„Das Land Rheinland-Pfalz fördert seit vielen Jahren die Forschung zum Thema Resilienz und psychische Gesundheit und unterstützt kontinuierlich Initiativen zur psychischen Gesundheit auf verschiedenen Ebenen und für verschiedene Zielgruppen. Daher freut es mich besonders, dass wir mit dieser Veranstaltung das Thema psychische Resilienz und psychische Gesundheit auch auf europäischer Ebene noch stärker auf die Tagesordnung setzen können“, so Staatssekretär Dr. Denis Alt.
Die neue Veranstaltungsreihe zum Thema „Resilienz und psychische Gesundheit“ will ein Forum für den Austausch zwischen Forschung, Zivilgesellschaft und Politik bieten, aktuelle Forschungsergebnisse vorstellen und die hohe Bedeutung der psychischen Resilienz in der Gesellschaft und als Thema von Forschung und Gesundheitspolitik zeigen.
In welchen Themenbereichen und mit welcher Zielrichtung findet Resilienzforschung statt? Welche gesellschaftliche Relevanz hat sie? Wie und in welchen Politikbereichen können die Ergebnisse der Resilienzforschung auch auf europäischer Ebene Anwendung finden? Welche Voraussetzungen brauchen die Forscherinnen und Forscher in diesem Gebiet – und welche Unterstützung? Das sind nur einige der Fragen, die die „Resilience Lunch Breaks“ aufgreifen und die international renommierte Forscherinnen und Forscher mit Experten aus Politik und Gesellschaft und dem Publikum bei diesen gemeinsamen Mittagspausen diskutieren.
Nach einem gelungenen Online-Auftakt im Februar dieses Jahres findet die Veranstaltungsreihe jetzt in Präsenz statt. Die „Resilience Lunch Breaks“ werden in Zusammenarbeit mit anderen europäischen Partnern von der International Resilience Alliance (intresa), dem Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) in Mainz und der Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz bei der EU organisiert. Die Reihe erhält eine Förderung des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz. Der Fokus der aktuellen Veranstaltung lag auf der Resilienz von Kindern und Jugendlichen.
„Kinder und Jugendliche müssen jeden Tag viel bewältigen. Selbst in einem Land wie Deutschland, das in Frieden, Sicherheit und zumindest relativem Wohlstand lebt. In diesen Tagen müssen wir zum Beispiel feststellen, dass Kinder in unseren Kindergärten plötzlich ‚Krieg spielen‘. Schon sehr junge Kinder greifen sensibel Fragen der Umweltpolitik und des Klimawandels auf. Die Pandemie war für uns alle eine Ausnahmesituation, aber für Kinder und Jugendliche hatte sie besonders starke Auswirkungen. All diese Eindrücke müssen Kinder und Jugendliche aufnehmen und verarbeiten“, unterstrich Denis Alt, selbst Vater von zwei Kindern, die Relevanz des Themas.
Die nächste „Resilience Lunch Break“ soll im November dieses Jahres stattfinden und sich mit dem Thema „Traumata“ beschäftigen. Für das Jahr 2023 sind drei weitere Veranstaltungen in dieser Reihe geplant.
Hintergrund
Das Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) wurde unter dem Namen „Deutsches Resilienz Zentrum“ (DRZ) im Juni 2014 als zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) Mainz gegründet. Ende 2019 wurde das DRZ in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen und firmiert seit 2020 unter dem Namen Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR). Das LIR hat sich die Erforschung der Resilienz zum Ziel gesetzt: Resilienz wird hier verstanden als Fähigkeit zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung psychischer Gesundheit während oder nach stressvollen Lebensereignissen. Die zentralen Anliegen des LIR sind es, Resilienzmechanismen neurowissenschaftlich zu verstehen, entsprechende Interventionen zur Förderung von Resilienz zu entwickeln und darauf hinzuwirken, Lebens- und Arbeitsumfelder so zu verändern, dass Resilienz gestärkt wird. Es ist europaweit das erste Zentrum seiner Art.