„Der Isis-Tempel ist eine Oase inmitten der Innenstadt. Hier kann man dank der sehr gelungenen Ausstellungsform in die Welt der römischen Götter eintauchen und ich freue mich, dass so viele Besucherinnen und Besucher dies auch tun“, betonte Kulturministerin Doris Ahnen. „Der Isis-Tempel ist mehr als ein bloßer Ausstellungsraum. Gerade die multimediale und sehr greifbare Aufbereitung der Funde macht dies zu einem idealen Ort, an dem Geschichte spannend erfahrbar wird“, so Ahnen weiter.
Bei Aushubarbeiten für die Tiefgarage der heutigen Römerpassage wurden Ende 1999 bis Februar 2001 die Fundamente eines römischen Tempels entdeckt, der den altorientalischen Gottheiten Isis und Mater Magna geweiht ist. Der Fund war eine wissenschaftliche Sensation, da sich hier einmalige Einblicke in Kulthandlungen und magische Praktiken nachweisen lassen. Dank des Einsatzes der 600 Mitglieder der „Initiative Römisches Mainz e.V.“ und der finanziellen Unterstützung des Landes, das das Projekt mit 1.839.000 Euro gefördert hat, konnte der Schauraum errichtet werden.
Dabei setzt die Ausstellung auf ein sehr anschauliches Konzept: Neben Informationstafeln erscheinen Isis und Mater Magna auf Leinwänden, Rauch steigt aus den Opfergruben auf und an der Decke zeigt sich ein Sternenhimmel, wie ihn die Römer im Dezember 69 n. Chr. über Mogontiacum (Mainz) gesehen haben. Das ganze wird begleitet von Hörsequenzen und einem Film, der eine voodoo-ähnliche Kultzeremonie zeigt. Hinzu kommen zahlreiche originale Ausstellungstücke, die hier gefunden wurden und nun vor Ort besichtigt werden können. „Dies alles ist auch den engagiert agierenden Ehrenamtlichen zu verdanken, mit deren Hilfe eine solche Ausstellung überhaupt erst möglich geworden ist“, ergänzte Ministerin Ahnen.
„In unserem inszenierten Heiligtum für Isis und Mater Magna spiegelt sich die Synergie von engagierten Bürgern, Verwaltung, Politik und Spendern wider, dass wir fast von einem Wunder unserer ‚verehrten Göttinnen’ sprechen dürfen“, so Landesarchäologe Dr. Gerd Rupprecht.
Seit der Eröffnung des Schauraums im Jahr 2003 hat sich die Besucherzahl stetig nach oben entwickelt, wobei nicht nur interessierte Mainzerinnen und Mainzer zu den Besuchern zählen. Neben Vereinen und Schulklassen gehören teilweise auch internationale Fachstudierende und der ein oder andere Prominente zu den Gästen.
Der Betrieb des Tempels wird ehrenamtlich organisiert, der Besuch ist kostenlos. Nach der Anschubfinanzierung durch das Land finanziert sich die Ausstellung durch die Initiative Römisches Mainz e.V., Spenden und Sponsoren.
Vierte Klasse aus Mainz-Weisenau ist „der 450.000. Besucher“ im Isis- und Mater Magna-Heiligtum
Direkt eine ganze Schulklasse konnte sich freuen, als sie beim Besuch des Isis- und Mater Magna-Heiligtums in der Römerpassage in der Mainzer Innenstadt von Kulturministerin Doris Ahnen und Landesarchäologen Dr. Gerd Rupprecht begrüßt und beglückwünscht wurden. Die Viertklässler der Martinusschule in Weisenau waren „der 450.000. Besucher“ des Schauraums, der sich seit der Eröffnung im Jahr 2003 großer Beliebtheit bei Besucherinnen und Besuchern jeden Alters erfreut.
