| Gesundheitliche Versorgung

Akteure vernetzen, Versorgungssicherheit stärken: Gesundheitliche Angebote für Ahrregion werden erweitert

Die Gesundheitsversorgung rund um Adenau soll erweitert werden. Das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit hat nun gemeinsam mit dem Landkreis und der Verbandsgemeinde im Nordosten der Eifel den Startschuss für neue Wege in der medizinischen Versorgung gegeben. Neben einem Rettungstransportwagen (RTW) in Adenau soll auch ein Projektierer eingesetzt werden, um neue Versorgungsformen zu prüfen.

„Wir sehen, dass in der nahen Zukunft verschiedene Angebote in der Region neu durchdacht werden müssen. Um flexibel auf neue Anforderungen eingehen zu können, möchten wir uns frühzeitig mit den Akteuren vor Ort um eine bedarfsgerechte Gestaltung kümmern. Dabei bleibt es essentiell, zentrale Partnerinnen und Partner miteinander zu vernetzen und in den Dialog zu bringen“, sagte Daniel Stich, Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit. Vor allem der Fachkräftemangel lasse wenig Möglichkeiten, bestehende Angebote dauerhaft aufrecht zu erhalten. Aus der daraus resultierenden Notwendigkeit, auch neue Wege zu gehen und kreative Lösungen zu entwickeln, ließen sich viele Chancen für die ganze Region ableiten, so Stich. 

Als ersten von zwei Schritten unterzeichnete der Ministerialdirektor mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) einen Vertrag zur Stationierung eines weiteren RTW in Adenau. Dieser werde den Tagesvollbetrieb um eine 12-Stunden-Schicht erweitern und für die Notfallversorgung im Kreis eingesetzt. „Damit steigern wir die Versorgungssicherheit der Menschen im Landkreis spürbar. Wir tragen darüber hinaus der besonderen Situation in der Flutregion Rechnung“, sagte Daniel Stich.

„Zur Verstärkung und Sicherstellung der Versorgung in der Region werden wir kurzfristig die Vorhaltung des betrieblichen Rettungsdienstes am Nürburgring erweitern. Es ist uns dank der Beteiligung und Unterstützung durch die DRK-Gliederung vor Ort und aller Akteure gelungen, dieser Anforderung nachzukommen. Besonderen Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen des DRK-Kreisverbandes Ahrweiler, die trotz aller aktuellen Herausforderungen sich bereit erklärt haben, diese zusätzliche Dienstbesetzung zu übernehmen“, erklärte DRK-Landesvorstand Manuel González.

Auch Ansätze der wohnortnahen Versorgung und der Versorgungssicherheit sollen geprüft werden. „Die Herausforderung ist, dass wir die zukünftige Versorgung in der Region planen und gleichzeitig kurzfristige Übergangslösungen schaffen müssen. Dabei ist es uns vor allem wichtig zu gewährleisten, dass die verschiedenen Versorgungsangebote für Alle jederzeit zur Verfügung stehen“, so Ministerialdirektor Stich. Ziel sei, verschiedene Versorgungsebenen zu vernetzen. 

„Der Landkreis Ahrweiler unterstützt gemeinsam mit der gebildeten Arbeitsgruppe nach Kräften die Entwicklung, Planung und Umsetzung einer bedarfsgerechten und zukunftsfähigen medizinischen Versorgung im Raum Adenau. Hierfür soll ein geeignetes Modell für die Menschen im Adenauer Land entstehen, wofür ich mich bereits in der Vergangenheit eingesetzt habe. Auch der jetzigen Übergangsphase wollen wir Rechnung tragen. Uns macht es daher froh, dass mit der Stationierung eines weiteren Rettungswagens sich die Menschen bei Eintritt eines Notfalls sicher fühlen können. Zudem freut es mich, dass auch die Suche nach einer professionellen Projektbegleitung startet, und wir hoffen, potente Projektierer für das Vorhaben einer wohnortnahen, bedarfsgerechten und leistungsfähigen Versorgung gewinnen zu können“, betonte Landrätin Cornelia Weigand.

„Im Zuge der Schließung des St. Josef- Krankenhauses Adenau zum 31. März 2023 arbeiten wir im Adenauer Land zusammen mit dem Landkreis und dem Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit intensiv an einem alternativen Versorgungsmodell einer medizinischen Versorgung der Menschen hier vor Ort in Ergänzung des Angebotes der in der Region ansässigen Haus- und Fachärzte sowie des Notarztstandortes Adenau. Die Konzipierung eines solch ambitionierten Modellprojektes soll durch eine professionelle Projetbegleitung unterstützt werden“, sagte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau, Guido Nisius.

Sowohl Landkreis als auch Verbandsgemeinde erarbeiten gerade eine Vergabematrix, um einen Projektierer auszuwählen.

Allen Akteuren sei bewusst, dass den aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen nur mit neuen und nachhaltigen Konzepten begegnet werden kann. „Die Zusammenführung verschiedener Ansätze und der offene Austausch unterschiedlicher Akteure bieten großes Potenzial, das es zu nutzen gilt“, so Ministerialdirektor Daniel Stich.

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