| Forschung

Wissenschaftsministerium fördert Modellprojekt „Mainz Translational Imaging Platform“ (MTIP) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit 2,3 Millionen Euro

Das Projekt „Mainz Translational Imaging Platform“ (MTIP) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) erhält eine Förderung in Höhe von 2,3 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (hier REACT-EU, Geräteinitiative). Das Projekt der JGU trägt über die Bereitstellung modernster Technologie in Mainz zur Schließung bestehender Innovationslücken im Bereich lichtmikroskopischer Verfahren bei. „Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz leistet mit ihren Projekten hervorragende Arbeit und stärkt die Innovationskraft im Land. Die Durchführung des Projekts wird dazu beitragen, exzellente Bedingungen für die Lebenswissenschaften und die Biotechnologie-Landschaft in Rheinland-Pfalz zu schaffen. So wird der Forschungsstandort im Land insgesamt gestärkt“, sagt Wissenschaftsminister Clemens Hoch im Rahmen eines Besuchs der Laborräume der Universität.
(v.l.) Dr. Bastian Hülsmann, Leiter der Core Facilities des Fachbereichs Biologie der JGU, Simone von Stockhausen-Taufenbach, Ansprechpartnerin der Landesinitiative Biotechnologie Rheinland-Pfalz, Prof. Dr. Eckhard Thines, Dekan des Fachbereichs Biologie der JGU und Koordinator des Landes für Biotechnologie, Wissenschaftsminister Clemens Hoch und Prof. Dr. Stefan Müller-Stach, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs an der JGU

„Die Gründung der Mainz Translational Imaging Platform bedeutet eine gezielte Stärkung translationaler Forschung und Entwicklung in Medizin, Pharmazie und Biotechnologie, worüber wir uns sehr freuen“, erklärt Prof. Dr. Stefan Müller-Stach, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. „Sie ist damit ein weiterer, zentraler Schritt in unserem Engagement, Rheinland-Pfalz zu einer Vorreiterregion in der Biotechnologie zu entwickeln.“

„Die Überführung universitärer Grundlagenforschung in innovative Produkte und Prozesse kann nur gelingen, wenn unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über eine entsprechende Infrastruktur verfügen. Als Modellprojekt unterstützt daher die Mainz Translational Imaging Platform akademische Partner, Startups, kleine, mittlere wie auch große technologieorientierte Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Vorhaben – und leistet so einen wesentlichen Beitrag zur Entstehung eines dynamischen Ökosystems für Innovation und Wachstum in den Lebenswissenschaften“, erklärt Prof. Dr. Eckhart Thines, Dekan des Fachbereichs 10: Biologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

„Die Gründung der Mainz Translational Imaging Platform ist eine signifikante Investition in Spitzentechnologie. Mit dieser Investition in cutting-edge Lichtmikroskopie und dem damit verbundenen Aufbau von Expertise erhält die Johannes Gutenberg-Universität Mainz modernste, bislang nicht vorhandene Technologie in den Bereichen der hochauflösenden Mikroskopie und Lebendzellmikroskopie“, erklärt Dr. Bastian Hülsmann, Leiter der Core Facilities des Fachbereichs Biologie der JGU. „So entsteht eine herausragende Infrastruktur für Translation in den Lebenswissenschaften – ein wichtiger Baustein, um Rheinland-Pfalz zu einem führenden Standort für Biotechnologie auszubauen.“

Die Europäische Union hatte im Rahmen dieser Förderlinie zusätzliche Mittel zur Unterstützung der Krisenbewältigung im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und ihrer sozialen Folgen und der Vorbereitung einer grünen, digitalen und stabilen Erholung der Wirtschaft bereitgestellt.

Hintergrundinformationen „MTIP“

Im Rahmen des Projekts wurden verschiedenste Mikroskope beschafft: Zwei unterschiedlich ausgestattete konfokale Laser-Scanning-Mikroskope und ein Lattice-Lichtblattmikroskop mit Anschaffungskosten von insgesamt rund zwei Millionen Euro sowie ein Fluoreszenzmikroskop mit Anschaffungskosten von rund 250.000 Euro. Besonders hervorzuheben ist das Lattice-Lichtblattmikroskop, das erst seit zwei Jah-ren kommerziell verfügbar ist. Die Umsetzung dieses Verfahrens zum marktreifen System wurde mit dem Deutschen Zukunftspreis 2022 ausgezeichnet. Mit diesem Mikroskop erhalten Nutzerinnen und Nutzer Zugang zu einer Spitzentechnologie, die bislang nur an wenigen Standorten weltweit zur Verfügung steht.

Das Vorhaben MTIP adressiert verschiedene Themenschwerpunkte, die insgesamt die Etablierung neuer sowie die Optimierung bestehender Forschungsinfrastrukturen zum Ziel haben. Das daraus entstehende Innovationszentrum für hochspezialisierte Lichtmikroskopie soll die Translation wissenschaftlicher Ergebnisse in die Anwendung fördern und so zur Wettbewerbsfähigkeit in Rheinland-Pfalz beitragen. Das Projekt adressiert wichtige Potenzialbereiche der rheinlandpfälzischen Innovationsstrategie (RIS) und stärkt Innovationen und technologischen Fortschritt insbe-sondere hinsichtlich der angestrebten Position von Rheinland-Pfalz als führendem Standort der Biotechnologie.

Aufgrund des besonders breiten Einsatzbereichs der geplanten Mikroskope sind die bereitgestellten Technologien für zukünftige Startups in den Bereichen der Biotechnologie, Medizin, Diagnostik bis hin zu den Materialwissenschaften und der Chemie interessant. Mit der Umsetzung von MTIP kann daher auch die Wettbewerbsfähigkeit von Startups und kleineren Unternehmen in Rheinland-Pfalz gestärkt werden. Dies schafft und sichert hochwertige regionale Arbeitsplätze in einer Zukunftsbranche.

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) 

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zählt mit rund 30.000 Studierenden aus 120 Nationen zu den größten Universitäten Deutschlands. Als Volluniversität deckt sie in zehn Fachbereichen und zwei künstlerischen Hochschulen mit insgesamt 296 Studiengängen (Stand Sommersemester 2023) ein umfassendes Fächerspektrum ab. In mehr als 100 Instituten und Kliniken der JGU sind rund 4.600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler tätig. In den Naturwissenschaften nimmt sie vor allem in der Teilchen- und Hadronenphysik, den Materialwissenschaften und der translationalen Medizin eine internationale Spitzenposition ein. Die JGU beherbergt fast alle Institute auf einem innenstadtnahen Campus. Dort sind auch fünf Partnerinstitute der außeruniversitären Spitzenforschung angesiedelt: die Max-Planck-Institute für Chemie und für Polymerforschung (MPI-C und MPI-P), das Helmholtz-Institut Mainz (HIM), das Institut für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung (IBWF) und das Institut für Molekulare Biologie (IMB).
 

Teilen

Zurück