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Ein Drittel aller Menschen in Rheinland-Pfalz ist bereits vollständig geimpft – Minister begrüßt Weiterfinanzierung der Teststellen

„Rheinland-Pfalz hat diese Woche zwei Meilensteine der Impfkampagne erreicht: Mehr als die Hälfte aller Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer haben ihre Erstimpfung erhalten, und rund ein Drittel aller Bürger hat bereits den kompletten Impfschutz. Insgesamt haben wir seit Beginn der Impfkampagne vor fast genau einem halben Jahr bis heute mehr als 3,4 Millionen Impfungen verabreichen können.“ Diese Zahlen nannte Gesundheitsminister Clemens Hoch bei der Pressekonferenz zum Stand der Impfkampagne in Rheinland-Pfalz. Insgesamt sind bisher gut 2,1 Millionen Erst- und mehr als 1,3 Millionen Zweitimpfungen verabreicht worden.
Impfkoordinator Daniel Stich und Gesundheitsminister Clemens Hoch bei der hybriden Pressekonferenz, (c) MWG

„Das zeigt, wie gut und stabil wir beim Impfen vorwärts kommen“, sagte Hoch. „Impfen ist und bleibt der entscheidende Schlüssel im Kampf gegen diese Pandemie. Auch wenn die Inzidenzen derzeit niedrig sind - die Pandemie ist nicht vorbei, das Virus noch nicht besiegt. Jede Impfung, die wir diesen Sommer setzen, hilft uns, Menschen zu schützen und Freiheiten auch im Herbst und Winter weiter leben zu können.“ Hoch appellierte daher an alle Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer, die sich bisher noch nicht für eine Impfung registriert haben, die Chance zu nutzen und sich nun anzumelden. Der Zeitpunkt für eine Registrierung sei günstig, da sich die Wartelisten bei Ärzten und Impfzentren spürbar leeren. „Wer sich nun anmeldet, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit schneller an seinen Termin kommen können, als das in der Vergangenheit der Fall war“, sagte Hoch. „Wir gehen davon aus, noch im Sommer jedem impfwilligen und registrierten Erwachsenen ein Impfangebot machen zu können.“ 

Zusätzlich will das Land in den kommenden Wochen in enger Zusammenarbeit mit Kommunen und Ärzteschaft die Impfungen noch weiter in die Fläche tragen. „Wir bieten den Kommunen an, Impfstoff für Sonderimpfaktionen zur Verfügung zu stellen. Die ersten Reaktionen waren sehr positiv“, sagte Hoch. Die Möglichkeit ergebe sich wegen zusätzlicher Impfstofflieferungen des Bundes von Vakzevria, dem Impfstoff von AstraZeneca. „Die Zusammensetzung der Lieferungen wird sich grundlegend ändern“, erläuterte Hoch. „Lag der Anteil von Biontech im Juni noch bei rund zwei Dritteln, fällt er nun auf 40 Prozent ab. Im Gegenzug steigt unter anderem der Anteil von AstraZeneca von rund 20 auf gut 30 Prozent. Wir erhalten also mehr von einem Impfstoff, den wir in den Impfzentren derzeit nur bei Personen über 60 Jahren einsetzen können. Hier gibt es beim Land aber kaum noch Menschen ohne Termin. In dieser Bevölkerungsgruppe haben wir aber bereits eine Erstimpfquote von mehr als 83 Prozent erreicht.“

Um eine zügige Verimpfung erreichen zu können, sind Sonderimpfaktionen in Organisation der Kommunen mit den Ärzten vor Ort geplant. Das Land stellt dafür den Impfstoff – zumeist von AstraZeneca. „Notwendige Voraussetzung für den Einsatz von AstraZeneca unter 60 Jahren ist eine ärztliche Aufklärung zur individuellen Risikoakzeptanz. Das können wir bei der Vielzahl der Impfungen in den Impfzentren nicht regelhaft leisten. Durch den Einsatz der Ärztinnen und Ärzte bei Sonderimpfaktionen kann diese Voraussetzung erfüllt werden.“ Hoch dankte den Kommunen für die große Bereitschaft. 

Der Minister betonte, dass neben dem Impfen auch die Testungen einen großen Anteil an den gemeinsam errungenen Erfolgen im Kampf gegen die Pandemie haben. Von daher sei es erfreulich, dass der Bund in seiner neuen Coronavirus-Testverordnung aktuell eine Weiterfinanzierung der rund 1.700 Teststellen in Rheinland-Pfalz ermöglicht, die im Zuge des Projektes „Testen für alle“ unter der Federführung des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung entstanden sind. Auf Basis der neuen Verordnung sei es grundsätzlich möglich, das flächendeckende Netz bis zum Jahresende weiter zu erhalten. „Es ist gut, dass der Bund dabei die Finanzkontrolle verschärfen will, auch, um die vielen vorbildlichen und teils ehrenamtlichen Anbieter zu schützen. Auch, wenn die Vergütung sinkt, kann so ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die Pandemie bestehen bleiben. Die Teststellen ermöglichen es uns mit unserem Konzept, auch den Menschen Freiheiten zu ermöglichen, die noch nicht geimpft werden konnten.“   

Das sind allerdings immer weniger, wie Landeskoordinator Impfen Daniel Stich ausführte. „Aktuell warten nur noch 42 Personen der ehemaligen Priogruppen 1 und 2 auf einen Termin im Impfzentrum. Darüber hinaus schrumpft der Wartepool der ehemaligen Priogruppe 3 weiter: Von gut 400.000 vor rund zwei Wochen auf rund 150.000 vor einer Woche und aktuell noch rund 80.000“, erläuterte Stich. Aufgrund der Rückmeldungen aus den Impfzentren zu nicht wahrgenommenen Impfterminen sei zusätzlich davon auszugehen, dass von diesen 80.000 bereits einige Personen geimpft seien. 

Stich appellierte in diesem Kontext an alle, die sich für eine Impfung in einem Impfzentrum registriert haben, aber zwischenzeitlich beispielsweise bei ihrem Arzt geimpft worden sind, ihren Termin beziehungsweise ihre Registrierung zu stornieren. „Wir erleben, dass die Quote der nicht wahrgenommenen Termine in den Impfzentren im Schnitt auf rund 15 Prozent angestiegen ist. Dank der flexiblen Überbuchungsquoten und der Nachrückerlisten gelingt es uns, die tatsächliche Ausfallquote auf rund 6 Prozent zu drücken. Allerdings ist das für die Impfzentren mit viel Arbeit verbunden. Zudem bedeuten 6 Prozent ausgefallene Termine für die Menschen, die noch auf einen Termin warten, eine unnötige Verzögerung.“ Ein konsequentes Absagen von Terminen, wenn diese nicht mehr benötigt werden, beschleunige die Impfkampagne für alle, so Stich. Dies sei gerade mit Blick auf die Gruppe der nicht priorisierten Personen, die sich seit dem 7. Juni anmelden können, wichtig. „Hier stehen aktuell knapp 120.000 Personen auf der Warteliste. Rund 5.000 weitere haben bereits einen Termin, ebenfalls rund 5.000 Personen aus dieser Gruppe haben bereits eine Impfung erhalten“, zog Stich Bilanz.

Reibungslos laufe der Versand der Impfnachweise inklusive QR-Code für den digitalen Impfpass an die rund 800.000 Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer, die über die Wege des Landes bereits ihren vollständigen Impfschutz erhalten haben. „Mitte dieser Woche sind bereits 660.000 Nachweise erzeugt und größtenteils auf den Weg gebracht worden“, sagte Stich. „400.000 Briefe sind verschickt, die restlichen folgen kommende Woche. Der Versand von 580.000 E-Mails ist abgeschlossen. Dass bereits so viele Bürgerinnen und Bürger ihren Impfnachweis in den Händen halten, ist eine tolle Leistung der Impfdokumentation“, lobte er. „Auch in den Impfzentren läuft die Ausgabe reibungslos. Hier wurden bereits rund 125.000 Nachweise erstellt und vergeben.“ Ende nächster Woche soll der Versand an vollständig Geimpfte abgeschlossen sein. Stich erinnerte daran, dass dies nur für Menschen gilt, die ihre Impfungen mit Dokumentation des Landes erhalten haben. Bürgerinnen und Bürger, die beispielsweise beim Arzt geimpft worden sind, erhielten ihren Nachweis in der Praxis oder einer Apotheke. 
 

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