Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat sich das Thema Nachhaltigkeit im Koalitionsvertrag als eine Kernaufgabe gesetzt. Mit der Novelle des Hochschulgesetzes in 2019 wurde diese Aufgabe noch einmal betont. Nachhaltigkeit bedeutet Zukunft. So haben die Hochschulen, unabhängig von politischen Entscheidungen, schon in den Jahren zuvor viel Eigeninitiative gezeigt und einige Projekte, wie beispielsweise die realisierten Green Offices als zentrale Anlaufstellen zu allen Belangen rund um Nachhaltigkeit an einigen Hochschulen oder die Auszeichnung zur Fair-Trade-Universität, im Kontext der Nachhaltigkeitsziele umgesetzt. Insgesamt lässt sich sagen, dass an den Hochschulen im Land ein grundlegendes Bewusstsein und eine große Bereitschaft zur Etablierung von Nachhaltigkeitsprojekten besteht.
„Die Studienergebnisse zeigen, dass sich alle Hochschulen auf den Weg in Richtung Nachhaltigkeit gemacht haben, aber unterschiedlich weit gekommen sind. Dabei konnten bereits viele Projekte und Ziele umgesetzt werden“, sagt Prof. Dr. Klaus Helling, Projektleiter der Studie, der auch Mitglied im Zukunftsrat Nachhaltige Entwicklung Rheinland-Pfalz ist. „Wir haben die Umsetzung von Nachhaltigkeit an Hochschulen in verschiedenen Handlungsfeldern begutachtet: Forschung, Lehre, Governance, Transfer und Betrieb. Befragt wurden dabei auch alle Akteurs- und Statusgruppen der Hochschule, wie die Studierendenschaft, Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung und Lehre, die Verwaltungs- und Betriebsleitungen und die Präsidien. Bei den Ergebnissen muss man natürlich berücksichtigen, dass die Hochschulen in Profil und Schwerpunktsetzung durchaus unterschiedliche Voraussetzungen haben.“
Wissenschaftsminister Hoch hatte die Studie im August 2022 bei Prof. Dr. Klaus Helling in Auftrag gegeben, um einen umfassenden Überblick über die Aktivitäten und strategischen Ziele im Bereich der nachhaltigen Entwicklung an den Hochschulen zu bekommen. „Bisher wussten wir zwar, dass die Hochschulen in dem Bereich aktiv sind, aber wir bekamen immer nur die Hotspots an Projekten mit“, sagt Minister Hoch. „Mit der Studie ist für uns erstmals ein ganzheitlicher Überblick gewährt, der es uns, aber auch den Hochschulen ermöglicht, in den Austausch zu gehen und gemeinsam Ziele und Themen in der Nachhaltigkeit zu definieren und weiterzuentwickeln. Die Ergebnisse stellen für mich keine Rangliste der nachhaltigsten Hochschulen dar. Sie sind vielmehr ein Arbeitsdokument für die Hochschulen intern und für die Kommunikation der Hochschulen untereinander.“
Ideen für die nächsten Schritte wurden schon in den an die Vorstellung der Studienergebnisse anschließenden Workshops gesammelt. Hier wurden auf Basis der unterschiedlichen Handlungsfelder die Ergebnisse diskutiert und mögliche erste Maßnahmen abgeleitet. Das übergeordnete Ziel ist es, einen dialogorientierten Nachhaltigkeitsprozess zu etablieren, um die Vernetzung der rheinland-pfälzischen Hochschulen in der nachhaltigen Entwicklung aufzubauen und zu verstetigen.