Handlungsfeld Ärztliche Berufsausübung

Die Masterplan-Partnerorganisationen wollen die Tätigkeit in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung so attraktiv wie möglich gestalten. Insbesondere was eine Tätigkeit im ländlichen Raum angeht, wo absehbar zahlreiche Arztsitze neu zu besetzen sind. Dabei gilt es, auf die veränderten Erwartungen und Bedürfnisse des ärztlichen Nachwuchses einzugehen, auch im Hinblick auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie. So wurde beispielsweise durch die beteiligten Partnerorganisationen bereits ein breites Maßnahmenpaket ins Leben gerufen, damit sich möglichst viele Absolventinnen und Absolventen für eine Tätigkeit im vertragsärztlichen System entscheiden. Darüber hinaus unterstützen wir gezielt die Tätigkeitsaufnahme im ländlichen Raum, begleiten Zulassungswillige eng und wollen den Alltag in Praxen und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) so gestalten, dass er einem modernen Berufsbild der Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten entspricht und den Bedürfnissen der jungen Generation gerecht wird.

Strukturfonds-Förderung der Zulassung/Praxisübernahme, Anstellung und Errichtung von Nebenbetriebsstätten

Für Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Praxen und MVZ

Im Rahmen des Strukturfonds gemäß § 105 Absatz 1a SGB V fördert die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz in ausgewiesenen Fördergebieten Praxisneugründungen und -übernahmen, die Errichtung von Nebenbetriebsstätten sowie die Anstellung von Ärztinnen und Ärzten für längstens fünf Jahre. Durch den Strukturfonds kam es bereits zu einer Vielzahl von Zulassungen und Anstellungen in ländlichen Regionen in Rheinland-Pfalz. Dies ergänzt sich insbesondere hinsichtlich der Fördergebiete mit dem Landes-Förderprogramm hausärztliche Versorgung. 

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Landes-Förderprogramm hausärztliche Versorgung

Für Ärztinnen und Ärzte, Praxen und MVZ im hausärztlichen Bereich – ab 2024 einschl. Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte

Das Land fördert im hausärztlichen Bereich Niederlassungen, Praxisübernahmen, Anstellungen von Ärztinnen und Ärzten sowie die Einrichtung von Zweigpraxen in ausgewählten Förderregionen. Ab Januar 2024 gilt das Förderangebot auch für Kinder- und Jugendärztinnen und –ärzte. Das Programm greift (außerhalb der KV-RLP-Förderregionen) vorausschauend dort, wo die Altersstruktur der Ärzteschaft auf Nachbesetzungsbedarf hinweist. Die Förderung von Anstellungen (auch in MVZ) entspricht den Bedürfnissen vieler junger Ärztinnen und Ärzte, Familie und Beruf vereinbaren zu können und im Team zu arbeiten.

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Zulassungs- und Kooperationsberatung und BWL-Beratung

Für Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Niederlassungs- oder Gründungswillige sowie Praxisabgebende

Das Beratungsangebot der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz umfasst sowohl die klassische wirtschaftliche Planung bei Neugründung und Übernahme einer Praxis als auch die Themen Fusion oder Zusammenarbeit im Rahmen einer Kooperation, auch im Hinblick auf die zulassungsrechtlichen Anforderungen und gesetzlichen Vorgaben. Die Beratung erfolgt im direkten Dialog und wird durch Präsenz- und Online-Seminare abgerundet. Ziel der Beratung ist es, die wirtschaftlichen Eckdaten der Vorhaben zu analysieren, in Zahlen zu fassen sowie strukturierte und professionelle Entscheidungshilfen an die Hand zu geben.

Weitere Informationen zu BWL und Praxisführung (kv-rlp.de)
Weitere Informationen zu Zulassung und Kooperation (kv-rlp.de)

Veranstaltungen und Seminare zu Themen rund um die ambulante Tätigkeit

Für Vertragsärztinnen und Vertragsärzte, Vertragspsychotherapeutinnen und Vertragspsychotherapeuten sowie solche, die es werden wollen und Praxisabgebende

Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz bietet ihren Mitgliedern ein umfangreiches Seminar- und Informationsveranstaltungsangebot. Dieses umfasst Themen der betriebswirtschaftlichen Praxisführung, aktuelle zulassungsrechtliche Möglichkeiten und Chancen, liefert Informationen zu den Strukturen der Kassenärztlichen Vereinigung und erläutert im Rahmen dessen die Abläufe zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz und ihren Mitgliedern.

Das Angebot enthält sowohl Präsenz- als auch Online-Seminare mit externen und internen Referenten. Die Veranstaltungen dazu werden regelhaft angeboten.

Weitere Informationen zu BWL und Praxisführung (kv-rlp.de)
Weitere Informationen zu Zulassung und Kooperation (kv-rlp.de)

KV-RLP-Werbekampagnen für eine vertragsärztliche Tätigkeit – „Lass dich nieder“, „Ort sucht Arzt“

Für Interessentinnen und Interessenten für den ambulanten Bereich, Kommunen

Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz wirbt für eine ambulante Tätigkeit auf dem Land. Die bundesweite Initiative „Lass dich nieder“ der Kassenärztlichen Bundesvereinigung bietet auf ihrer Webseite Informationen und Anregungen zur ambulanten Tätigkeit und verlinkt zu regionalen Kampagnen und Informationsangeboten. Im Rahmen der Plattform „Ort sucht Arzt“ können Kommunen ihre Region bewerben und Anzeigen schalten. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit und das Interesse des Nachwuchses zu erwecken und dies zur Darstellung der Vorteile, Möglichkeiten und Chancen der ambulanten Tätigkeit zu nutzen, sowie Informationen zu allen Fragen rund um die vertragsärztliche Tätigkeit zu beantworten.

Weitere Informationen zu „Ort sucht Arzt“
Weitere Informationen zu „Lass dich nieder“

Praxislotsen-System der KV Rheinland-Pfalz

Für frisch zugelassene sowie in Praxen angestellte Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten

Frisch zugelassene und angestellte Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten profitieren vom Praxislotsen-Service der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz: Die Praxislotsen begleiten Praxisneugründer/-innen für zwei Jahre in allen Fragen rund um das junge Unternehmen. Sie sind in allen Belangen der vertragsärztlichen Tätigkeit für die frisch zugelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten da und stellen bei Bedarf auch Kontakt zu Expertinnen und Experten der KV RLP her. Hat eine Ärztin oder ein Arzt, eine Psychotherapeutin oder ein Psychotherapeut ihre bzw. seine Zulassung erhalten, nehmen die Praxislotsen der KV RLP automatisch Kontakt auf.

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Video zum Lotsen-Service der KV RLP

Sicherstellungszuschläge in Gebieten mit besonderem Versorgungsbedarf (Unterversorgung, drohende Unterversorgung oder zusätzlicher lokaler Versorgungsbedarf)

Für berechtigte Leistungserbringer einer konkreten Fachgruppe in einer bestimmten Region

Zur Verbesserung und Förderung der vertragsärztlichen Versorgung in Gebieten mit eingetretener beziehungsweise drohender Unterversorgung sowie mit zusätzlichem lokalen Versorgungsbedarf nach § 100 Abs. 1 und 3 SGB V sind Sicherstellungszuschläge an berechtigte Leistungserbringer zu zahlen, die in diesen Gebieten tätig sind. Die Einzelheiten hierzu werden durch Beschluss des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen festgelegt. Die Höhe der Sicherstellungszuschläge richtet sich nach den einzelnen regionalen Versorgungslagen.

Weitere Informationen siehe § 105 Abs. 4 SGB V

Allgemeinmedizinische Praxis am Campus (APC)

Für Patientinnen und Patienten

Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz betreibt vor der Notaufnahme der Universitätsmedizin Mainz die Allgemeinmedizinische Praxis am Campus (APC). Dort können alle erwachsenen Patientinnen und Patienten, die nicht mit dem Rettungsdienst eingeliefert werden, durch geschultes Fachpersonal in die geeignete Versorgungsebene gesteuert werden – in die Notaufnahme, die APC oder zu einem späteren Zeitpunkt zu Haus- und Fachärztinnen und -ärzten der Region. Ziel ist es, die Notaufnahme der Universitätsmedizin Mainz zu entlasten, Wartezeiten zu verringern und Hilfesuchende für Behandlungsmöglichkeiten in regulären Praxen zu sensibilisieren.

Reform des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes

Für Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte

Mit der Bereitschaftsdienstreform zielt die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz auf eine notwendige Anpassung der Bereitschaftsdienststrukturen an veränderte Rahmenbedingungen bei gleichzeitiger weiterer Optimierung der medizinischen Versorgung in Rheinland-Pfalz ab. Wesentliche Elemente der Reform sind die 24-Stunden-Erreichbarkeit des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes (ÄBD) für alle Bürgerinnen und Bürger, die zielgenaue Steuerung von Hilfesuchenden in geeignete Versorgungseinrichtungen sowie der Ausbau des durch den Patientenservice 116117 zentral gesteuerten Hausbesuchsdienstes für immobile Menschen.

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Patientenservice 116117 der KV Rheinland-Pfalz

Für Patientinnen und Patienten

Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) bietet seit dem 1. Januar 2020 den Patientenservice zur Vermittlung von Patientinnen und Patienten in geeignete Versorgungsstrukturen sowie zur Vermittlung von Terminen in Arzt – und Psychotherapeutenpraxen an. Anrufende mit akuten Beschwerden erhalten eine strukturierte Ersteinschätzung durch medizinische Fachkräfte und werden an die geeignete Versorgungsebene vermittelt. Durch diese Steuerung werden eine schnellere Versorgung der Anrufenden und eine Entlastung sowohl des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes als auch der Notaufnahmen der Krankenhäuser erwartet. Die Servicestelle ist gebührenfrei unter der bundesweit einheitlichen Rufnummer 116117 rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche erreichbar.

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Zur Entlastung der Ärzteschaft: Bachelor-Studiengang für Praxis-Assistenzkräfte

Für Medizinische Fachangestellte mit Zusatzqualifikation VERAH bzw. NäPa

Der Hausärzteverband bietet an bundesweit drei Standorten ein Bachelorstudium „Primärmedizinisches Versorgungs- und Praxismanagement“ für Medizinische Fachangestellte mit Zusatzqualifikation VERAH bzw. NäPa an. Um in hausärztlichen Praxen Ärztinnen und Ärzte zu entlasten, ist es sinnvoll, das Praxisteam in die Lage zu versetzen, unter Supervision bestimmte medizinische Leistungen an Patienten zu übernehmen. Auch eine verstärkte Entlastung beim Praxismanagement ist wünschenswert. Deshalb wird den Medizinischen Fachangestellten mit Zusatzqualifikation die Möglichkeit eines Bachelorstudiums angeboten.

Weitere Informationen zu Primaermedizinischem Versorgungs- und Praxismanagement