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Gesundheitsminister Clemen Hoch: Wir verbessern die Versorgung für Rheuma-Patienten im Land

Viele Menschen leiden unter den Symptomen einer rheumatischen Erkrankung, Tendenz auch in Rheinland-Pfalz steigend. Diese reichen von chronischen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen bis hin zu schwerwiegenden Entzündungen innerer Organe. Davon betroffen sind nicht nur ältere Menschen, sondern auch junge Erwachsene und Kinder. Moderne Therapien, interdisziplinäre Versorgungskonzepte und ein früher Behandlungsbeginn spielen eine entscheidende Rolle, um Lebensqualität zu erhalten und Folgeschäden zu vermeiden.

Der Landesregierung sind die bestehenden medizinischen Herausforderungen in der ärztlichen Betreuung in diesem Bereich sehr bewusst. Die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit rheumatischen Erkrankungen stellt – nicht zuletzt durch die begrenzte Zahl spezialisierter Fachärztinnen und Fachärzte – eine zunehmende Herausforderung dar. „Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, der steigenden Lebenserwartung und der wachsenden Zahl von Menschen mit chronischen Erkrankungen gewinnt die rheumatologische Versorgung erheblich an Bedeutung. Rheumatische Erkrankungen betreffen viele Betroffene über Jahrzehnte hinweg und erfordern eine kontinuierliche, interdisziplinäre Betreuung. Dieser Verantwortung stellen wir uns als Landesregierung: Mit dem ‚Aktionsplan zur Stärkung der rheumatologischen Versorgung in Rheinland-Pfalz‘ schaffen wir die Grundlage, die Versorgung strukturell und nachhaltig zu verbessern und die Behandlungsmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten in unserem Land zu erweitern“, betont Gesundheitsminister Clemens Hoch. „So werden wir etwa Medizinstudierenden in der Unimedizin im Rahmen des praktischen Jahres ab dem Wintersemester 2025/26 ein Wahlfach Rheumatologie anbieten. Außerdem fördern wir das Projekt TELE-RHEUMA plus, bei dem telemedizinische Rheuma-Sprechstunden in Hausarztpraxen auf dem Land angeboten werden", so der Minister.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind bei Rheumaerkrankungen entscheidend für den Therapieerfolg. Hier können die Hausärztinnen und Hausärzte eine wichtige Rolle einnehmen. Das Projekt „TELE-RHEUMA plus – Gemeinsam versorgen: Rheumatologische Expertise für die hausärztliche Praxis“ der Universitätsmedizin Mainz ist bereits im Juli dieses Jahres an den Start gegangen. Ziel des Projektes ist es, durch Schulung und regelmäßige rheumatologisch-fachärztliche Tele-Rheuma-Konferenzen zwischen Hausärztinnen und -ärzten und der Rheumatologie der Universitätsmedizin Mainz die Frühdiagnose und Versorgung zu verbessern. Das ebenfalls von der Landesregierung geförderte Projekt ‚Rheuma plus Präzision‘ ergänzt das TELE-RHEUMA plus-Projekt sinnvoll, da es darauf abzielt, Betroffene nach der Diagnose möglichst schnell in eine optimierte Ersttherapie zu überführen. Das Land fördert das Projekt an der Universitätsmedizin Mainz mit rund 333.300 Euro.

„Es ist ein wichtiges Signal, dass die Politik und das Land Rheinland-Pfalz die rheumatologische Versorgung als zentrale gesundheitspolitische Aufgabe anerkennen und deren Verbesserung entschlossen vorantreiben. Mit den aktuellen Pilotprojekten und den richtungsweisenden Maßnahmen des Rheuma-Aktionsplans eröffnet sich die Chance, die Versorgungssituation in den kommenden Jahren nachhaltig zu stärken – insbesondere durch eine frühzeitigere Diagnostik, eine engere interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie den Einsatz innovativer Versorgungsmodelle“, betont Univ.-Prof. Dr. Andreas Schwarting, Leiter des Schwerpunktes Rheumatologie und klinische Immunologie an der Universitätsmedizin Mainz und Ärztlicher Direktor des Rheumazentrums Rheinland-Pfalz.

Über die genannten Punkte hinaus beinhaltet der Rheuma-Aktionsplan der Landesregierung ein umfassendes Maßnahmenbündel, das an verschiedenen Stellen, wie der Ausbildung, der Weiterbildung, der Frühdiagnose und der verbesserten Einbindung nicht-ärztlicher Berufsgruppen in die rheumatologische Versorgung durch entsprechende Weiterbildungsangebote für Assistenzpersonal ansetzt: Rheinland-Pfalz fördert die stationäre Weiterbildung. Dadurch können die Krankenhäuser zusätzliche Weiter-bildungsstellen schaffen und somit den Nachwuchs im Einsatz gegen Rheuma stärken. Daneben stärkt das Land den Skill-Mix, indem innerhalb der Rheumatologie neben dem ärztlichen Personal auch andere medizinische Fachgruppen zu sogenannten Rheumatologischen Fachassistentinnen und -assistenten weitergebildet werden können.

Unter der Schirmherrschaft der Landesregierung Rheinland-Pfalz werden die Menschen im Land jährlich durch das Team des Rheumabusses informiert und beraten. So werden Patientinnen und Patienten im ganzen Land erreicht. Darüber hinaus hat sich die Landesregierung zum Ziel gemacht, mit all den getroffenen Maßnahmen den Beruf des Rheumatologen attraktiver und bekannter zu machen: „Leiste Gutes und sprich darüber und finde viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter für diesen so wichtigen Einsatz für ein Leben ohne Schmerzen“, unterstreicht Minister Hoch die Bedeutung der Rheuma-Strategie des Landes.

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