„Die rheinland-pfälzische Wissenschaftslandschaft ist mit ihrer Forschung an Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz bereits breit und differenziert aufgestellt. Es ist daher ein großartiges Signal, dass gleich vier Projekte unserer Hochschulen so erfolgreich bei der Ausschreibung des Bund/Länder-Programms waren. Mit knapp acht Millionen Euro fließt ein stattlicher Anteil der Förderungen in unser Bundesland“, betonte Wissenschaftsminister Clemens Hoch. Die nun angelaufenen Projekte würden auch dazu beitragen, dass die von Wirtschaft und Gesellschaft zukünftig benötigten KI-Fachkräfte in ausreichender Zahl ausgebildet werden würden.
Im vergangenen Jahr hatten Bund und Länder die Förderinitiative „KI in der Hochschulbildung“ mit einem Fördervolumen von 133 Millionen Euro aufgelegt. Ziel ist die stärkere Anwendung der Künstlichen Intelligenz (KI) in Studium und Lehre sowie die Nutzung der KI zur Verbesserung der Bildungsangebote. Insgesamt konnten 40 Einzel- und 14 Verbundprojekte an deutschlandweit 81 Hochschulen, die von der Bund-Länder-Initiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“ gefördert werden, an den Start gehen. Bund und Länder möchten mit der Förderinitiative und den dafür bereitgestellten Mitteln von bis zu 133 Millionen Euro die Schlüsseltechnologie Künstliche Intelligenz wirksam in die Breite des Hochschulsystems tragen. Mit den Fördermitteln werden Hochschulen unterstützt, Künstliche Intelligenz in der Lehre besser zu nutzen und die Fachkräfte von Morgen mit einer wichtigen Kompetenz auszustatten. Gefördert werden sowohl Maßnahmen zur Entwicklung von Studiengängen oder einzelnen Modulen im KI-Bereich als auch der Aufbau KI-gestützter Systeme an den Hochschulen, etwa durch den Aufbau intelligenter Assistenzsysteme oder KI-basierter Lern- und Prüfungsumgebungen.
Die neu eingeworbenen Projekte unterstützen die KI-Agenda des Landes, die im vergangenem Herbst veröffentlicht wurde. Sie hat zum Ziel, eine gezielte, zukunftsorientierte Weiterentwicklung in der Erforschung und Anwendung der KI in Rheinland-Pfalz zu fördern. So werden die Investitionen des Landes zur Stärkung der rheinland-pfälzischen Wissenschaftslandschaft im KI-Bereich von bisher eingeplanten 18 Millionen Euro bis Ende 2023 auf 36 Millionen Euro verdoppelt. Wichtige Bausteine der Agenda sind bereits umgesetzt, wie die Gründung der KI-Allianz, die Ernennung eines KI-Botschafters und einer KI-Botschafterin sowie einer KI-Lotsin, ebenso wie gezielte Projekt- und Forschungsförderungen. Die Umsetzung weiterer Elemente der KI-Agenda sind angestoßen, wie die Einrichtung einer KI-Academy, die Einrichtung neuer KI-Professuren sowie die Gründung von KI-Labs.
Hintergrund:
Mit einem Fördervolumen von knapp zwei Millionen Euro kann die Hochschule Trier das Projekt „KI RollOut – Interdisziplinäre und individuelle KI-Kompetenzen stärken“ realisieren. Die Hochschule wird KI-Kompetenzen zentral in interdisziplinären Studien-, Qualifizierungs- und Unterstützungsangeboten verankern, welche offen und zielgruppenorientiert gestaltet sind. Hierdurch sollen zukünftige akademische Fachkräfte KI-Kompetenzen frühzeitig in ihren Studien nutzen können.
Die Technische Universität Kaiserslautern erhält 1,56 Millionen Euro, um ein „Individualisiertes und studienbegleitendes KI-ePortfolio für die Studieneingangsphase in MINT-Studiengängen“ (KI4TUK) aufzubauen. Dabei werden Methoden der psychometrischen Datenerfassung und -analyse durch sensorbasierte Daten zur Lernunterstützung genutzt.
Mit dem „Interdisziplinären Hub zur Vermittlung von Kompetenzen in Entwicklung, Umgang und Anwendung von erklärbaren, vertrauenswürdigen, resilienten und sicheren KI-Verfahren“ (ICH-evrsKI) der Universität Koblenz-Landau soll ein Netzwerk über die vier Profilbereiche gebildet werden. Über dieses werden Kompetenzen zum Umgang mit KI in alle Studiengänge und -fächer eingebracht. Die Universität erhält zur Umsetzung des Hub am Standort Koblenz knapp 1,9 Millionen Euro.
Der Verbundantrag unter Federführung der Hochschule Mainz und unter Beteiligung der Hochschule Trier zielt darauf ab, die Lehre von KI-Themen und -Methoden nachhaltig in der gesamten Breite im Fachbereich Gestaltung zu verankern. Für den Verbund „KI begreifbar machen und begreifen: Technologie und Gesellschaft verbinden durch Gestaltung“ werden der Hochschule Mainz 1,48 Millionen Euro und der Hochschule Trier über 770.000 Euro zur Verfügung gestellt.