| Kultur / Internationale Frankfurter Buchmesse

Vitales Literaturland Rheinland-Pfalz

„Ich freue mich sehr, dass Bücher von Autorinnen und Autoren mit rheinland-pfälzischen Wurzeln in diesem Herbst zu den wichtigsten Neuerscheinungen gehören“, bilanzierte Kulturstaatssekretär Walter Schumacher anlässlich seines heutigen Besuchs auf der Buchmesse. Allen voran nannte er die frischgebackene Gewinnerin des Deutsches Buchpreises, Ursula Krechel, deren preisgekrönter Roman „Landgericht“ zu weiten Teilen in Mainz spielt. Die gebürtige Triererin war erste Gewinnerin des Martha-Saalfeld-Förderpreises, den das Land Rheinland-Pfalz seit 1994 vergibt. 2009 erhielt sie den Kunstpreis, die bedeutsamste Kulturauszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz.

„Ursula Krechel ist ein Beispiel für unsere erfolgreiche Literaturförderung, bei der wir darauf setzen, einen engen Draht auch zu den Autorinnen und Autoren zu halten, die es aus nachvollziehbaren Gründen in die Metropolen wie Berlin, Hamburg oder Köln verschlagen hat“, erläuterte Schumacher. Ein weiteres Beispiel sei der 1970 in Bad Bergzabern geborene Joachim Geil, dessen zweiter Roman „Tischlers Auftritt“ soeben im renommierten Steidl-Verlag erschienen ist – jenem Verlag also, in dem auch Nobelpreisträger Günter Grass veröffentlicht. „Für einen Auszug aus diesem damals noch im Entstehen begriffenen Roman hat Joachim Geil, der mittlerweile in Köln lebt, im vergangenen Jahr den Förderpreis zum Georg-K.-Glaser-Preis bekommen – was auch ein Beleg für den literarischen Spürsinn der vom Land berufenen Jurorinnen und Juroren ist“, freute sich der Kulturstaatssekretär. Dass der Steidl-Verlag Geils Buch sehr offensiv mit dieser Auszeichnung bewerbe, belege zudem ihren Stellenwert.

Schumacher nannte weitere Rheinland-Pfälzer, deren jüngste Veröffentlichungen in den Feuilletons aufmerksam besprochen wurden, etwa Norbert Scheuers „Peehs Liebe“, Christoph Peters „Wir in Kahlenbeck“ oder Thomas Lehrs „Größenwahn liebt die kleinste Hütte“.

Einen wichtigen Beitrag zur Vitalität des Literaturlandes Rheinland-Pfalz leisten nach Ansicht von Staatssekretär Schumacher auch die vielen kleinen und mittelständischen Verlage in Rheinland-Pfalz. Einige von ihnen, etwa die 20 im Verlags-Karree Rheinland-Pfalz e.V. zusammengeschlossenen Verlage, besuchte Schumacher heute. „All diese Verlage sind mit ihrem Publikationsangebot ein bedeutsamer Teil der Kultur- und Kreativwirtschaft in Rheinland-Pfalz. Ich bin froh darüber, dass es sie gibt. Wenn der nationale Buchmarkt nur von den großen Unternehmen beherrscht würde, gäbe es ganz viel an regionaler Literatur nicht, deren Bedeutung für die kulturelle Gesamtidentität des Landes man nicht unterschätzen darf“, so der Kulturstaatssekretär. Walter Schumacher betonte, dass eine gezielte Literaturförderung auch weiterhin zu den Eckpfeilern der Kulturpolitik des Landes gehören werde. Kulturministerium sowie die Stiftungen „Rheinland-Pfalz für Kultur“ und „Kultursommer Rheinland-Pfalz“ stellten dafür zusammen jedes Jahr weit mehr als eine halbe Million Euro zur Verfügung.

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