| MINT-Studienorientierung

Wissenschaftsminister Clemens Hoch: Landesförderung für innovative Projekte zur MINT-Studienorientierung im ländlichen Raum

„Ich freue mich, dass wir heute acht innovativen Projekten zur „MINT-Bildung und Studienorientierung im ländlichen Raum“ den Zuschlag für eine zusätzliche Förderung in diesem Jahr geben können. Diese Projekte zielen auf den wichtigen Übergang zwischen Schule und Hochschule und haben außerdem noch den ländlichen Raum besonders im Fokus“, sagte Wissenschaftsminister Clemens Hoch heute anlässlich der Bekanntgabe der Förderung in Höhe von insgesamt 41.190 Euro. „Es sind ausgesprochen innovative und spannende neue Ideen dabei. Pandemie, Digitalisierung und Klimawandel, das sind alles Themen, die uns aktuell sehr bewegen. Um diese effektiv und zielgerichtet anzugehen, benötigen wir gut ausgebildete Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus den MINT-Fachbereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik“, so Hoch.

„Mit der MINT-Strategie hat die Landesregierung einen umfassenden Prozess auf den Weg gebracht, mit dem wir Rheinland-Pfalz zu einem starken MINT-Land machen. Spielerische MINT-Förderung beginnt bei uns schon in der Kita und wird über die Grund- und weiterführenden Schulen bis hin zur Berufswahl konsequent weitergeführt. Diese Förderung wird auch in den acht MINT-Regionen gelebt, dort haben sich unter anderem Schulen, Hochschulen, Kammern, Wissenschaft und Wirtschaft vernetzt, um die MINT-Bildung vor Ort zu stärken“, so Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig, die 2016 mit ihrer MINT-Initiative den Grundstein für die heutige MINT-Strategie gelegt hatte.

Die Hochschulen konnten in Kooperation mit den bereits acht in den vergangenen Jahren ausgezeichneten MINT-Regionen, die gemeinsam von Bildungs-, Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium seit 2018 gefördert wurden, Projektmittel beantragen.

Der Nachwuchs in diesen zukunftsweisenden Fächern sei noch immer zu gering. „Wir wollen mit dieser zusätzlichen Förderung zur Studienorientierung in den MINT-Fächern bereits Schülerinnen und Schüler erreichen. Die Orientierung für spannende Studienmöglichkeiten wird bereits in der Schule gelegt“, sagte der Wissenschaftsminister.

Mit der Förderung „MINT-Bildung und Studienorientierung im ländlichen Raum“ strebt das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit den Ausbau der bisher ausgezeichneten MINT-Regionen an. Die staatlichen Hochschulen in Rheinland-Pfalz waren aufgerufen, ihre vorhandenen Kompetenzen und Maßnahmen für die Studienorientierung im MINT-Bereich in die bisher ausgezeichneten MINT-Regionen in Rheinland-Pfalz einzubringen und sich mit diesen zu vernetzen, um insbesondere den ländlichen Raum noch stärker in die MINT-Regionen einzubeziehen.

Unterstützt von der MINT-Geschäftsstelle Rheinland-Pfalz hatte das Wissenschaftsministerium den Förderaufruf „MINT-Bildung und Studienorientierung im ländlichen Raum“ gestartet. Die staatlichen Hochschulen konnten in Kooperation mit den auszeichneten MINT-Regionen bis Anfang August Konzepte einreichen. Die geförderten Projekte wie z.B. gendersensible MINT-Förderung, mobile MINT-Workshops oder auch MINT-Labore und MINT-Mobile“ werden bis Ende des Jahres umgesetzt.

Folgende Projekte der Hochschulen werden gefördert:

„MINTN-Experimentierpass“: Die Universität Koblenz-Landau, Campus Landau plant mit der MINT-Region Biosphärenreservat Pfälzerwald den „MINTN-Experimentierpass". Dieser soll die Teilnehmenden in ihrer Orientierung für ein MINT-Studium begeistern. Im Fokus steht die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Nachhaltigkeitszielen. Zielgruppe sind Jugendliche von 10 bis 18 Jahren.
Inhalt: Der „MINT-Experimentierpass" der Universität Landau bietet Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren ein niederschwelliges Angebot in Form von regelmäßigen Nachmittagsangeboten an der Universität Landau. Im Fokus wird die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) stehen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen durch Anschaulichkeit, Praxisbezug und Kompetenzorientierung für ein MINT-Studium begeistert und die vorhandenen Netzwerke zwischen der Universität in Landau und dem ländlichen Raum des Biosphärenreservats unterstützt und ausgebaut werden.

Gendersensible MINT-Förderung mit den Arbeitsschwerpunkten Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Digitalisierung und Klimawandel in direktem Bezug zur Region, entwickelt von der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz gemeinsam mit den MINT-Regionen Neuwied und Mayen-Koblenz. Ziel des Projektes ist es, Mädchen und junge Frauen für MINT-Studiengänge und -Berufe zu gewinnen. Zielgruppe sind Schülerinnen der 5. bis 7. Klasse.
Inhalt: Im Rahmen von schulischen MINT-AG´s wird die Universität Koblenz Mädchen und junge Frauen für MINT-Studiengänge und -Berufe gewinnen und damit langfristig der Frauenanteil in diesen Studiengängen und Berufen erhöhen. Die Besonderheit bei diesem Projekt sind Mentorinnen, d.h. MINT-Studentinnen, die im Rahmen des Mentoring-Ansatzes als Vorbilder fungieren. Sie leiten die praktischen Übungen an und berichten über ihren eigenen Werdegang.

Die Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz plant mit den MINT-Regionen Mayen-Koblenz und Neuwied ein besonderes Werben für ein Studium des Faches Mathematik mit einem besonderen Fokus auf den Lehramtsstudiengängen.
Inhalt: Schüler und insbesondere Schülerinnen sollen mit dem Angebot der Universität Koblenz für ein Mathematikstudium mit dem Fokus Lehramtsstudiengänge motiviert werden. Die Veranstaltung teilt sich in zwei Blöcke auf: Zum einen gibt es am Vormittag Vorlesungen und zum anderen am Nachmittag praktische Übungen.

Transportable Experimentierstation: Die Hochschule Kaiserslautern, Campus Pirmasens beabsichtigt gemeinsam mit der MINT-Region Biosphärenreservat Pfälzerwald ihre Experimentierstation transportabel zu gestalten für Schulen im Umfeld von Pirmasens und Kaiserslautern.
Inhalt: Die Hochschule Kaiserslautern möchte am Campus Pirmasens mit Hilfe eines Escape Room Spiels mit dem Titel „Das verlassene Labor“ Jugendlichen ab 16 Jahren einen spielerischen Zugang zur Chemie bieten. Die Schülerinnen und Schüler werden bei diesem Spiel nicht real eingeschlossen, sondern „entkommen“ einem mithilfe von Spielkarten kreierten, imaginären Labor.

Die Hochschule Trier am Umwelt-Campus Birkenfeld plant mit der MINT-Region Nationalparkregion Hunsrück-Hochwald plus ein Innovationslabor Digitalisierung u.a. mit: Robotik, Biotechnik, Erneuerbaren Energien und einem Ökologie-Labor. Zielgruppe sind ausgewählte MINT-Grund-/Leistungskurse/AGs der regionalen weiterführenden Schulen.
Inhalt: Die Hochschule Trier will am Umwelt Campus Birkenfeld Jugendliche mit einem MINT-Schnuppertag für ein MINT-Studium begeistern. Hierzu wird es allgemeine Informationen über die Hochschule sowie über MINT-Studiengänge geben. In Laborkursen zu Themen wie z. B. Biotechnik oder Ökologie-Labor können sich die Schülerinnen und Schüler ausprobieren und sich im Anschluss austauschen.

Die Hochschule Koblenz, Campus Koblenz wird mit der MINT-Region Mayen-Koblenz ein MINT-Mobil einsetzen. Zielgruppe sind Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 2, zwischen 15 und 18 Jahren.
Inhalt: Das MINT-Mobil fährt nach Vereinbarung weiterführende Schulen an und bietet nach einem kurzen Theorieteil 3-4 verschiedene Module zum Mitmachen an, in denen die Schülerinnen und Schüler z. B. eine Boombox für das Smartphone oder ein Lauflicht wie bei einem Audiblinker bauen. Die Betreuung der Workshops erfolgt durch MINT-Studierende der Hochschule Koblenz, die meistens nur wenig älter als die Jugendlichen sind und übernehmen daher nicht den Part der Lehrkraft, sondern werden als junge Erwachsene mit Vorbildfunktion wahrgenommen. Dies senkt die Hemmschwelle und verbessert die Kommunikation.

Die Hochschule Trier plant mit der MINT-Region Eifel einen monoedukativen Workshop für Schülerinnen. Dort soll der spielerische Zugang zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Luftreinhaltung und Luftströmung erlernt werden. Zielgruppe: Schülerinnen der Klassenstufen 5-8.
Inhalt: Mit dem Projekt soll der spielerische Zugang zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Luftreinhaltung und Luftströmung vermittelt werden. Mädchen sollen hier einen Ansatzpunkt erhalten, sich im weitesten Sinne mit Lüftungstechnik und ihren physikalischen Grundlagen auseinanderzusetzen. Die Durchführung des Projekts wird von Studierenden begleitet, so dass hier ein früher Austausch zum Thema MINT-Studium auf Augenhöhe stattfinden kann.

Die TH Bingen wird gemeinsam mit der MINT-Region Mainz-Bingen sowie Ausbau in umliegenden Landkreis Bad Kreuznach mobile MINT Workshops insbesondere im Kunststoff-Design und -Fertigung mit einem 3D-Drucker anbieten. Zielgruppe sind Oberstufenschülerinnen und -schüler der weiterführenden Schulen des MINT-Regional-paten Landkreis Bad Kreuznach.
Inhalt: Die TH Bingen plant im Hinblick auf den Fachkräftemangel im Bereich Kunststoff-technik Workshops an weiterführenden Schulen, um Schülerinnen und Schüler für ein naturwissenschaftlich-technisches Studium, insbesondere für Kunststoff-Design und -Fertigung zu begeistern.

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