„Zu Beginn der Pandemie waren keine Daten für die Inzidenzentwicklung im Land vorhanden. Das Projekt diente – neben anderen Maßnahmen – dazu, in verschiedenen Regionen des Landes die Entwicklung der Corona-Inzidenzen zu beobachten. Durch das engmaschige Monitoring waren Veränderungen der Infektionslage schnell zu erkennen. Da die Testungen mit Personen aus verschiedenen Städten durchgeführt werden, ließ sich bisher auch ermitteln, wo die Inzidenz steigt, um gegebenenfalls örtlich reagieren zu können und nicht direkt landesweite Maßnahmen ergreifen zu müssen. Für die Dauer der Pandemie ist dieses Konzept mehr als aufgegangen und ich danke allen Projektverantwortlichen an der Universitätsmedizin Mainz und den tausenden Freiwilligen, die sich an der Studie beteiligt haben für ihren starken Einsatz“, sagt Daniel Stich, Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit. Mit der Universitätsmedizin wurde vereinbart, dass die Konzeption ab April in einen Standby-Modus versetzt werde, um im Ernstfall jederzeit direkt wieder auf das Erhebungs- und Monitoringsystem zurückgreifen zu können, so Stich.
„Mit SentiSurv RLP haben wir ein systematisches Screening auf SARS-CoV-2 mit einer App-basierten Infektionsmeldung erfolgreich umgesetzt, um landesweit in Echtzeit Daten zur regionalen Infektionslage zu gewinnen. Darüber hinaus kann die App auch als Kommunikationsplattform genutzt werden, um jederzeit kurzfristig repräsentative Informationen über die Lebenssituation, den Gesundheitszustand oder Einschätzungen aus der Bevölkerung zu erhalten – aber auch, um Informationen weiterzugeben. Der Standby-Modus ermöglicht es uns, die App bei Bedarf kurzfristig zu reaktivieren und wieder für die Einschätzung von gesundheitlichen Gefährdungslagen der Bevölkerung zu nutzen“, erläutert der Leiter der Studie und Professor für Klinische Epidemiologie an der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Philipp Wild.
Bis zum 12. März 2024 wurden insgesamt rund 3,1 Millionen Euro gezahlt. Davon wurden 2.524.806 Euro für die Durchführung des Projekts und weitere 574.894 Euro für die Anschaffung von Schnelltests aufgewandt. Der Standby-Modus soll zunächst für zwei Jahre gelten. Die Kosten in Höhe von rund 40.000 Euro trägt das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit.
Hintergrund:
Die Universitätsmedizin Mainz führt bis Ende des Monats im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit eine Surveillance hinsichtlich der SARS-CoV-2-Pandemie in den fünf größten Städten im Land (Kaiserslautern, Koblenz, Ludwighafen, Mainz, Trier) durch. Hierfür testen sich zur Hochphase mehr als 15.000 Freiwillige seit Dezember 2022 und bis Ende März 2024 wöchentlich auf SARS-CoV-2. Die Daten werden mittels einer App erhoben und auf einem Dashboard dargestellt. Hierdurch erhält man in Echtzeit ein Bild über die aktuelle Infektionslage. Die Testungen enden zum 31. März 2024. Danach erfolgt eine wissenschaftliche Aufarbeitung des Projekts.