Emine Sevgi Özdamar wurde 1946 in Malatya in der Türkei geboren. Sie war Gastarbeiterin in West-Berlin, erlernte danach den Beruf einer Schauspielerin in Istanbul, ging an das Theater in Ost-Berlin und spielte seitdem auf vielen, auch internationalen Bühnen und in mehreren deutschen Filmen. Für ihre Romane "Das Leben ist eine Karawanserei, hat zwei Türen, aus einer kam ich rein, aus der anderen ging ich raus" (1992), "Die Brücke vom Goldenen Horn" (1998) und „Seltsame Sterne starren zur Erde“ (2003) sowie ihre Erzählbände wurde sie vielfach ausgezeichnet.
„Emine Sevgi Özdamar und Carl Zuckmayer verbindet das Grenzgängertum und das Finden von Heimat über die Sprache. Beide haben auch die Leidenschaft für das Theater gemeinsam“, sagte Beck zur Begründung. Kulturministerin Doris Ahnen: „Özdamars Literatur leistet einen ganz wichtigen Beitrag auf dem Weg zu mehr gegenseitiger Toleranz zwischen den Religionen und den Kulturen, das ist ganz im Sinne Carl Zuckmayers.“
Mit seiner Entscheidung für Özdamar folgte Ministerpräsident Beck dem Vorschlag einer Jury unter Vorsitz von Ministerin Doris Ahnen. Ihr gehören außerdem Prof. Bernhard Spies, Prof. Franziska Schößler, Peter Krawietz, Dr. Joachim Unseld, Petra Gerster, Gabriele Korn-Steinmetz, Prof. Martin Lüdke, Ernst Schwall sowie der Vorjahrespreisträger an.
Der Ministerpräsident wird Emine Sevgi Özdamar die von Otto Kallenbach geschaffene Carl-Zuckmayer-Medaille bei einer Feierstunde am 18. Januar 2010 im Großen Haus des Mainzer Staatstheaters überreichen. Zu der Ehrung gehört auch ein 30-Liter-Fass mit dem von Carl Zuckmayer geschätzten Nackenheimer Wein.
Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille sind:
Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009)