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Stiftung Sayner Hütte gegründet

Durch einen Beschluss des rheinland-pfälzischen Kabinetts wurde heute die „Stiftung Sayner Hütte“ gegründet, die sich um die Erhaltung, Pflege und Weiterentwicklung der historischen Eisengießerei bei Bendorf kümmern soll. Stifter sind neben dem Land Rheinland-Pfalz der Landkreis Mayen-Koblenz und die Stadt Bendorf. Um weitere Mitstifter soll geworben werden. Der Kreisausschuss Mayen-Koblenz und der Stadtrat von Bendorf hatten der Satzung der Stiftung bereits Ende August formal zugestimmt.
Sayner Hütte, Bild: Freundeskreis Sayner Hütte, Thomas Naethe

Das Anfangsvermögen der Stiftung liegt bei 25.000 Euro. Dabei bringen das Land 20.000 Euro und der Landkreis Mayen-Koblenz 5.000 Euro in die Stiftung ein. Zudem stellt das Land für 2012 und 2013 der Stiftung Betriebsmittel in Höhe von jeweils 100.000 Euro zur Verfügung. Die Stadt Bendorf hat für diese beiden Jahre zugesagt, sachliche und personelle Leistungen im Gegenwert von jeweils 50.000 Euro bereitzustellen.

Die „Sayner Hütte“, die vom Land Rheinland-Pfalz im Sommer als Vorschlag für die deutsche Bewerberliste um eine Aufnahme in den Kreis der UNESCO-Welterbestätten bei der Kultusministerkonferenz angemeldet worden war, gilt als erster Industriebau mit einer tragenden Gusseisenkonstruktion und zählt zu den bedeutendsten Zeugnissen der frühindustriellen Epoche in Deutschland. Vor allem die 1828 errichtete so genannte Althanssche Gießhalle mit ihrem hohen gestalterischen Anspruch nimmt einen herausragenden Platz in der europäischen und weltweiten Architekturgeschichte ein. Sie war im Jahr 2010 als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ geehrt worden.

Um den gesamten Komplex der „Sayner Hütte“ zu erhalten und für die Nutzung zu kulturellen und kulturtouristischen Zwecken weiterzuentwickeln, ist von Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) Rheinland-Pfalz gemeinsam mit der Stadtverwaltung Bendorf, dem Landkreis Mayen-Koblenz, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft am Mittelrhein und dem Freundeskreis „Sayner Hütte“ ein grundlegendes Sanierungskonzept erstellt worden. Dessen Umsetzung fördert das Land aus verschiedenen Töpfen des Infrastruktur-, des Kultur- und des Wirtschaftsministeriums mit insgesamt 3,8 Millionen Euro. Stadt und Landkreis wollen zusammen rund 1,8 Millionen Euro aufbringen. Mit weiteren Mitteln des Bundes und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz stehen insgesamt etwas mehr als 5,9 Millionen Euro zur Verfügung. Die bereits angelaufenen Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen sollen bis 2015 abgeschlossen werden.

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