„Ich freue mich sehr, dass wir heute auf dem Gelände des Landeskrankenhauses in Andernach den Spatenstich für die Errichtung des Landesmaterialagers setzen. Der Beginn der Pandemie liegt nun bereits vier Jahre zurück und insgesamt betrachtet, sind wir gut durch diese schwierige Zeit gekommen. Doch darauf dürfen und werden wir uns nicht ausruhen. Wir müssen vorbereitet sein, falls es erneut zu einer solchen Ausnahmesituation kommen sollte. Das Materiallager ist dabei ein wichtiger Baustein der Prävention, denn im Ernstfall ist es wichtig, dass unsere Gesundheitseinrichtungen schnell und unbürokratisch auf persönliche Schutzausrüstungen, wie Masken, Handschuhe und Schutzanzüge Zugriff haben“, betont Minister Hoch. Die Kosten für den Bau des Materiallagers, sind aktuell auf 8,2 Millionen Euro angesetzt und werden zu 100 Prozent vom Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz übernommen.
Der Geschäftsführer des Landeskrankenhauses (AöR), Dr. Alexander Wilhelm, macht deutlich: „Es ist eine herausfordernde Aufgabe für das Landeskrankenhaus, das Materiallager für das Land zu errichten und zu betreiben. Wir sind uns sehr bewusst, dass wir im Ernstfall eine große Verantwortung gegenüber den zu versorgenden Einrichtungen tragen und man sich auf uns verlässt. Wir sind allerdings ebenso stolz über das Vertrauen des Landes, uns diese Aufgabe übertragen zu haben.“
Das Materiallager wird mit einer Größe von knapp 3.200 Quadratmetern am Landeskrankenhaus in Andernach angesiedelt sein und entsprechend auf dem dortigen Betriebs- und Versorgungsgelände der Rhein-Mosel-Fachklinik entstehen. Der Neubau wird unweit der Zentralküche und den klinikeigenen Werkstätten durch das Landeskrankenhaus errichtet und nach Fertigstellung im operativen Geschäft selbstständig betrieben. Dazu gehört das Bestellen und Nachbestellen von Artikeln, die logistische Abwicklung und Lagerverwaltung, das Kommissionieren von Bestellungen und gegebenenfalls die Abrechnung mit den zu beliefernden Institutionen.
Das Materiallager ist für die Vorhaltung von persönlicher Schutzausrüstung in Rheinland-Pfalz für einen eventuellen Pandemiefall oder sonstige Krisensituation (zum Beispiel Tierseuchen) vorgesehen, bei denen der Bedarf an Schutzausrüstung nicht auf andere Weise, insbesondere durch Eigenvorsorge, gedeckt werden kann. Versorgt werden aus dem Lager Einrichtungen aus dem medizinischen und pflegerischen Bereich zum Beispiel in Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeeinrichtungen. Hinzu kommen die Bereiche der kritischen Infrastruktur wie Polizei, Feuerwehr, Hilfs- und Rettungsdienste sowie die Justiz.
Das Lager soll 2025 fertiggestellt sein. Der jährliche Betrieb wird nach derzeitigem Stand zwischen 700.000 und 1,5 Millionen Euro kosten (Normal- und Pandemiebetrieb). Im Normalbetrieb soll das Lager von vier bis fünf Mitarbeitenden unterhalten werden. Die in umfänglicher Stückzahl vorgehaltenen Masken, Handschuhe, Schutzanzüge, -kittel und Augenschutzbrillen unterliegen ständiger Überprüfungen und werden etwa ein Jahr vor Erreichen des Verwendbarkeitsdatums bezugsberechtigten Einrichtungen im Land angeboten, um so den Verfall und die Vernichtung der Schutzausrüstung zu verhindern.
Bildunterschrift v. l.:
Marco Bayer (Goldbeck Südwest GmbH, Koblenz)
Dr. Thorsten Junkermann (Kaufmännischer Direktor Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach)
Clemens Hoch (Gesundheitsminister Rheinland-Pfalz)
Dr. Alexander Wilhelm (Geschäftsführer Landeskrankenhaus (AöR))
Christian Greiner (Oberbürgermeister Andernach)
Sabine Naujack (Architektin Naujack Rind Hof, Koblenz)