten geöffnet sein, darunter viele die sonst für die Öffentlichkeit verschlossen oder nur teilweise zugänglich sind.“ Besonders spannend seien in diesem Jahr die vielfältigen Bezüge, die zum Motto „Kultur in Bewegung“ hergestellt werden. Das Spektrum reiche hier von historischen Bahnhöfen und Schienenstrecken über Kaufmanns- und Handelshäuser, Zollstationen oder Kräne bis hin zu Wallfahrts- und Pilgerkirchen. „Denkmalpflege live“ könne man erleben, wenn der Bauherr, Architekt, Restaurator oder Denkmalpfleger eine laufende oder kürzlich abgeschlossene Restaurierung erläutere.
Auch für Dr. Gerd Rupprecht, Leiter der Direktion Landesarchäologie in der GDKE, ist der Tag des offenen Denkmals eine gute Gelegenheit, einer breiten Öffentlichkeit die Arbeit der Archäologinnen und Archäologen näher zu bringen. „Kultur in Bewegung - das bedeutet nicht nur Fortbewegung, sondern auch und vor allem Entwicklung durch Einflüsse von Außen. Gerade anhand archäologischer Funde lässt sich der Kulturaustausch mit anderen Ländern hervorragend nachvollziehen“, kommentierte er.
Die Generaldirektion Kulturelles Erbe hat in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur zum Tag des offenen Denkmals eine Broschüre aufgelegt, die über die Angebote im Land informiert. Die Publikation ist nach Landkreisen und kreisfreien Städten geordnet und bietet damit einen schnellen Überblick. Sie ist in allen Stadt- und Kreisverwaltungen, Tourist-Informationen, Volkshochschulen und bei der Generaldirektion Kulturelles Erbe kostenfrei erhältlich.
Weitere Informationen und das bundesweite Programm sind auf der Homepage der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Bonn (www.tag-des-offenen–denkmals.de) abrufbar, für Rheinland-Pfalz auf der Homepage der Generaldirektion GDKE (www.gdke-rlp.de).