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Umwelt-Campus erhält neuen Lebensmittelpunkt

„Leben, Lernen, Arbeiten“ - diese drei Bereiche studentischen und akademischen Lebens vereint die Fachhochschule (FH) Trier auf dem Umwelt-Campus Birkenfeld, der seinem Namen nicht nur wegen der dort vermittelten Fächer, sondern auch durch sein bauliches Konzept als „Null-Emissions-Campus“ gerecht wird. Dort entsteht nun mit einem neuen „Kommunikationszentrum“, das auch Raum für ein hochschulinternes Angebot in der Kinderbetreuung bietet, das erste Gebäude im Nicht-Wohnhausbereich in Passivhaustechnik.

Beim heutigen ersten Spatenstich für das neue Kommunikationszentrum betonte der Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Michael Ebling: „Das ist ein wichtiger Mosaikstein, um den Dreiklang ,Leben, Lernen, Arbeiten' hier auf dem Campus noch stärker mit Inhalt zu füllen. Auf 900 Quadratmetern wird das neue Kommunikationszentrum zahlreiche Möglichkeiten für studentische Aktivitäten im Musik-, Theater- und Kinobereich bieten. Es wird Seminar- und Besprechungsräume geben. Der Neubau wird Platz bieten für Großveranstaltungen der Studierenden, aber auch für Hochschulveranstaltungen. Und er bringt die Fachhochschule durch die Integration einer Kindertagesstätte einen weiteren Schritt in Richtung einer ,Familienfreundlichen Hochschule' voran.“ Der Neubau wird im Rahmen des Landessonderprogramms „Für unser Land: Arbeitsplätze sichern - Unternehmen unterstützen - nachhaltig investieren“, mit dem das bundesweite Konjunkturprogramm II in Rheinland-Pfalz umgesetzt wird, gefördert. Die Gesamtbaukosten liegen bei 4,4 Millionen Euro.

Ab Juni 1995 wurde auf dem Gelände des ehemaligen US-Reservelazaretts der jetzige Umwelt-Campus Birkenfeld aufgebaut: Studentenwohnheime, ein Dienstleistungszentrum, ein Campus-Restaurant, Gebäude für Vorlesungen und Seminare entstanden insbesondere durch Umbaumaßnahmen. Zur Freizeitgestaltung und als Ort kultureller und kommunikativer Veranstaltungen aber gab es nur das eigentlich zum Abriss vorgesehene ehemalige Kinogebäude der Amerikaner, das offiziell gar nicht zur Hochschulnutzung vorgesehen war. Trotzdem hat der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) dieses Gebäude mit großem Engagement zu einem Kommunikations-, Kultur-, und Veranstaltungszentrum gemacht - bis es 2008 wegen Einsturzgefahr geschlossen werden musste.

„Der Neubau, der jetzt in Angriff genommen wird, wird nicht nur einen langgehegten Wunsch in der Hochschule erfüllen, er wird auch mehr als ein Ersatz für das frühere Provisorium werden“, zeigte sich Staatssekretär Ebling überzeugt. Sein Blick in die Zukunft des Umweltcampus in Birkenfeld: „Zum Start im Wintersemester 1996/97 waren bereits statt der erwarteten 175 Studentinnen und Studenten 556 Studierende eingeschrieben, im letzten Wintersemester waren es dann 2.262 Studierende. Und im nächsten Jahr soll die Studierendenzahl hier weiter wachsen. Das ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance für das Land und die Hochschule. Der Neubau, der im Herbst 2011 fertig sein soll, wird auf jeden Fall den Standort aufwerten und seinen Campuscharakter unterstreichen.“

Hubert Heimann, Geschäftsführer des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung, betonte während der Veranstaltung, dass die Beachtung ökologischer Aspekte des Klimaschutzes ein fester Planungsbestandteil bei der Entwicklung von LBB-Bauvorhaben sei und das Unternehmen gerade als öffentlich-rechtliche Institution mit Vorbildfunktion in der besonderen Pflicht stehe, energieeffizient zu bauen: „Bei diesem als Passivhaus konzipierten Neubau erreichen wir durch eine hervorragende Dämmung in Verbindung mit modernster Gebäudetechnik, dass wir die zulässigen Werte der EnEV 2009 für Nichtwohngebäude beim Primärenergiebedarf um 70 Prozent unterschreiten. In Verbindung mit der projektierten Photovoltaikanlage errichten wir hier auf dem Umweltcampus im Ergebnis ein Nullemissionsgebäude. In Zeiten stetig steigender Energiekosten ist energieeffizientes Bauen aber nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll.“ 

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