„Unsere Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sind ein Erfolgsmodell: Sie bieten attraktive, an der beruflichen Praxis orientierte Studienangänge an und haben in den letzten fünf Jahren ihre Leistungen in der angewandten Forschung stark weiterentwickelt. Mit ihrer anwendungsorientierten Forschung tragen sie zur Innovationsstrategie des Landes bei und sind wichtige Partner für unsere Unternehmen und Einrichtungen. Mit dem ‚HAW STÄRKEN-Programm‘ richten wir unsere Förderung in der HAW-Forschung und Geräteinfrastruktur neu aus. Wir erhalten bewährte Förderlinien und verbinden sie mit neuen Akzenten“, kündigt Wissenschaftsminister Clemens Hoch an. Dies würde innovative Forschungsprojekte zu Zukunftsthemen wie Gesundheit, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Biotechnologie oder Künstliche Intelligenz ermöglichen. Die Hochschulen könnten so ihre Stärken erhalten und weiter ausbauen und im Wettbewerb um weitere Drittmittel noch erfolgreicher als bisher agieren.
Prof. Dr. Susanne Weissman, Vorsitzende der Landeshochschulpräsidentenkonferenz (LHPK) Rheinland-Pfalz, freut sich über die finanzielle Investition in die Stärkung der immer komplexer werdenden praxisorientierten Forschung an den rheinland-pfälzischen HAWen: „Hochschulen für Angewandte Wissenschaften bilden dringend benötigte Fachkräfte mit qualifiziertem Know-how für die Innovationen von morgen aus. Durch den hohen Anwendungsbezug der Forschung an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften werden sowohl technologische als auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Perspektiven integriert. Mit dem neuen ‚HAW STÄRKEN-Programm‘ bringt das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit der Leistungsfähigkeit dieses Hochschultypus eine hohe Anerkennung und Wertschätzung zum Ausdruck.“
Das Programm ist komplementär zur bewährten HAW-Profilbildung durch die Forschungsinitiative aufgesetzt und umfasst drei bereits erprobte Förderlinien sowie eine neue:
„Forschungskollegs“ zur Förderung von kooperativen Promotionen von Universitäten und HAWen,
„HAW Direkt“ zur gezielten Unterstützung von Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in der anwendungsorientierten Forschung,
Landeskofinanzierung der erfolgreich im Bund-Länder-Programm „Förderung der anwendungsorientierten Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften“ eingeworbenen Projekte,
sowie ab 2025/26 die neue Förderlinie „HAW Promotion“. Diese geplante Förderlinie wird eine Anschubfinanzierung für HAW-Promotionscluster beinhalten. Das Land wird mit dem Hochschulgesetz im Jahr 2025 die rechtlichen Voraussetzungen für eine beschränkte Übertragung des Promotionsrechts an forschungsstarke HAW-Verbünde schaffen. Zum Aufbau der notwendigen Strukturen und Qualitätssicherung plant das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, die Hochschulen in der Anfangsphase mit Landesmitteln zu unterstützen.
„Mit ‚HAW STÄRKEN‘ setzen wir unsere auf Langfristigkeit angelegte Förderpolitik konsequent fort. Hierfür stellen wir im Doppelhaushalt 2025/2026 insgesamt bis zu 6 Millionen Euro bereit. Zusammen mit der Forschungsinitiative investiert das Land damit in den nächsten beiden Jahren insgesamt bis zu 10 Millionen in die HAW-Forschung, über die Mittel hinaus, die den Hochschulen dafür aus ihrer Grundfinanzierung durch das Land ohnehin zur Verfügung stehen. Damit setzt Rheinland-Pfalz seine aktive Forschungsförderung der HAWen fort und wird damit auch im Wettbewerb mit anderen Bundesländern punkten können“, ergänzt Wissenschaftsminister Clemens Hoch.
Das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit wirf zeitnah die einzelnen Förderlinien ausschreiben.
Hintergrund:
Forschungskollegs
Im Mittelpunkt der „Forschungskollegs Rheinland-Pfalz zur Förderung kooperativer Promotionen“ steht seit 2018 die Einbindung des wissenschaftlichen Nachwuchses in einen übergreifenden Forschungszusammenhang zwischen Universitäten und HAWen. Forschungskollegs tragen auch dazu bei, den regionalen Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften für Wissenschaft und Wirtschaft zu sichern. Seit ihrem Start wurden insgesamt 14 Kollegs gefördert. Für 2025 ist eine achte Antragsrunde für den Förderzeitraum vom 1. Juli 2025 bis 30. Juni 2028 vorgesehen.
HAW Direkt
Mit „HAW Direkt“ werden die Forschungs- und Transferkompetenzen der HAWen in Kompetenzfeldern mit hoher landespolitischer Relevanz gezielt unterstützt. Das Förderprogramm soll die HAW ferner im Wettbewerb um Drittmittel weiter gezielt stärken, auch vor dem Hintergrund der im Aufbau befindlichen Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI). Im Mittelpunkt der Förderung wird in 2025 und 2026 die Stärkung der HAW-Forschungsinfrastruktur für laufende und künftige Forschungsprojekte durch gezielte Geräteinvestitionen unterhalb der Antragsschwelle für Großgeräte (<100.000 Euro) stehen.
Bund-Länder Programm „Förderung der anwendungsorientierten Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften“
Im Zentrum des Bund-Länder-Programms stehen die anwendungsorientierte Forschung und die praxisnahe Qualifizierung des Fachkräftenachwuchses. Zwischenzeitlich wurden Förderrichtlinien für die vier ersten Programmlinien veröffentlicht. Insgesamt beabsichtigen Bund und Länder für das Programm bis zum Jahr 2030 gemeinsam bis zu 500 Millionen Euro bereitzustellen.
Forschungsinitiative
Durch die Forschungsinitiative werden die staatlichen Hochschulen in Rheinland-Pfalz im Wettbewerb um wissenschaftlichen Nachwuchs und herausragende Forscherinnen und Forscher sowie Fördermittel gestärkt. Im Mittelpunkt der Forschungsinitiative stehen die Profilbildungsstrategien der Hochschulen. Die Forschungsinitiative hat auch Kooperationen mit Partnern innerhalb und außerhalb der Hochschulen sowie mit der Wirtschaft im Blick und trägt dazu bei, den Wissenstransfer in Wirtschaft und Gesellschaft zu befördern. Mit der Forschungsinitiative betreibt das Land auf der Grundlage der aktuellen Zielvereinbarungen für 2024 bis 2028 eine auf Langfristigkeit angelegte Forschungsförderung.