Künftig bieten die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien (VWA) in Rheinland-Pfalz, sowie einige VWAs in Hessen und im Saarland, ihren Studierenden gemeinsam mit der Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken und der Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen (ZFH) die Chance, im Anschluss an ihr VWA-Studium den akademischen Grad Bachelor of Arts (B.A.) ergänzend zu erwerben. Die entsprechende Kooperation besiegeln der FH-Präsident Professor Dr. Konrad Wolf und VWA-Akademieleiter Professor Dr. Heinz Kußmaul am 29. Oktober mit ihrer Unterschrift in Zweibrücken.
Der Studienabschluss der VWA wird von der Fachhochschule pauschal anerkannt und aufwändige Einzelprüfungen im Einschreibeverfahren entfallen. Die VWA-Absolventen steigen im sechsten Semester des zehnsemestrigen Fernstudiengangs Betriebswirtschaft mit dem Ziel Bachelor of Arts ein. Die restliche Studienzeit lässt sich im Einzelfall je nach Leistungseinsatz der Studierenden verkürzen. Zudem werden verschiedene weitere an der VWA erworbene Nachweise etwa über Englisch- oder Informatikkenntnisse anerkannt.
Der nächste Studiengang beginnt im Februar 2011 am Standort Zweibrücken. Zwanzig Präsenztage sind für das Reststudium an der FH vorgesehen und werden abhängig von der Nachfrage auch in Koblenz, Mainz, Trier oder einer anderen Stadt angeboten. Bewerbungen können bei der Fachhochschule Kaiserslautern eingereicht werden.
Die Leitidee der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie (VWA) ist die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung. Ihr primäres Ziel ist es, Berufstätigen aus Wirtschaft und Verwaltung ein Studium unabhängig von einem Abitur zu ermöglichen. Die mittlerweile über 190.000 VWA-Absolventen bundesweit genießen seit vielen Jahren ein hohes Ansehen bei Arbeitgebern in Wirtschaft und Verwaltung.
Staatssekretär Michael Ebling hat die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages als einen weiteren Schritt zur verbesserten Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung begrüßt. „Nachdem mit der Novelle des Hochschulgesetzes beruflich qualifizierten Personen der Zugang zu einem Hochschulstudium erleichtert wurde, erhalten nun auch Absolventinnen und Absolventen der VWA stärker die Möglichkeit, ihre dort erworbenen Qualifikationen einzubringen“, so Ebling. Damit eröffneten sich einem großen Personenkreis neue Perspektiven für die berufliche Zukunft.
„Die Novellierung des Hochschulgesetzes sieht als Kernstück die Öffnung der Hochschulen für beruflich Qualifizierte vor. Das bietet der VWA neue Perspektiven, so dass wir im Rahmen einer Kooperation eine ‚Brücke‘ zu den staatlichen Fachhochschulen schlagen können“, erklärt Professor Dr. Heinz Kußmaul, VWA-Akademieleiter Rheinland-Pfalz.
„Mit der Öffnung unserer FH für beruflich Qualifizierte setzen wir einen Meilenstein, mit dem wir noch mehr Menschen die Chance auf ein Hochschulstudium bieten möchten. Nur durch die konsequente Förderung von Wissen und Engagement können wir dem Fachkräftemangel begegnen“, sagt FH-Präsident Professor Dr. Konrad Wolf.
„Wir freuen uns mit der VWA und der Hochschule, dass es uns gelungen ist, ein zukunftsweisendes Modell entwickelt zu haben, welches bundesweit Signalcharakter hat. Die vielzitierte vertikale Durchlässigkeit wird hier Realität und öffnet so für diese Personengruppe erweiterte Berufsmöglichkeiten bzw. ein MBA-Studium“, so Prof. Dr. Ralf Haderlein, Leiter der ZFH. Die Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen (ZFH) unterstützt die FH Kaiserslautern bei der Organisation und Durchführung des Fernstudiengangs.
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