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Staatssekretärin Nicole Steingaß: Hebammengeleiteter Kreißsaal am Klinikum Worms stärkt geburtshilfliche Versorgung in Rheinland-Pfalz

In einem hebammengeleiteten Kreißsaal erhalten Familien die Möglichkeit, gemeinsam mit einer Hebamme die Geburt individuell nach ihren Wünschen und Vorstellungen zu gestalten. Durch die Förderung in Höhe von insgesamt 210.000 Euro unterstützt das Land die Einrichtung hebammengeleiteter Kreißsäle an insgesamt sieben Klinikstandorten in Rheinland-Pfalz. Heute fand die offizielle Eröffnung des neuen Hebammenkreißsaals am Klinikum Worms statt. Damit ist das Klinikum das erste Krankenhaus in Rheinland-Pfalz, das werdenden Eltern dieses zusätzliche geburtshilfliche Angebot zur Verfügung stellt. Der Hebammenkreißsaal soll eine „1 zu 1“ Betreuung durch eine Hebamme ermöglichen und durch diese kontinuierliche Betreuung eine natürliche interventionsarme Geburt fördern.

Diese Möglichkeit zu haben, ist eine echte Bereicherung und ein Meilenstein für die Versorgung mit Angeboten der Geburtshilfe in dieser Region“, so Nicole Steingaß, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit. „Der Beruf der Hebamme hat einen unschätzbaren Wert für unsere Gesellschaft. Ihr Beruf ist nicht nur einer der ältesten, sondern auch der menschlichsten. Mit ihrer Erfahrung und Einfühlsamkeit ermöglichen sie eine moderne und patientenorientierte Geburtshilfe.“

Den neuen Hebammenkreißsaal am Klinikum Worms gibt es seit dem 1. Oktober 2024. Es handelt es sich um ein zusätzliches Betreuungskonzept zur ärztlich geleiteten Geburt, sodass die Eltern wählen können zwischen einem hebammen- und einem ärztlich geleiteten Kreißsaal. Die Geburten werden im Kreißsaal nur von Hebammen betreut. Sie arbeiten dort selbstständig ohne das Zutun einer Ärztin oder eines Arztes. Nur wenn Komplikationen auftreten oder eine Betäubung gegen die Schmerzen, wie eine Periduralanästhesie (PDA) notwendig wird, wird eine Ärztin oder ein Arzt hinzugezogen. Eine Entbindung im Hebammenkreißsaal ist ab der 37. Schwangerschaftswoche möglich, wenn die Schwangerschaft bisher komplikationslos verlaufen ist und keine Risikofaktoren vorliegen. Hierzu existiert ein standardisierter, interprofessionell erarbeiteter Kriterienkatalog, anhand dessen evaluiert wird, ob eine Entbindung in einem Hebammenkreißsaal möglich ist. In Worms ist der Hebammenkreißsaal weder räumlich noch personell vom ärztlich geleiteten Kreißsaal getrennt. Sollte die Situation es erfordern, steht ein Team aus Kinderärzten und Gynäkologen unverzüglich zur Verfügung.

„Es ist der Landesregierung ein besonderes Anliegen, die geburtshilfliche Versorgung in Rheinland-Pfalz weiter zu stärken und den werdenden Eltern ein umfassendes Versorgungsangebot machen zu können“, sagte die Staatssekretärin. Ihr sei bewusst, dass die Umsetzung dieses Projektes das Engagement, die Koordination und die Zusammenarbeit sehr vieler Akteure im Klinikum erfordert habe und dankte allen Beteiligten für den unermüdlichen Einsatz.

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