„Wir konnten in den vergangenen zwei Jahren der Pandemie einen enormen Digitalisierungsschub an den Hochschulen in unserem Land beobachten. Bei vielen Lehrenden ist auch langfristig die Motivation gestiegen, digitale Tools in ihrer Lehre einsetzen zu wollen. Auch Studierende wünschen sich langfristig mehr Digitalisierung, da der souveräne Umgang mit digitalen Werkzeugen längst zu einer Schlüsselkompetenz auf dem Arbeitsmarkt geworden ist. Jetzt kommt es deshalb darauf an, innovative Lehr- und Lernräume zu schaffen, um einen flexiblen und möglichst reibungslosen Wechsel zwischen Präsenz- und Online-Formaten zu ermöglichen“, betonte Wissenschaftsminister Clemens Hoch. Die Landesregierung habe dies erkannt und unterstütze die Entwicklung neuer innovativer Raumkonzepte im Rahmen des Sonderprogramms zur ‚Stärkung der Digitalisierung an den Hochschulen‘ in Höhe von 50 Millionen Euro.
„Mit der stärkeren Ausrichtung der Lehr- und Lernräume auf hybride Formate hat die Hochschule Mainz die Möglichkeit, das Beste aus beiden Welten zusammenzuführen, um Studium und Lehre qualitativ weiterzuentwickeln und flexibler zu gestalten. Lehr- und Lernangebote können einem größeren Personenkreis in deutlich individualisierter Form zugänglich gemacht werden. Zusätzlich kann die Internationalisierung vertieft und die fächerübergreifende Zusammenarbeit gefördert werden. Persönliche Begegnungen, Diskussionen und soziale Lernprozesse in Studium und Lehre in Präsenz sollen auch durch unsere Raumkonzepte gefördert werden, denn das ist es, was das Studium an unserer Hochschule ausmacht“, betonte Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Susanne Weissman.
„Die Fördermittel des Ministeriums unterstützen die Hochschule Mainz maßgebend darin, den Studierenden neuartige Lernräume anzubieten und die Entwicklung innovativer Technologien und Infrastrukturen für Lehre und Studium voranzutreiben. Lehr- und Lernumgebungen werden durch die digitalen Erweiterungen nicht nur auf einen technisch modernen Stand gebracht, sie unterstützen die Hochschule auch dabei, ein Ort zu sein, an dem Studierende mit ihren vielfältigen Lernbedarfen passende Angebote erhalten. Studierende erlernen den Umgang mit digitalen Werkzeugen und sind somit besser auf die zunehmend digitalisierte Arbeitswelt vorbereitet. Zugleich erfahren auch Lehrende neue Möglichkeiten, die sie in ihre Lehrveranstaltungen integrieren können“, erklärte Jens Egler, Kanzler der Hochschule Mainz.
Die Corona-Pandemie hat das Lehren und Lernen an den Hochschulen grundlegend verändert. Digitale Elemente haben stärkeren Einzug in die Lehre gehalten als dies vor der Pandemie der Fall war und sollen auch in Zukunft dort, wo sie Lernprozesse sinnvoll unterstützen, mit Präsenzformaten kombiniert werden. Um die bestehenden Lernumgebungen besser an diese veränderten Bedingungen anzupassen, hat die Hochschule Mainz die Auswirkungen der Online-Lehre auf die Studierenden und ihre Kompetenzentwicklung analysiert und reagiert nun mit der Umgestaltung von bestehenden, bislang aber ausschließlich auf die Präsenzlehre ausgerichteten Räumen in hybride Lernräume.
Mit der Umgestaltung der Lehr- und Lernumgebungen will die Hochschule Mainz Studierende besser auf die durch die Pandemie veränderten Voraussetzungen in der heutigen Arbeitswelt vorbereiten, in der digitale Werkzeuge nicht mehr wegzudenken sind. Durch multifunktionale Raumkonzepte, die sowohl selbstständige Projektarbeiten, ein selbstbestimmtes Lernen und ortsunabhängige Gruppenarbeiten ermöglichen, können Studierende den Umgang mit digitalen Werkzeugen erlernen und ihre Selbstlernkompetenzen und digitalen Kollaborationskompetenzen weiter ausbauen. So sollen Studierende in hybriden Lernumgebungen den Wechsel zwischen Lehr- und Projektarbeit, die digitale Zusammenarbeit und die Bearbeitung von Transferaufgaben mit zugeschalteten Praxispartnern einüben.
Hierfür werden unter anderem interaktive Medienwände, Präsentationsforen, Gruppen- und Videokonferenz-Rückzugsnischen, flexibel einsetzbare Trennwandmodule, multifunktionale Akustik- und Lichtlösungen, Maker Spaces mit entsprechender Geräteausstattung (z.B. 3-D-Drucker, Stecksysteme, Simulationstools) sowie Kollaborationssoftware eingerichtet. Diese Tools stehen den Studierenden auch außerhalb der Lehre zur Verfügung. Die Schaffung einer hybriden Lehr- und Lernumgebung dient der besseren Umsetzung neuer Ideen und stärkt die Innovationskompetenzen der Studierenden.