Unbestreitbar bleibe auch Rheinland-Pfalz nicht verschont von dem bundesweit zu beobachtenden Mangel an Lehrkräften in einzelnen Schularten und einzelnen Fächern, so die Bildungsministerin. Für die berufsbildenden Schulen gebe es beispielsweise zu wenig Fachlehrer für technische Fächer oder für die Gymnasien zu wenig Mathematik- und Naturwissenschaftslehrkräfte. Ein genereller Lehrermangel sei im Land allerdings nicht zu befürchten. Jahr für Jahr seien im Schnitt in den vergangenen Jahren rund 1.500 Personen neu in den Schuldienst des Landes eingestellt worden, betonte Doris Ahnen. Mit rund 41.000 Lehrerinnen und Lehrern seien aktuell fast 5.000 Menschen mehr in den Schulen tätig als zu Beginn des Jahrzehnts. Die Altersstruktur der Lehrerkollegien insgesamt sei im Ländervergleich vergleichsweise günstig, in den Altersgruppen unter 40 Jahren habe Rheinland-Pfalz die höchsten Anteile unter allen Ländern. In besonderen Bedarfsfächern seien seit 2001 insgesamt 1.300 Seiten- und Quereinsteiger für die Schulen gewonnen worden. Dank eines steigenden Stellenwerts von Bildungsberufen und wohl auch dank einer gezielten und differenzierten Werbung für den Lehrerberuf im Land steige die Zahl der Lehramtsstudierenden seit Jahren. „Mit mehr als 16.700 Studierenden in den Lehramtsstudiengängen liegt im zu Ende gehenden Wintersemester diese Zahl um mehr als 80 Prozent über dem Vergleichswert von 2001. Zudem hat die Landesregierung seit 1991 durch die Schaffung von 1.600 neuen Ausbildungsplätzen in Studienseminaren deren Zahl auf rund 2600 gesteigert und baut aktuell die Ausbildungskapazitäten für angehende Gymnasiallehrkräfte um weitere 120 Plätze aus“, hielt die Bildungsministerin fest. Die ersten 40 zusätzlichen Seminarplätze stünden ab August im Raum Landau bereit, zwei weitere Seminare in der gleichen Größenordnung im Westerwald und in der Eifel nähmen zu den darauffolgenden Einstellungsterminen die Arbeit auf.
„Auch in Zukunft werden erhebliche Anstrengungen nötig sein, um die Versorgung der Schulen mit Lehrkräften sicherzustellen. Die Landesregierung wird sich dieser Herausforderung stellen“, unterstrich Bildungsministerin Ahnen und ergänzte: „Kurzfristige Abwerbeaktionen in anderen Bundesländern machen allerdings keinen Sinn, sind zudem wenig erfolgreich und gehen zu Lasten der Schülerinnen und Schüler.“