„Die Vernetzung der rheinland-pfälzischen Wissenschaftseinrichtungen mit internationalen Partnern – von Belgien, Schottland und Spanien bis nach Ägypten und Thailand – unterstreicht die weltweite Verbundenheit und Leistungsfähigkeit der Biotechnologieforschung in unserem Land“, betont Wissenschaftsminister Clemens Hoch. „Dass gleich fünf Projekte nach einem intensiven Auswahlverfahren mit externer Begutachtung erfolgreich waren, zeigt die internationale Anschlussfähigkeit rheinland-pfälzischer Forschung. Gerade in Zeiten vermeintlich zunehmender Isolation freut mich dieses Signal gemeinsamer Stärke ganz besonders.“
Auch die am Begutachtungsprozess beteiligten Mitglieder des Biotechnologiebeirats, Frau Dr. Sabine Nikolaus und Herr Dr. Hendrik von Büren, sowie der Landeskoordinator für Biotechnologie, Prof. Dr. Eckhard Thines, lobten die Qualität der Projekte und zeigten sich sehr erfreut. „Als Landekoordinator ist es für mich immer wieder beeindruckend zu sehen, wie vielfältig und engagiert die biotechnologische Forschung in Rheinland-Pfalz betrieben wird – und wie stark sie dabei international vernetzt ist. Ich bin schon heute gespannt auf die Ergebnisse dieser Projekte“, so Professor Dr. Thines. „Aus marktwirtschaftlicher Perspektive sind diese Projekte ebenfalls wichtig und interessant, denn sie setzen sich mit gesellschaftsrelevanten Fragestellungen auseinander und wenden wissenschaftliche Methoden gezielt darauf an. Bei einem erfolgreichen Verlauf können sie damit prototypisch für einen gelingenden Transfer von Wissenschaft in die Praxis sein“, erklärten Frau Dr. Nikolaus und Herr Dr. von Büren unisono.
Im Rahmen der neuen Fördermaßnahme „Biotech Fellows international“ hat Wissenschaftsminister Clemens Hoch fünf Projektförderbescheide mit einem Gesamtvolumen von knapp einer Million Euro an folgende Einrichtungen übergeben: die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern–Landau, das Institut für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung, das Leibniz-Institut für Resilienzforschung sowie das Max-Planck-Institut für Polymerforschung. Die Projekte sind über zwei Jahre bis 2027 angelegt und decken eine große Bandbreite biotechnologischer Anwendungsfelder ab:
Die RPTU verfolgt in zwei Projekten die nachhaltige und effiziente Kultivierung von Basilikum für die entzündungshemmende Wirkstoffforschung in Kooperation mit der Tanta-Universität (Ägypten) sowie die Veränderung von Bakterieneigenschaften zur Verbesserung der Hautkrebstherapie in Zusammenarbeit mit der Universität Córdoba (Spanien).
Das IBWF untersucht gemeinsam mit der Glasgow Caledonian University (Schottland) die Nutzung von Pilzen, um die Kommunikation kariesverursachender Bakterien zu stören, ohne diese abzutöten, und dabei die schützende Funktion der Mundschleimhaut zu erhalten.
Das Leibniz-Institut für Resilienzforschung entwickelt in Kooperation mit der Universität Gent (Belgien) Nanopartikel zur Behandlung von Depressionen weiter.
Das Max-Planck-Institut für Polymerforschung arbeitet mit dem Vidyasirimedhi Institute of Science and Technology (Thailand) an sogenannten Nanocarriern für die gezielte Behandlung von Autoimmunerkrankungen des Gehirns.