| Krankschreibungen

Gesundheitsminister Clemens Hoch: „Niemand lässt seine Kollegin oder seinen Kollegen hängen“

Die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Julia Klöckner, hat auf den Vorschlag von Gesundheitsminister Clemens Hoch reagiert, künftig Krankschreibungen erst nach zwei Wochen und auf ausdrücklichen Wunsch des Arbeitgebers vorzulegen. Die Bundestagsabgeordnete verweist dabei darauf, dass Krankschreibungen im Jahr 2023 das Bruttoinlandsprodukt um 0,8 Prozent geschmälert hätten.

„Die Menschen im Land arbeiten hart, engagiert und gerne. Gerade in Rheinland-Pfalz gibt es einen engen Zusammenhalt in den Unternehmen und Betrieben, so, wie es unser Land im Allgemeinen auszeichnet. Zurecht erreicht die Zufriedenheit in Rheinland-Pfalz im „Glücksatlas“ ein neues Hoch. Menschen im Krankheitsfall nun allein auf die Leistungskraft reduzieren zu wollen zeigt, welchen geringen Wert die CDU einem jeden Einzelnen zuschreibt. Und es zeigt auch, wie wenig Vertrauen die CDU in die Menschen im Land hat und sie gleichzeitig unter Generalverdacht stellt, lieber auf der Couch zu liegen, als arbeiten zu gehen. Ich kann daher nicht erkennen, wo mein Vorschlag absurd sein soll. Er beinhaltet, dass der Arbeitgeber weiterhin jederzeit die Vorlage eines Attestes verlangen kann. Wir reden zudem täglich über Bürokratieabbau. Mein Vorschlag ist, für die ersten zwei Wochen eben nicht regelhaft eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorzusehen. Das baut Bürokratie ab, vermeidet unnötige Arztbesuche, spart auf allen Seiten Zeit und Geld und Verwaltungsaufwand, verhindert weitere Kontakte und Ansteckungen, entlastet Arztpraxen und gibt Raum, Menschen zu behandeln, die wegen einer Krankheit zum Arzt müssen und nicht wegen einer Bescheinigung. Und es schafft gerade durch das Vertrauen untereinander sozialen Zusammenhalt und wirtschaftliche Kraft. Und wenn berechtigte Zweifel zwischen Mitarbeitenden und Arbeitgeber bestehen, hat jeder Arbeitgeber die Chance, sich das Kranksein auch bestätigen zu lassen. Die große Mehrheit der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer handelt solidarisch. Niemand lässt seine Kollegin oder seinen Kollegen hängen“, betont Gesundheitsminister Clemens Hoch.

Er lade die CDU herzlich ein, sich mit auf den Weg in die Zukunft zu machen, Vertrauen in die Menschen zu entwickeln und alte Denkmuster über Bord zu werfen. Dazu gehöre auch, sich von der Vorstellung zu verabschieden, dass Menschen nur dann einen Wert hätten, wenn sie rund um die Uhr schuften, und dass alle, die im Hamsterrad nicht mithalten können das Krankfeiern liebten, so der Minister. „Die pauschale Gegenreaktion der Union zeigt gerade in diesen Zeiten ein völlig überkommenes veraltetes Bild von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Für mich steht der Mensch im Mittelpunkt“, sagt Clemens Hoch.

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