Wissenschaftsminister Clemens Hoch überreichte heute die Landesförderung für 2021 in Höhe von rund 233.000 Euro an die Projektpartner. Insgesamt wird eine Förderung über die nächsten vier Jahre angestrebt: „Das gemeinsame Projekt des Instituts für Molekulare Biologie, der Mainzer Universität und der Universitätsmedizin zur Alternsforschung ist nicht nur wissenschaftlich von höchster Bedeutung, sondern auch für unsere Gesellschaft immens wichtig. Gesundes Altern ist eine zentrale Voraussetzung einer älter werdenden Gesellschaft, um die Lebensqualität eines jeden Einzelnen auch im hohen Alter zu sichern. Ich freue mich, dass unsere leistungsstarken Mainzer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IMB, der JGU und der UM hier ihre großen Kompetenzen ergänzend in dieses Projekt einbringen, um gemeinsame Forschungsergebnisse zu entwickeln, die gesellschaftlich von so großer Bedeutung sind.“
Wissenschaftsminister Clemens Hoch weiter: „Wie leistungsstark unsere Forschungslandschaft ist, wurde nicht zuletzt bei der Entwicklung des COVID-19 Impfstoff Comirnaty durch das Mainzer Unternehmen BioNTech sichtbar. Die langjährige Forschung an der JGU und der UM ist ein zentraler Ausgangspunkt für wichtige wissenschaftliche Entwicklungen. Im Zusammenwirken mit der außeruniversitären Forschung liegen große Chancen - im Falle der Impfstoffentwicklung mit der gemeinnützigen TRON GmbH. Hier zeigt sich besonders eindrucksvoll, dass die nachhaltige Forschungsförderung durch das Land Früchte trägt, von denen die Gesellschaft profitiert."
„Das SHARP-Projekt schafft eine wichtige Brücke zwischen der molekularen Grundlagenforschung des Instituts für Molekulare Biologie und der klinischen Forschung unserer Universitätsmedizin,“ so der Präsident der JGU, Prof. Dr. Georg Krausch. „Auf diese Weise werden unsere Aktivitäten in der Alternsforschung um ein wichtiges Element ergänzt. Wir danken der Landesregierung für dieses klare Bekenntnis zu exzellenter Forschung.“
Prof. Dr. Christof Niehrs, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Molekulare Biologie: „Die SHARP-Programmförderung ist ein wichtiger Baustein in der Landesinitiative zur Förderung der molekularen Alternsforschung. Damit werden interdisziplinäre Brückenprojekte zwischen Klinikern und Grundlagenwissenschaftlern möglich, die unsere Forschung zum Wohl zukünftiger Patienten noch besser verzahnt.“
Prof. Dr. Ulrich Förstermann, wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin: „Das gemeinsame Projekt SHARP ist die logische Konsequenz der jahrelangen Zusammenarbeit zwischen IMB, Universität und Universitätsmedizin in der Forschung, aber auch bei der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Wir freuen uns, in das gemeinsame Programm zur Alternsforschung unsere Stärken im Bereich der Grundlagenforschung, translationalen und klinischen Forschung, vor allem in den wissenschaftlichen Schwerpunkten Immunologie, Neurowissenschaften, kardiovaskulärer Forschung und Krebsforschung einbringen zu können. Die SHARP-Projekte werden sowohl von unseren Altersmodellen in der Grundlagenforschung als auch von den Proben und Daten der langfristig angelegten Bevölkerungsstudien an der Universitätsmedizin, wie der Gutenberg Gesundheitsstudie sowie den Studien AgeGain und LORA profitieren. Zudem stellen wir in unseren Core Facilities modernste Analyseverfahren für das gemeinsame Alternsforschungsprogramm zur Verfügung.“
Die am gemeinsamen Forschungsprojekt „SHARP“ beteiligten Partner sind wichtige Akteure am BiotechnologiestandortRheinland-Pfalz, den die Landesregierung in den nächsten Jahren konsequent ausbauen will. Das Land Rheinland-Pfalz setzt daher die starke Förderung der vergangenen Jahre in den Lebenswissenschaften fort und wird mindestens 100 Millionen Euro in den nächsten zehn Jahren investieren. Diese sollen durch Bundes- und private Mittel verdoppelt werden. Weitere 10 Millionen Euro sollen als neue Schwerpunktinvestitionen in der aktuellen Legislaturperiode folgen. Mit Universitäts-Präsident Prof. Dr. Georg Krausch als Koordinators des Landes für Biotechnologie, konnte ein großer Kenner der Forschungslandschaft in Rheinland-Pfalz gewonnen werden, der international bestens verknüpft ist.
Hintergrundinformationen zum SHARP-Projekt:
Das Projekt „Science of Healthy Ageing Research Programme (SHARP)“ zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen den molekularbiologischen Grundlagenforschungsgruppen am IMB und den präklinischen und klinischen Forschungsgruppen an der UM zu verstärken. Es werden Projekte gefördert, in denen Grundlagenforscher direkt mit Patienten-orientierten Forschern zusammenarbeiten. Das Bündeln der Expertise von Grundlagenforschern und klinisch orientierten Wissenschaftlern führt zu einer schnelleren Anwendung von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung und stellt sicher, dass die Behandlung der Patienten an der Universitätsmedizin dem neuesten Stand medizinischer Forschung entspricht.
Die weitere Vernetzung der Akteure soll durch die Rekrutierung von Doktoranden für kollaborative Projekte zu dem Thema „Biologie des Alterns“ erreicht werden, die vom IMB und der UM gemeinsam betreut werden. SHARP verbindet daher die Stärken der IMB-Forschung auf dem Gebiet der molekularen Mechanismen, die der Alterung eines Organismus zugrunde liegen, mit den Stärken der UM-Forschung zu Krankheiten, die mit zunehmender Alterung verstärkt auftreten. Auf diese Weise wird SHARP ein breites Spektrum an Fachwissen bündeln und Forschung zu altersassoziierten Krankheiten und zu den wichtigsten molekularen Mechanismen, die dem Altern zugrunde liegen, sowie die Anwendung von Spitzentechnologien verbinden. Diese Breite und Tiefe wird dazu beitragen, bedeutende Fortschritte bei der Alternsforschung zu erzielen, die sich in klinisch anwendbaren Ansätzen für die Patienten niederschlagen werden. Der Wissenschaftsstandort Mainz ist für die Einrichtung von SHARP ideal positioniert, da bereits eine signifikante Anzahl an Grundlagen- und klinischen Forschern in einem breiten Spektrum von Schlüsselbereichen der Alternsforschung erfolgreich tätig sind.
Das Institut für Molekulare Biologie (IMB) ist ein Exzellenzzentrum in den Lebenswissenschaften auf dem Campus der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, welches durch die gemeinnützige Boehringer Ingelheim Stiftung und das Land Rheinland-Pfalz unterstützt wird. Das IMB betreibt Grundlagenforschung mit den Forschungsschwerpunkten DNA-Reparatur und die Epigenetik.