„Die vielfältigen Auswirkungen des Klimawandels wie beispielsweise Temperaturanstiege und Extremwetterereignisse sind auch in Rheinland-Pfalz spürbar, und daher liegt es in unserer Verantwortung, die Menschen im Land und insbesondere die gefährdeten Personengruppen vor den Gefahren von Hitze zu warnen und sie bestmöglich zu schützen. Hitze und direkte Sonneneinstrahlung können gefährlich sein. Dies zeigen auch die steigenden Zahlen von Hautkrebsfällen im Land, die Anlass zur Sorge geben. Daher werden wir in Rheinland-Pfalz gemeinsam mit der BARMER Krankenkasse das Risiko, langfristig an Hautkrebs zu erkranken, verringern“, sagt Gesundheitsminister Clemens Hoch. Geplant sei unter anderem ein Projekt zur Hautkrebsprävention bei Schülerinnen und Schülern. Damit wolle man unter anderem erreichen, dass Sonnenschutz selbstverständlicher Teil der persönlichen Gesundheitsvorsorge werde und dass Jugendliche sich bewusster vor gesundheitsschädigenden Mengen ultravioletter Strahlung schützten, so der Minister. Das Statistische Landesamt hatte erst kürzlich bekannt-gegeben, dass in Rheinland-Pfalz die Hautkrebszahlen in den vergangenen 20 Jahren um 70,1 Prozent zugenommen haben.
„Prävention ist auch für ältere Menschen und Menschen mit Pflegebedarfen wichtig, da heiße Sommertage und besonders länger andauernde Hitzeperioden den menschlichen Körper belasten“, betont Sozialministerin Dörte Schall. Allgemein lassen das Durstgefühl und die Fähigkeit zu schwitzen bei älteren Menschen nach. Der Körper gibt weniger Wärme ab und die Gefahr eines Hitzestaus, Hitzschlags mit Kreislaufkollaps oder Verwirrtheit steigt. Daher informieren wir regelmäßig über die rheinland-pfälzischen Seniorenorganisationen und auf unserer Internetseite über geeignete Hitzeschutzmaßnahmen. Ebenso erhalten die Pflegeeinrichtungen jeweils vor Beginn der heißen Sommermonate Hinweise, um die bei ihnen wohnenden Menschen zu schützen.“
Zentrale Grundlage des Hitzeaktionsplans ist die Nutzung des Hitzewarnsystems. Ziel ist es, dadurch verlässlich die Dauer eines bevorstehenden Hitzeereignisses und somit die gesundheitlichen Risiken und entsprechende Verhaltensempfehlungen zu kommunizieren. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt mit Hilfe seines Hitzewarnsystems vor gesundheitlich belastenden Hitzeereignissen. In Rheinland-Pfalz leitet das Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen (KfK) Warnmeldungen des DWD automatisch an die einzelnen Ressorts der Landesregierung weiter. Diese sind angehalten, sinnvolle Kontaktmöglichkeiten für den Empfang der DWD-Meldungen anzugeben, um den Erhalt sicherzustellen. Sofern keine spezifischen Empfängeradressen beim KfK hinterlegt sind, sendet dieses die Meldung an die Poststellen der jeweiligen Ressorts. Um eine Weiterleitung möglichst ohne Zeitverzögerung sicherzustellen, empfehlen sich Empfang und Weiterleitung über ein Funktionspostfach an Institutionen im eigenen Geschäftsbereich.
Daneben umfasst der Hitzeaktionsplan des Landes auch Empfehlungen zur Reduzierung von Hitze in Innenräumen, zur besonderen Beachtung besonders gefährdeter Menschen, zur Vorbereitung der Gesundheits- und Sozialsysteme auf länger andauernde Hitzeperioden und zur langfristigen Stadtplanung und Bauwesen. Hitzeereignisse und deren Auswirkungen sollen zudem quantitativ erfasst und bewertet werden. Auf dieser Grundlage können Weiterentwicklungen und Nachbesserungen der Interventionsmaßnahmen zum Schutz vor Hitze veranlasst werden.
Der Hitzeaktionsplan der Landesregierung und weitere Informationen sind zu finden unter: www.hitze.rlp.de.
Hintergrund:
Jedes Ressort im Land hat die Verantwortung für Maßnahmen und Koordinierungsaufgaben im eigenen Geschäftsbereich. Gleichzeitig wirken alle Ressorts der Landesregierung an der Weiterentwicklung des Hitzeaktionsplans und der weiteren Umsetzung der Maßnahmen aktiv mit und kooperieren jeweils in ihrem Zuständigkeitsbereich mit den beteiligten Akteuren. Ziel ist es, dass sich die Maßnahmen des Hitzeaktionsplans des Landes sowie Maßnahmen auf kommunaler Ebene ergänzen, um insgesamt möglichst flächendeckende Hitzeschutzmaßnahmen zu gewährleisten.