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Gesundheitsminister Clemens Hoch zum Tag der Organspende: „Jetzt informieren, entscheiden und Leben retten“

Rund 8.200 Menschen standen im Jahr 2024 in Deutschland auf der Warteliste für eine Organtransplantation – die meisten von ihnen warten auf eine Niere. Dem gegenüber stehen 953 Verstorbene, die im selben Zeitraum ein oder mehrere Organe gespendet haben. Die Zahl der realisierten Organspenden bewegt sich seit Jahren auf niedrigem Niveau. Zwar stieg die Zahl der Spenderinnen und Spender seit 2022 zunächst wieder an, doch in den vergangenen beiden Jahren ist erneut ein Rückgang zu verzeichnen. Anlässlich des morgigen Aktionstages zur Organspende am 7. Juni appelliert Gesundheitsminister Clemens Hoch deshalb an die Bevölkerung, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen: „Organspende rettet Leben – und jede und jeder sollte sich frühzeitig mit dieser wichtigen Entscheidung auseinandersetzen. Wer seine Haltung dokumentiert, hilft nicht nur schwer kranken Menschen, sondern nimmt im Ernstfall auch den eigenen Angehörigen eine große Last ab.“

Der diesjährige Aktionstag zur Organspende steht unter dem Motto „Zeit, Zeichen zu setzen“ und ruft dazu auf, eine informierte und selbstbestimmte Entscheidung zu treffen. Nach geltendem Transplantationsrecht müssen potenzielle Spenderinnen und Spender zu Lebzeiten aktiv ihre Zustimmung zur Organspende erklären, beispielsweise in einem Organspendeausweis, einer Patientenverfügung oder im digitalen Organspende-Register. Bleibt eine solche Willensbekundung aus, müssen im Todesfall die Angehörigen stellvertretend entscheiden. Doch gerade in dieser emotional belastenden Situation ist es für viele Hinterbliebene schwierig, den mutmaßlichen Wunsch des Verstorbenen einzuschätzen. Aus dieser Unsicherheit heraus wird eine Organspende oft abgelehnt, obwohl sie Leben retten könnte.

 

Die Einführung einer Widerspruchslösung bietet eine nachhaltige Möglichkeit die Kultur der Organspende zu fördern und so die Zahl der Organspenden in Deutschland – und damit auch in Rheinland-Pfalz – deutlich zu erhöhen. Durch dieses Modell wären alle Bürgerinnen und Bürger verpflichtet, sich aktiv mit der Frage der Organspende auseinanderzusetzen und ihren Willen zu dokumentieren. Auf diese Weise würden auch Angehörige in einer ohnehin belastenden Ausnahmesituation entlastet. „Ich unterstützen weiterhin die Einführung der Widerspruchslösung, weil sie alle Bürgerinnen und Bürger dazu auffordert, sich bewusst mit dem eigenen Wunsch zur Organspende auseinanderzusetzen“, betont Gesundheitsminister Clemens Hoch. Somit könne, so Hoch weiter, gewährleistet werden, dass den teilweise schwer kranken Menschen schneller geholfen wird, da sich die Wartezeit auf ein passendes Spenderorgan verkürze und mehr potenzielle Spenderinnen und Spender zur Verfügung stünden.

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