| Tag der Organspende

Gesundheitsminister Clemens Hoch: Widerspruchslösung kann Leben retten – Rheinland-Pfalz unterstützt geplante Bundesratsinitiative

Entschlossenheit beim Thema Organspende zu fördern, dieses Ziel verfolgt der jährlich stattfindende Tag der Organspende. Auch Gesundheitsminister Clemens Hoch ruft anlässlich des bundesweiten Aktionstages am 1. Juni erneut dazu auf, sich aktiv mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzten. „Oftmals müssen Angehörige in emotional belastenden Situationen für einen gerade verstorbenen Menschen die Entscheidung treffen, ob eine Organspende erfolgen darf oder nicht. Das ist schwierig und überfordert. Daher ist es wichtig, die Bereitschaft zur Organspende in Ruhe und in vertrauter Umgebung zu besprechen, um Freunde und Familienangehörige im schlimmsten Fall der Fälle zu entlasten. Hinterbliebene sollten diese schwierige Entscheidung nicht stellvertretend für eine andere Person treffen müssen. Und wer eine Entscheidung getroffen hat, füllt am besten umgehend einen Organspendeausweis aus“, so Minister Hoch.   

Fast 8.400 Menschen stehen in Deutschland auf den Wartelisten für ein Spenderorgan. Im Vergleich dazu wurden im vergangenen Jahr in Deutschland nur 2.662 Organe gespendet. Um dem entgegenzuwirken erneuert Gesundheitsminister Hoch zum Tag der Organspende seine Forderung nach einer Widerspruchlösung. „Wären Organentnahmen grundsätzlich immer möglich, es sei denn Patientinnen und Patienten widersprechen ausdrücklich der Spende, so wie es die Widerspruchslösung vorsieht, hätten mehr Menschen die Chance, auch tatsächlich ein lebensnotwendiges Organ zu erhalten“, sagt Hoch. Bisher sieht es das deutsche Transplantationsrecht, so auch in Rheinland-Pfalz vor, dass potenzielle Spenderinnen und Spender sich aktiv für eine Spende entscheiden und diesen Willen dokumentieren müssen. Das bedeutet, Hinterbliebene Angehörigen müssen oftmals die Entscheidung für oder gegen eine Organspende für den verstorbenen Menschen treffen. Dabei ist besonders problematisch, dass die Angehörigen meist nicht wissen, wie der Mensch zu dem Thema Organspende stand oder ob er sich damit im Vorfeld befasst hat. In dieser schlichtweg sehr emotionalen Situation entscheiden sich die Angehörigen daher meist aus dieser Ungewissheit heraus für die Ablehnung einer Organ- oder Gewebespende.

Die Widerspruchlösung stellt eine nachhaltige Möglichkeit dar, die Zahl der Organspenden in Deutschland und damit auch in Rheinland-Pfalz zu erhöhen. Zwangsläufig müssen sich alle Bürgerinnen und Bürger mit dem Thema Organspende befassen und den endgültigen Willen dokumentieren, um so auch die Angehörigen in dieser Ausnahmesituation zu entlasten. „Noch vor der parlamentarischen Sommerpause soll die Widerspruchslösung bei Organspenden erneut in den Bundesrat eingebracht werden. Wir unterstützen diese Einbringung ausdrücklich als Mitantragssteller und ich hoffe sehr, dass wir zeitnah einen länderübergreifenden Gesetzentwurf vorliegen haben werden“, so Hoch. Somit könne gewährleistet werden, dass den teilweise schwer kranken Menschen schneller geholfen wird, da sich die Wartezeit auf ein passendes Spenderorgan durch die Änderung des Transplantationsgesetzes verkürze und mehr potenzielle Spenderinnen und Spender zur Verfügung stünden, so Hoch weiter.

Hintergrund:

Seit 1982 findet an jedem ersten Samstag im Juni bundesweit der Tag der Organspende statt, um Menschen über dieses Thema zu informieren und denjenigen zu danken, die ihre Organe gespendet haben. Eine zentrale Großveranstaltung der BZgA, der DSO und weiterer Beteiligter findet jedes Jahr in einem anderen Bundesland statt. Nach Mainz in 2022 und Düsseldorf in 2023 ist dies in diesem Jahr Freiburg in Baden-Württemberg. 

Informationen rund um das Thema Organspende gibt es bei der BZgA (www.organspende-info.de) und bei der DSO (www.dso.de). Dort ist die Bestellung eines Organspendeausweises möglich.

 

 

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