| Universitätsmedizin Mainz

Der Fachbereichsrat der Universitätsmedizin Mainz hat in seiner heutigen Sitzung den Vorschlag des Aufsichtsrates für einen neuen Wissenschaftlichen Vorstand abgelehnt. Dazu erklärt Aufsichtsratschef und Wissenschaftsminister Clemens Hoch:

„Der Fachbereichsrat hat in eigener Zuständigkeit und völlig frei seine Wahl getroffen. Auch wenn diese zu respektieren ist: Ich bedaure das Ergebnis sehr. Das Gremium hat eine Chance vertan, einen konstruktiven Beitrag zum bisher sehr gelungenen Neustart an der Universitätsmedizin Mainz zu leisten. Und dies, obwohl drei Mitglieder des Fachbereichsrats, darunter beide Prodekane, in den Auswahlprozess des Aufsichtsrats vollumfänglich einbezogen waren. Die negative Entscheidung offenbart nun, dass eine Mehrheit nach wie vor nicht daran interessiert ist, den Blick nach vorne zu richten. Ich appelliere an die Köpfe der Vernunft im Sinne der Institution, der Spitzenmedizin, der Spitzenforschung und vor allem für die Patientinnen und Patienten, den Schalter umzulegen und an der Zukunftsgestaltung mitzuarbeiten.

Unabhängig davon, dass die Suche nach einem neuen wissenschaftlichen Vorstand weitergeht werden notwendige Reformen innerhalb der Universitätsmedizin mit Hochdruck umgesetzt. Dies gilt vor allem für die Novellierung des Universitätsmedizingesetzes und die Zentrenbildung. Das Signal, das der Fachbereichsrat mit seiner Ablehnung der internen Kandidatin ausgesandt hat, erschwert die Suche ohne Zweifel. Letztlich ist es aber der Gesamtruf, der die Universitätsmedizin ausmacht, und der kann sich sehen lassen."

Der Minister kündigte im Hinblick auf die gescheiterte Wahl an, dass im Rahmen der UMG-Novelle auch das Verfahren zur Besetzung des Wissenschaftlichen Vorstands auf den Prüfstand gestellt werde. „Wir wollen diesen Prozess anpassen, um schneller und verbindlicher im Falle einer Vakanz eine Auswahl treffen zu können. Das ist wichtig, damit der wichtige Bereich Forschung und Lehre verlässlich geführt werden kann und keine langen Interims-Zeiten entstehen. Ich werde deshalb dem Landesgesetzgeber im Rahmen der aktuellen Gesetzgebungsvorhaben zum Universitätsmedizingesetz vorschlagen, eine aus Fachbereichsrat und Aufsichtsrat paritätisch besetzte Findungskommission einzurichten, die abschließend entscheiden kann“, erläutert der Wissenschaftsminister. 

Hintergrund:
Der Aufsichtsrat der Universitätsmedizin Mainz hatte beschlossen, dem Fachbereichsrat Univ.-Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke als neuen Wissenschaftlichen Vorstand vorzuschlagen. Professorin Weinmann-Menke ist aktuell Leiterin der Abteilung für Nephrologie, Rheumatologie und Transplantationsmedizin der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik sowie Programmdirektorin von TRANSMED, der „Research School of Translational Biomedicine“. Sie kennt die Universitätsmedizin sehr gut durch ihre Tätigkeit als Leiterin der Nephrologie und genießt in Mainz hohes Vertrauen. Darüber hinaus zeichnet sie sich durch exzellente Leistungen in Forschung und Krankenversorgung aus.

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