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Zwei Fraunhofer-Institute erhalten rund 600.000 Euro Förderung für ein Projekt zur Optimierung von chemischen Prozessen für die Arzneimittelherstellung

Das Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM in Mainz und das Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM in Kaiserslautern erhalten für ihr Verbundprojekt „DIGItal CHEMistry: Chemische Prozessuntersuchungen zur Entwicklung und Validierung eines Reaktormodells zur Vorhersage und Optimierung von Synthesen reaktiver Intermediate - DIGICHEM“ 599.511 Euro.

Katharina Heil, Ministerialdirektorin im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, überreichte den Förderbescheid bei ihrem Antrittsbesuch am IMM in Mainz an Prof. Dr. Michael Maskos, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Fraunhofer IMM, und an Prof. Dr. Karl-Heinz Küfer, Leiter des Bereichs Optimierung am Fraunhofer ITWM. „Die CO-VID-19-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig eine effiziente und zuverlässige Arzneimittelproduktion ist. Das Projekt „DIGICHEM“ leistet einen wichtigen Beitrag zur Souveränität Deutschlands in der Arzneimittelherstellung und hilft, die Produktion von Arzneimitteln schneller und umweltschonender zu gestalten. Die Kooperation der beiden Fraunhofer-Institute IMM und ITWM zeigt, wie wichtig interdisziplinäres Arbeiten in der Wissenschaft ist: Gemeinsam arbeiten sie am Transfer neuer Technologien in die Wirtschaft und stärken damit nachhaltig den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz“, so Katharina Heil.

Im Projekt „DIGICHEM“ soll die Herstellung wichtiger, häufig verwendeter reaktiver Zwischenprodukte optimiert werden. Diese reaktiven Intermediate basieren auf organometallischen Reagenzien des Magnesiums und werden vor allem in der Pharmaindustrie breit eingesetzt. Die beiden Fraunhofer-Institute wollen nun ein digitales Modell des chemischen Prozesses erstellen und anhand der gewonnenen Daten die Prozessschritte analysieren und optimieren. Dabei kommt auch künstliche Intelligenz zum Einsatz. Dies soll nicht nur die Produktionszeiten deutlich verkürzen, sondern durch die Identifikation der optimalen Prozessparameter auch den Einsatz von nachhaltigeren und umweltschonenderen Chemikalien, insbesondere durch die Einsparung von Lösungsmitteln, ermöglichen. Die Ergebnisse des Projekts tragen somit dazu bei, wichtige Zwischenprodukte für Arzneimittel in der Arzneimittelentwicklung, aber auch in der Arzneimittelproduktion schneller und umweltschonender herzustellen. „Damit erarbeiten wir uns gemeinsam mit dem ITWM einen weiteren Kompetenzbaustein, um die enormen Herausforderungen des Transformationsprozesses in der chemischen Industrie mit entsprechenden Angeboten begleiten zu können, mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit des Chemiestandorts Deutschland und insbesondere Rheinland-Pfalz zu erhalten und zu stärken“, betont Prof. Michael Maskos, Institutsleiter des Fraunhofer IMM.

Hintergrund 

Das Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM in Mainz ist seit Anfang 2018 ein eigenständiges Fraunhofer-Institut und gliedert sich in die Bereiche: Chemie, Energie und Diagnostik. Das Fraunhofer IMM hatte 2023 rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und einen Gesamtetat von 16 Millionen Euro.


Das Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM in Kaiserslautern wurde 1995 gegründet und bis 2000 vom Land Rheinland-Pfalz grundfinanziert. Im Jahr 2001 wurde es als Institut in die Fraunhofer-Gesellschaft aufgenommen. Das Fraunhofer ITWM hat knapp 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und einen Gesamtetat von knapp 40 Millionen Euro. Das ITWM forscht auf dem Gebiet der Entwicklung, Implementierung und Anwendung mathematischer Methoden zur Modellierung, Simulation und Optimierung innovativer Produkte, Prozesse und Dienstleistungen für Wirtschaft und Gesellschaft.

 

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